
In Fortsetzung des EU-FP7-Projektes Biohybrid hat sich die Gruppe die Entwicklung eines Chitosan-Nervenröhrchens mit optimierten Eigenschaften zum Ziel gesetzt.
Im Rahmen des EPINUR-Projektes wurden Materialmodifikationen zur verbesserten Biegsamkeit der Nerveleitschienen getestet. Diese sind insbesondere für den Einsatz zur Defektüberbrückung bei Fingernerven interessant. Für die in vivo Untersuchungen haben wir unsere etablierten Ratten-Modelle verwendet. Optimierte Nerventransplantate wurden, nach akuter Verletzung oder um einige Wochen verzögert, zwischen die Stümpfe durchtrennter Nerven adulter Ratten (Ischiasnerv, Medianusnerv) eingenäht. Es folgte eine umfassende funktionelle und histomorphometrische Evaluation von Regenerationsparametern. Förderung 2014-2017: Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) – Fördermodul Kooperationsprojekte – ca. 175 000€.
Im Rahmen des NerveMatrix-Projektes wurde die Zugabe eines regenerationsfördernden Hydrogels (guiding regenerative gel, GRG) untersucht. Dabei kam nicht nur das Hydrogel allein sondern auch die Transplanation darin befindlicher Schwann-Zellen zum Einsatz. Die Schwann-Zellen wurden aus neonatalen Ratten isoliert und entweder unverändert oder nach gentechnischer Modifikation eingesetzt. Die gentechnische Modifikation bedingt dabei die Überexpression der regenerations-fördernden Proteins Fibroblastenwachstumsfaktor 2 (FGF-2). Der Regenerationserfolg nach akuter Verletzung und Rekonstruktion eines 15 mm langen Defektes im Nervus ischiadicus adulter Ratten wurde erneut umfassend funktionell und histomorphometrisch untersucht. Förderung 2017-2021: German-Israeli-Foundation – Kooperationspartner Prof. Shimon Rochkind, Prof. Zvi Nevo Tel Aviv – ca. 100 000€.
Ziel unseres jüngsten Projektes ist es periphere Nerven in amputierten Gliedmaßen unter ex-vivo Perfusionsbedingungen optimal für eine erfolgreiche Replantation zu konditionieren (https://www.mhh.de/presse-news/hoffnung-fuer-schwerverletzte-nach-amputation-von-gliedmassen). Die Untersuchungen finden an amputierten Schweine-Gliedmaßen statt. Förderung 2022-2024: Bundesministerium der Verteidigung (BMWg) – Kooperationspartner PD Dr. Bettina Wiegmann, MH Hannover – ca. 100 000€.
Gleichzeitig möchten wir erforschen, wie sich die Entwicklung neuropathischer Schmerzen nach traumatischen Nervenverletzung beeinflussen oder verhindern lässt.