Neuropädiatrie – Behandelte Krankheitsbilder

Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen und Neuropädiatrie

   

Anfälle und Epilepsien

Anfälle und Epilepsien: Etwa 5% aller Kinder erleben vor dem 10. Lebensjahr mindestens einen zerebralen Anfall, etwa 0.6% entwickeln eine Epilepsie (Anfallskrankheit) mit wiederholten Anfällen. Während bei einem einzelnen Gelegenheitsanfall wie zum Beispiel einem Fieberkrampf in der Regel keine weiteren Untersuchungen oder Behandlungen erforderlich sind, ist bei wiederholten Anfällen die genaue Diagnose einer Epilepsie zur Steuerung der Therapie wichtig. Hierbei sind Elektroenzephalographie (EEG), bildgebende Untersuchungen vom Gehirn (MRT) oder Laboruntersuchungen hilfreich, die ambulant oder stationär durchgeführt werden können.

Entwicklungsverzögerungen oder –störungen: Motorische, sprachliche oder geistige Entwicklungsverzögerungen / bzw. –störungen können auf unterschiedlichen Ursachen beruhen. Diese umfassen z.B. Fehlbildungen, vorgeburtliche Informationen oder angeborene Stoffwechselerkrankungen. Um einen möglichst guten Behandlungsvorschlag machen zu können, bemühen wir uns in Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten der Klinik um eine exakte ursächliche Zuordnung.


Neuromuskuläre Erkrankungen

Copyright: whyframeshot - stock.adobe.com
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Wir bieten eine Sprechstunde für Muskelerkrankungen und Neuropathien an, als Teil des zertifizierten Muskelzentrums Hannover. In Kooperation mit u.a. der Kinderchirurgie, der Kinderkardiologie, der Humangenetik und der Neuropathologie bemühen wir uns um die Diagnostik, in Kooperation mit dem sozialpädiatrischen Zentrum Hannover bieten wir ein multidisziplinäres Behandlungskonzept für die betroffenen Patienten.

Auch halten wir bedarfsweise einen engen Kontakt mit behandelnden Therapeuten (z.B. aus der Physiotherapie) und können zur Hilfsmittelversorgung beraten.

Seit 2021 werden alle Neugeborene in Deutschland im Rahmen des sogenannten Screenings auf spinale Muskelatrophie untersucht. Bei einem auffälligen Befund werden die weiteren Untersuchungen und gegebenenfalls Behandlungen bei uns angeboten.


Bewegungsstörungen

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Eine häufige Ursache für Bewegungsstörungen im Kindes- und Jugendalter sind die sogenannten Cerebralparesen, die durch eine Schädigung des Gehirns um den Geburtszeitraum herum entstehen. Meist fallen die Kinder durch eine motorische Entwicklungsverzögerung auf.

Dabei ist aber auch die Bewegungsqualität auffällig. Bewegungsstörungen wie Ataxien, Dystonien, Chorea können aber auch auf dem Boden einer angeborenen Stoffwechselerkrankung oder genetischen Erkrankung erst im Verlauf des Kindes- und Jugendalters nach anfänglich unauffälligem Entwicklungsverlauf entstehen.

Zur klaren Zuordnung der Bewegungsstörung ist häufig ausführliche Diagnostik erforderlich, als Basis für die Behandlung.


Akut und chronisch entzündliche Erkrankungen des Nervensystems

Akute Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Hirnhautentzündung (Meningitis) und Gehirnentzündung (Encephalitis) sind Notfälle, bei denen sofort die optimale Behandlung eingeleitet werden muss. Aber auch chronisch entzündliche Erkrankungen wie Multiple Sklerose, eine isolierte Entzündung des Sehnervs (Opticus neuritis) oder die Neuromyelitis optica sowie auch akute Nervenentzündungen (z.B.Guillain-Barré-Syndrom) bedürfen einer raschen Diagnostik und Therapie.

   

Angeborene Fehlbildungen des Nervensystems

Leider werden manche Kinder mit einer Fehlbildung des Nervensystems geboren, zum Beispiel einem offenen Rücken (Spina bifida) oder einem Hydrocephalus. Nach Abschluss der ersten in der Regel chirurgischen Behandlung sehen wir die Kinder in enger Abstimmung mit den Neurochirurgen, den Kinderchirurgen und Kindernierenspezialisten regelmässig ambulant, um Probleme möglichst frühzeitig zu erkennen.

   

Neurologische Komplikationen

Die MHH ist ein Zentrum für schwerst erkrankte Patienten, auch im Kinder- und Jugendalter. Bei vielen dieser Erkrankungen wie z.B. Nieren- oder Leberversagen, angeborenen Herzerkrankungen oder Krebserkrankungen, treten im Rahmen der Erkrankung und Therapie neurologische Begleiterkrankungen auf. Unser Team wird zur Diagnostik und Therapie hinzugezogen.