Prävention und Versorgung spezifischer Zielgruppen
Leitung des Forschungsschwerpunktes
Prof. Dr. phil. Ulla Walter
Sekretariat
Margit Katzenbach
Wiss. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Vera Birgel
Dr. Iris Brandes
Katharina Bremer
Ricarda Brender
Melanie Brinkmann
Dr. Andrea Dehn-Hindenberg
PD Dr. Maren Dreier
Nicole Heinze
Silke Kramer
Bettina Kruckenberg
Antje Kula
Dr. Dominik Röding
Anna Katharina Tietjen
Isabell von Holt
Wiss. Hilfskräfte
Lea Decker
Sibel Ünlü
In dem Forschungsschwerpunkt Prävention und Versorgung spezifischer Zielgruppen werden zudem epidemiologische Fragestellungen untersucht.
Bis zum Sommer 2013 war der Bereich Palliativ- und Alternsforschung in diesem Forschungsbereich verortet. Aktuelle Projekte und Publikationen finden Sie auf den Seiten des Instituts für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin an der MHH.
Der Stiftungslehrstuhl "Prävention und Rehabilitation in der System- und Versorgungsforschung" wurde im Juli 2004 zur Stärkung der Prävention und Rehabilitation in Deutschland am Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung eingerichtet und endete im Jahr 2010.
Schwerpunkte des Stiftungslehrstuhls lagen in der Forschung und Qualifizierung (Lehre) sowie in der regionalen und bundesweiten Strukturentwicklung und der Stärkung der Relevanz von Prävention und Rehabilitation in der öffentlichen Wahrnehmung.
aktuelle Projekte
Projektleitung
Dr. Maren Dreier, MPH (Konsortialführung)
Prof. Dr. Christian Krauth
Wiss. Mitarbeiterin
Melanie Brinkmann, MSc
Kathrin Krüger, MPH
Kristina Schaubert, MSc
Laufzeit
03/2019 – 02/2022
Projektförderer
Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses
Institution
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung
Konsortialpartner
Dr. Jona Theodor Stahmeyer, AOK Niedersachsen
Kooperationspartner
Dr. Klaus Kraywinkel, Zentrum für Krebsregisterdaten, Robert-Koch Institut, Berlin
Prof. Dr. Ursula Seidler, Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie
Dr. Gabriele Seidel, Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung
Hintergrund und Ziele
In Deutschland können gesetzlich Versicherte zur Früherkennung von Darmkrebs zwischen dem immunologischen Stuhltest oder der Koloskopie wählen. Auf die in der aktuellen S3-Leitlinie bei Ablehnung der Koloskopie empfohlene Screening-Sigmoidoskopie haben gesetzlich Krankenversicherte bislang aufgrund fehlender Regelung durch die Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme keinen Anspruch. Für die Sigmoidoskopie, einem gegenüber der Koloskopie weniger aufwändigen und risikoärmeren Verfahren, zeigen Ergebnisse aus Meta-Analysen eine relative Risikoreduktion der Darmkrebs-Inzidenz um 18% (95%-KI 11-25%) und der Darmkrebs-Mortalität um 28% (20-35%).
Ziel dieser Studie ist es zu analysieren 1. welches Verfahren die Versicherten zur Früherkennung von Darmkrebs präferieren und 2. welchen Effekt das zusätzliche Angebot der Sigmoidoskopie auf die Teilnahme an, die Effektivität und die Kosten-Effektivität der Darmkrebsfrüherkennung hätte.
Methoden
Zunächst werden die Versichertenpräferenzen in einer schriftlichen Befragung u.a. mittels Discrete-Choice Experiment (DCE) erhoben. Zielpopulation sind 50-60-jährige Versicherte der AOK Niedersachsen mit und ohne Koloskopie-Erfahrung. DCE nutzen hypothetische Wahlszenarien (Choice-Sets), anhand derer die entscheidungsrelevanten Teilaspekte der Verfahren quantifiziert werden. Für die Generierung der DCE werden im Vorfeld systematische Literaturrecherchen, Fokusgruppen und Expertenbefragungen durchgeführt, um relevante Charakteristika (Attribute) und ihre Ausprägungen (Level) zu identifizieren und auszuwählen.
Im zweiten Projektabschnitt werden mithilfe entscheidungsanalytischer Modelle die Auswirkungen eines zusätzlichen Angebots der Sigmoidoskopie zur Früherkennung von Darmkrebs auf die Teilnahme an den unterschiedlichen Verfahren, Nutzen (Lebensqualität, Lebensjahre) und Schaden (Komplikationen) auf Bevölkerungsebene sowie Kosteneffektivität (Kosten pro entdecktem Fall, Kosten pro qualitätsadjustiertem Lebensjahr) untersucht. In die Modelle fließen die Versichertenpräferenzen, lokalisationsbezogene epidemiologische Maßzahlen zu Darmkrebs aus Krebsregisterdaten, Daten zur Leistungsinanspruchnahme und weitere Parameter aus systematischen Literaturrecherchen zu Nutzen und Risiken der Verfahren ein.
Ausblick
Die Kombination von DCE und entscheidungsanalytischen Modellierungen zur Abschätzung der Effekte einer neuen Versorgungsform ist eine innovative und effiziente Methode. Die Ergebnisse liefern einen wichtigen Beitrag zur Entscheidung, ob die evidenzbasierte Sigmoidoskopie zusätzlich in das zukünftige Darmkrebsfrüherkennungsprogramm aufgenommen werden sollte.
Ziel des Projektes ICE-PfleGesund (Implementation, Coaching und Entwicklung) ist die Umsetzung eines einrichtungs- und modellunabhängigen Qualitäts- und Organisationsentwicklungskonzepts von Gesundheitsförderung und Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen und die Qualifizierung der Mitarbeitenden (sog. Multiplikatoren) sowie der (externen) Fachberater*innen.
Im Teilprojekt der Implementation sollen bundesweit 25 stationäre Pflegeeinrichtungen befähigt werden, Konzepte und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention im Sinne des Leitfadens Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI zu entwickeln und umzusetzen. Zur Durchführung des Projekts hat der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) verschiedene Institutionen beauftragt, sodass Wissenschaftler und Praxispartner gemeinsam Qualifikationsangebote, Konzepte und GFP-Maßnahmen in stationären Pflegeeinrichtungen entwickeln und erproben. Die Medizinische Hochschule Hannover übernimmt in diesem Projekt die Durchführung der Evaluation.
Projektleitung: Prof. Dr. Ulla Walter
Wiss. Mitarbeiterinnen: Katharina Bremer, Antje Kula
Laufzeit: 09/2016 fortlaufend
Schwerpunkt: Programmbeurteilung, wissenschaftl. Begleitung, Weiterentwicklung
In Deutschland gibt es eine Fülle von Programmen mit dem Ziel der Prävention von Gewalt, Kriminalität, Suchtverhalten und anderen Problemverhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen. Es liegen aber nur wenige hochwertige Evaluationsstudien zu ihrer Wirksamkeit vor. Trotz dieses Defizites können die angebotenen Präventionsprogramme nach der Güte ihrer Wirksamkeitsüberprüfung und ihrer Konzeptqualität unterschieden werden. Die "Grüne Liste Prävention" bietet auf Basis nachvollziehbarer Kriterien einen anwenderbezogenen Überblick über empfehlenswerte Präventionsansätze in den Bereichen Familie, Schule, Kinder/Jugendliche und Nachbarschaft. Neben den gemeinsam mit dem LPR durchgeführten Programmbeurteilungen liegt die Aufgabe des Instituts für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung in der wissenschaftlichen Begleitung und gemeinsamen Weiterentwicklung der Datenbank "Grüne Liste Prävention".
Projektleitung auf Seiten der MHH
Dr. Iris Brandes
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Nicole Heinze
Laufzeit
Juli 2019 bis Oktober 2023
Förderer
Deutsche Renten-Versicherung
Kooperation
Universität Lübeck
Das Projekt ReNaApp befasst sich mit der Steigerung der Langzeiteffekte onkologischer Rehabilitation bei Brustkrebs durch eine Nachsorge-App. Im Projekt sollen Brustkrebspatientinnen nach einem Reha-Aufenthalt durch eine Nachsorge-App bei ihren Vorsätzen und deren Umsetzung unterstützt und motiviert werden. Diese Weiterentwicklung des Nachsorgekonzepts „Neues Credo“ soll in der onkologischen Rehabilitation erprobt und evaluiert werden.
Laufzeit: 4/2020 - 9/2023
Förderer: BMBF
Teilprojekt an der MHH: Prof. Dr. Ulla Walter (Projektleitung), Dr. Dominik Röding (Projektkoordination)
Teilprojekt an der SUH: Prof. Dr. Renate Soellner (Projektleitung), Dr. Maren Reder (Projektkoordination)
Praxispartner: Frederick Groeger-Roth (Landespräventionsrat Niedersachsen) und CTC Transferstelle Sven Kruppik (DPT-Deutscher Präventionstrag gGmbH)
Ziel dieses vom BMBF geförderten Verbundprojekts (4/2020-9/2023) ist die Evaluation und Validierung des in den USA entwickelten und weltweit verbreiteten Präventionssystems Communities That Care (CTC) in einer weitgehenden Replikation der Originalstudie. CTC wurde erstmals in Deutschland vor zehn Jahren implementiert. Die Studie untersucht, ob die Intervention eine wissensbasierte Prävention und Gesundheitsförderung stärkt, intersektorale Kooperationsnetzwerke und Capacity Building optimiert und sich auf die Gesundheit Heranwachsender auswirkt. Kern des Vorhabens bildet eine Effectiveness-Studie, die die Effekte von CTC auf unterschiedlichen Ebenen unter Alltagsbedingungen im Design eines „Cluster Non-Randomized Controlled Trial” untersucht. Einbezogen werden 12 Interventionsund 12 gematchte Kontrollkommunen in Deutschland. Durchgeführt wird eine Struktur-, Prozess- und Ergebnisevaluation, die die Meso- (Kommune), Meso- (Settings, Einrichtungen) und Mikroebene (Kinder, Jugendliche) einbezieht. Gesundheitsbezogene Daten werden in einem Kinder- und Jugendsurvey im Quer- und Längsschnitt erhoben. Eingeschlossen ist auch eine gesundheitsökonomische Evaluation. Verwendet werden qualitative und quantitative Methoden. Das Projekt umfasst eine partizipative Vorphase.
abgeschlossene Projekte
Projektleitung
Prof. Dr. Ulla Walter
Laufzeit
04/2017 - 03/2020
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen
Julia Feesche, Nicole Heinze, Antje Kula
Projektförderung
MWK
Verbundprojekt
Leibniz Universität Hannover und Medizinische Hochschule Hannover
Projektteam
Team Sonderpädagogische Psychologie (LUH)
Team Inklusive Schulentwicklung/Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen (LUH)
Team Sachunterricht und Inklusive Didaktik (LUH)
Team Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung(MHH)
Auswahl teilnehmender KiTas, die einer Nennung ausdrücklich zugestimmt haben
KiTa Eldagsen (Deutsches Rotes Kreuz)
KiTa Völksen (Deutsches Rotes Kreuz)
KiTa Bredenbeck (Deutsches Rotes Kreuz)
KiTa Bierbergen (AWO)
Familienzentrum St. Maxlimilian Kolbe (Caritas)
Ziele des Projekts
Kompetenzerweiterung/ Professionalisierung von pädagogischen Fachkräften im Bereich der Lernunterstützung und kognitiven Aktivierung in (inklusiven) Kitas
Forschungsdesign
Kontrollierte Interventionsstudie mit Wartekontrollgruppe
Mixed-Methods-Design
Längsschnittdesign
Evaluation
Auf der Ebene der Fachkräfte (zu 2 Messzeitpunkten: Prä-/Post)
Auf der Ebene der Kinder (zu 3 Messzeitpunkten: Prä-/ Post-/ Follow-Up)
Nachhaltigkeit
Ausbildung von Multiplikator/innen für die Durchführung einer weiteren Weiterqualifizierungsphase von pädagogischen Fachkräfte (Wartekontrollgruppe) in enger Kooperation mit den Trägern der Kindertageseinrichtungen
Projektleitung
Prof. Ulla Walter
Laufzeit
01/2019 – 12/2021
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Julia Feesche
Projektförderung
MWK
Ziel des Projekts
Das Forschungsprojekt baut auf dem laufenden interdisziplinären Forschungsprojekt „Alltagsintegrierte Unterstützung kindlicher Bildungsprozesse in inklusiven Kitas“ (KoAkiK) auf und hat das Ziel, die Inhalte des Weiterqualifizierungskonzepts nachhaltig zu implementieren sowie die Erarbeitung von Prozessbegleitungsformen der in den Kitas bestehenden Strukturen der professionellen Kooperation und fachlichen Reflexion, zu unterstützen und zu erweitern.
Projektteam
Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Entwicklungspsychologie, inklusive Pädagogik, Didaktik und Public Health
Leibniz Universität Hannover, Institut für Sonderpädagogik und
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung
Heike Wadepohl, Katja Mackowiak, Michael Lichtblau, Rolf Werning, Claudia Schomaker, Ulla Walter