ABPATITE

Verbesserung der Versorgung von Patienten mit unheilbaren Erkrankungen: Analyse des Bestands und des Bedarfs für palliativmedizinische Tageskliniken und Tageshospize sowie Empfehlungen zur Versorgungsplanung

Ein blauer und ein gelber Kreis, jeweils mit einem darin abgebildeten weißen Haus stellen das Logo des Projekts ABPATITE zur Analyse des Bestands und Bedarfs palliativmedizinischer Tageskliniken und Tageshospize dar.
Copyright: Hanna Roewer/Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin/MHH

Hintergrund

Die Hospiz- und Palliativversorgung für Menschen mit nicht heilbaren, fortschreitenden Erkrankungen hat sich in den vergangenen Jahren sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich insgesamt wesentlich weiterentwickelt. Dies ist zum Beispiel an der Anzahl der verfügbaren Palliativstationen, Hospize, Hoszpizdienste und Dienste der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) abzulesen. Zu einem bedarfsgerechten, patientenorientierten Gesamtkonzept der Hospiz-​ und Palliativversorgung zählen darüber hinaus auch palliativmedizinische Tageskliniken und Tageshospize. Diese Tagesangebote sind in Deutschland sozialgesetzlich nicht abgegrenzt und bislang individuell aus der Versorgungspraxis heraus initiiert worden. Es wird daher angenommen, dass diese Tagesangebote sehr heterogene Strukturen aufweisen und sich unsystematisch in der Versorgungslandschaft entwickeln.

 

Ziele

Ziele des Projekts ABPATITE sind:

  • den aktuellen Bestand an palliativmedizinischen Tageskliniken und Tageshospizen in Deutschland zu erfassen und diese Einrichtungen detailliert zu analysieren,
  • Bedarfseinschätzungen zu Tagesangeboten von Akteuren aus der ambulanten und stationären Hospiz-​ und Palliativversorgung ein zu holen.

Im Zentrum des Projekts stehen Präferenzen von Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen für die Versorgung am Lebensende, um den Stellenwert palliativmedizinischer Tagesangebote aus Sicht der Betroffenen einschätzen zu können.

Im Projektverlauf werden im Rahmen eines Umsetzungsworkshops und eines Konsensverfahrens Empfehlungen für den zukünftigen bedarfsgerechten Auf- und Ausbau von palliativmedizinischen Tageskliniken und Tageshospizen in Deutschland entwickelt.


Copyright: Hanna Roewer via Canva.com/Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin/MHH

Empfehlungen für Palliativmedizinische Tageskliniken und Tageshospize

Aus den Ergebnissen des Projekts wurden Empfehlungen für den zukünftigen Auf- und Ausbau von palliativmedizinischen Tageskliniken und Tageshospizen in Deutschland entwickelt und von Expertinnen und Experten aus der Hospizarbeit und Palliativversorgung deutschlandweit konsentiert. Die abgestimmten Empfehlungen sind in Form einer Broschüre hier zum Download verfügbar. Auf Wunsch kann die Broschüre in gedruckter Form auch postalisch verschickt werden. In diesem Fall schreiben Sie bitte eine E-Mail mit Ihrer Anschrift und der Anzahl an gewünschten Exemplaren an: Ernst.Alexandra@mh-hannover.de.


 

Veröffentlichungen

Ein erster Beitrag zur Vorstellung des ABPATITE-Projekts wurde als Anlage in der Online-Ausgabe des Bundes-Hospiz-Anzeigers (08/2020) veröffentlicht.

Lesen Sie hier ein Interview, das Frau Larissa Nubert (MDK Bayern) mit dem ABPATITE-Team führte.

  • Apolinarski B, Burger B, Stahmeyer JT, Röwer HAA, Schneider N, Stiel S, Herbst FA. Finanzierung von Tageshospizen und palliativmedizinischen Tageskliniken: Ergebnisse quantitativer Befragungen von Einrichtungsleitungen und Krankenkassen in Deutschland. Gesundh ökon Qual manag. 2022; 27(02): 74–80 (Gesundh ökon Qual manag)

  • Apolinarski B, de Jong L, Herbst FA, Huperz C, Röwer HAA, Schneider N, Damm K, Stiel S. Patients’ and Relatives’ Preferences for Outpatient and Day Care Services Within End-of-Life Care in Germany – A Discrete Choice Experiment. Patient Prefer Adherence. 2024; 18:519-529 (Dove Press)
  • Apolinarski B, Herbst FA, Röwer HAA, Schneider N, Stiel S. Status quo palliativmedizinischer Tageskliniken und Tageshospize in Deutschland: Ergebnisse einer gemischt-methodischen Studie. Z Palliativmed. 2021; 22(04): 215–224 (Z Palliativmed) Diese Arbeit wurde ausgezeichnet als beste Originalarbeit 2021 in der Zeitschrift für Palliativmedizin. Hier erfahren Sie mehr.
  • Apolinarski B, Huperz C, Röwer HAA, Schneider N, Stiel S, Herbst FA. Expert Perspectives on the Additional Benefit of Day Hospices and Palliative Day Care Clinics in Germany: A Qualitative Approach. Am J Hosp Palliat Med. 2023; DOI: 10.1177/10499091231168574 (Am J Hosp Palliat Med)
  • Herbst FA, Stiel S, Damm K, De Jong L, Stahmeyer JT, Schneider N. Exploring status and demand for palliative day-care clinics and day hospices in Germany: A protocol for a mixed-methods study. BMC Palliat Care 2021;20:94 (BMC Palliat Care)
  • Huperz C, Apolinarski B, Röwer HAA, Schneider N, Stiel S, Herbst FA. Integration von Tageshospizen und palliativmedizinischen Tageskliniken in die regional hospizlich-palliative Versorgungslandschaft – Eine qualitative Untersuchung mittels Fokusgruppen und Interviews. Z Palliativmed. 2024. DOI: 10.1055/a-2286-1262 (Z Palliativmed)
  • Stiel S, Ernst A, Röwer HAA, de Jong L, Burger B, Schneider N, Damm K, Stahmeyer JT, Apolinarski B, Herbst FA. Empirisch abgeleitete Empfehlungen für den Auf- und Ausbau von Tageshospizen in Deutschland – Ergebnisse einer Delphi-Befragung mit Expert:innen. Z Evid Fortbild Qual Gesundheitswes 2024. DOI: 10.1016/j.zefq.2024.01.002 (Science Direct)
  • Terjung T, Stiel S, Schneider N, Herbst FA. Status, demand and practice models of palliative day-care clinics and day hospices: A scoping review. BMJ Support Palliat Care 2021; DOI: 10.1136/bmjspcare-2021-003171 (PubMed)

 

Förderung

Das Projekt wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesauschusses für den Bereich Versorgungsforschung gefördert (Förderkennzeichen 01VSF19034). Der Förderzeitraum läuft vom 01.04.2020 bis zum 30.09.2022.

Langfristig sollen die Projektergebnisse zu einer patientenorientierten Weiterentwicklung der Versorgung beitragen. Die Integration von Tagesangeboten in die ambulante und stationäre Hospiz-​ und Palliativversorgung soll gefördert werden.

 

Konsortialpartner

In ABPATITE kooperiert die Medizinische Hochschule Hannover mit der AOK Niedersachsen – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen und der Leibniz Universität Hannover.


Lageplan der MHH
Copyright: MHH

ABPATITE – Team

Prof. Dr. Stephanie Stiel (Projektleitung)

  • Tel.: +49 511 532-4548

Beate Apolinarski (stellv. Projektleitung)

PD Dr. Franziska Herbst (stellv. Projektleitung bis 30.06.2021)

  • Tel.: +49 511 532-4991

Alexandra Ernst (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

  • Tel.: +49 511 532-4380

Hanna Röwer (Study Nurse)

  • Tel.: +49 511 532-4987

 

ABPATITE – Projekt E-Mail

all.abpatite@mh-hannover.de

 

Anschrift

Medizinische Hochschule Hannover

Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin

Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover