Umgang mit Onkologischen Patienten während der COVID-19 Pandemie
Hämatologie/Onkologie
Bei Patienten mit nachgewiesenen CoVID-19 Infektionen gelten die üblichen Therapiemodifikationen für virale Infektionen.
Autologe Transplantationen für Multiples Myelom sollen aktuell verschoben werden, die medikamentösen Therapiekonzepte sollen fortgeführt werden.
Der Einsatz von GCSF sollte großzügig erfolgen, wenn dies indiziert ist. Die adjuvante Therapie bei Sarkomen ergibt für einzelne Subtypen über 10-Jahreszeiträume nur einen kleinen Benefit im Gesamtüberleben. Daher soll hier die Indikation hier spezifisch besonders kritisch geprüft werden, gemäß den ASCO-FAQ sollten adjuvante Therapien kritisch indiziert werden. Der Einsatz von Checkpoint-Inhibitoren ist grundsätzlich eher unbedenklich. Eine kritische Reflektion der IO-Kombination CTLA-4/PD-1 ist geboten, da ca. 40% der Patienten HD-Steroide unter dieser Therapie bedürfen, was in der Risikoabwägung bei CoVID-19 zu berücksichtigen ist. Palliative Systemtherapien, in weit fortgeschrittener Therapiesituation bedürfen einer individuellen kritischen Risiko/Nutzen-Evaluation, i.S. der ASCO-FAQ.
Andere Therapieregime sollen weitergeführt werden.
Für weitere Empfehlungen zu Stammzelltransplantationen und immunsuppressiver Therapie wird auf die Empfehlungen der ASCO und ASTCT verwiesen.
Die absehbare Verfügbarkeit von Blutprodukten soll bei der Planung von Therapien berücksichtigt werden.
Soweit klinisch vertretbar, soll die Nachbetreuung über telefonischen Kontakt erfolgen. Nachsorgeuntersuchungen können in der Regel verschoben werden.
Diagnostik soll symptomgesteuert erfolgen und auf das klinische Notwendige reduziert werden.
Spezifische Risiken für das medizinische Personal sind aktuell nicht erkennbar.