Die MHH im Gespräch

Die MHH hat viele Abteilungen, viele Facetten, viele interessante Themen zu bieten. Drei- bis viermal im Jahr lädt der MHH-Alumni e.V. daher zur Vortragsreihe "Die MHH im Gespräch" ein, um aktive und ehemalige MHHler sowie externe Interessierte zusammenzubringen. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. In Kooperation mit der MHH-Patientenuniversität werden die Veranstaltungen seit 2023 auch im Livestream angeboten und hinterher teilweise als Videomitschnitt bereitgestellt. 

Kommende Veranstaltungen

PD Dr. Martin Klietz, MHH-Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie © Dr. Anna-Lena Boeck

Wie eine Schlafstörung die Parkinson-Erkrankung entlarven kann

Morbus Parkinson ist nach der Alzheimer-Demenz die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Da abgestorbene Nervenzellen nicht einfach wiederhergestellt werden können, ist das Ziel eine möglichst frühe Diagnose. MHH-Forscher:innen untersuchen derzeit eines der frühen Warnzeichen: ein gestörtes Schlafverhalten in der REM-Phase, in der Betroffene um sich schlagen, schreien oder sich vermehrt bewegen. PD Dr. Martin Klietz (MHH-Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie) stellt das Forschungsprojekt vor, und erklärt, wie die Schlafstörung diagnostiziert wird und welche Behandlungsmög-lichkeiten es in diesem ersten Stadium der Parkinson-Erkrankung gibt.

05.06.2024 | 18.30 Uhr | Hörsaal G, Ebene H0 Geb. J1 der MHH

Die Patientenuniversität der MHH überträgt die Veranstaltung als Live-Stream.


Vergangene Veranstaltungen

Portraitfoto Dr. Dressler
Dr. Frank Dressler, MHH-Kinderrheumatologie © Tom Figiel

Lyme-Borreliose: Bakterien, Überträger, Klinik und Diagnostik

Wer nach einem Waldausflug einen Zeckenstich entdeckt, hält meist nach einer Hautrötung Ausschau,denn die so genannte Wanderröte ist eines der eindeutigsten Symptome der Lyme-Borreliose. Diese Infektionskrankheit kann die verschiedensten Verläufe nehmen und ist daher so schwer zu diagnostizieren. Dr. med. Frank Dressler (Leiter der Kinderrheumatologie an der MHH) zeigt die Komplexität der Diagnostik auf, stellt aktuelle Behandlungswege vor und erklärt, wie man sich und seine Kinder schützen kann.

03.04.2024 | 18.30 Uhr | Hörsaal H, Ebene H0 Geb. J1 der MHH

Die Patientenuniversität der MHH überträgt die Veranstaltung als Live-Stream.


Maleen Fiddicke, Joana Wrasse und Prof. Dr. Ingo Just (v.l.) © Tom Figiel/ MHH, Theresa Karg, Tom Figiel/ MHH

Engagement und Praxiserfahrung – die studentische Poliklinik der MHH

6. September 2023

2019 wurde aus einer studentischen Idee Wirklichkeit und nun bieten MHH-Studierende seit mittlerweile drei Jahren in den Räumen der Caritas einmal wöchentlich kostenlose medizinische Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung an. Dies geschieht selbstverständlich unter ärztlicher Supervision. Dabei engagieren sie sich nicht nur gesellschaftlich, sondern sammeln auch praktische Erfahrungen, die sie sich als Studienleistung anrechnen lassen können. Wie es dazu kam, welche Hürden zu nehmen waren und wie das Projekt heute läuft, berichten gemeinsam Initiatorin Maleen Fiddicke, heute Assistenzärztin an der MHH, Joana Wrasse, die aktuell als studentische Tutorin im Projekt arbeitet, und Studiendekan Prof. Dr. Ingo Just.

 


Prof. Dr. Helge Frieling wurde nicht müde, alle Fragen der Teilnehmer:innen zu beantworten. © Annika Morchner, MHH

Passgenau gegen Depressionen

21. Juni 2023

Selten wurde eine Referent in unserer Vortragsreihe " Die MHH im Gespräch" so mit Fragen gelöchert wie Prof. Dr. Helge Frieling aus der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der MHH. Schon in seinem Einführungsteil, in dem er anschaulich schilderte, warum bei Depressionen schnelles Handeln im Grunde ebenso dringlich geboten sei wie bei einem Schlaganfall, entspannen sich die ersten lebhaften Diskussionen. "Eine Depression kann das Gehirn nachhaltig schädigen, wenn die richtige Therapie spät oder sogar nie gefunden wird", erklärte Frieling. "Studien zeigen, dass die neuronale Plastizität, also die Fähigkeit des Gehirns, immer wieder neue Verbindungen zwischen seinen einzelnen Zellen zu bilden, um so stärker nachlässt, je länger eine depressive Episode anhält." Um zu verhindern, dass eine Depression chronisch werde und Patient:innen zeit ihres Lebens mit immer wiederkehrenden Episoden zu kämpfen hätten, müsse man so schnell wie möglich die jeweils richtige Therapie bzw. Therapiekombination (z.B. aus Psychotherapie, medikamentöser Behandlung, Sportprogramm, Ernährungsumstellung oder Lichttherapie) für eine Patientin oder einen Patienten finden. Die Realität in Deutschland sehe aber momentan ganz anders aus: Es vergingen allein Wochen, bevor man einen Termin bekomme und allzu oft sei dann die Behandlung mit einem Antidepressivum die erste Wahl. Vor dem Hintergrund, dass Antidepressiva nur bei rund einem Drittel der Betroffenen überhaupt Wirkung zeigten, verliere man durch dieses Vorgehen oft wertvolle Zeit. An einer verfeinerten Diagnostik, die künftig rasch eine individuell zugeschnittene Therapie ermöglicht, arbeitet derzeit ein BMBF-geförderter Forschungsverbund aus zehn Partnern unter der Leitung von Prof. Dr. Frieling.  // 2 CME-Fortbildungspunkte

Einen Videomitschnitt der Veranstaltung finden Sie auf dem YouTube-Kanal der MHH-Patientenuniversität.

 


Blick aus den oberen Stuhlreihen des Hörsaals auf die Diskussionsrunde
MHH-Student Xaver Schlönvogt (Mi.) moderierte das Gespräch zwischen Professor André Lee (li.) und Professor Benno Ure. © Morchner, MHH

Rhythmus im Blut -
Was Musik und Medizin verbindet

15. März 2023

Welche Vorteile hat ein Chirurg vom Instrument-Spielen? Wie wirkt sich Singen auf die Entwicklung von Kindern aus? Und womit kommen Profi-Musizierende zum Arzt? Diese und viele weitere Fragen beantworten Prof. Dr. med. Benno Ure (Klinikdirektor Kinderchirurgie MHH) und Juniorprofessor Dr. med. André Lee (Musikphysiologie und Musikermedizin HMTMH) im Gespräch mit Moderator Matthias Xaver Schlönvogt (Medizinstudent MHH). Freuen Sie sich auf wissenschaftliche Informationen und interessante Anekdoten, die nicht nur bei Musiker*innen und Mediziner*innen "Anklang" finden.
// 2 CME-Punkte


Die beiden Professoren in der Vortragssituation
Prof. Dr. Christian Krettek (li.) und Prof. Dr. Stephan Sehmisch informierten über Osteoporose. © Annika Morchner, MHH

Osteoporose – Silent Killer?

4. Mai 2022

Rund 40 Interessierte waren am Mittwochabend in die MHH gekommen, um sich über die unfallchirurgische Sicht auf die Volkskrankheit Osteoporose zu informieren. Professor Stephan Sehmisch, Leiter der Klinik für Unfallchirurgie an der MHH, berichtete anhand mehrerer Fallbeispiele von einem Bild, mit dem sich UnfallchirurgInnen zunehmend konfrontiert sähen: "Bei der Versorgung von Knochenbrüchen bei älteren Patientinnen und Patienten bereitet immer häufiger eine bis dahin unentdeckte und daher unbehandelte Osteoporose Probleme", erklärte Sehmisch. "Im Extremfall kann die Stabiliserung der Fraktur zur Herausforderung werden, wenn das vorhandene Knochenmaterial schon so porös ist, dass es Schrauben und Platten kaum Halt gibt." Damit es gar nicht so weit kommt, plant Sehmisch die Einrichtung eines Fracture Liaison Service. Ziel sei es, Patientinnen (ab 50 J.) und Patienten (ab 60 J.), die wegen einer Fraktur in der Unfallchirurgie aufgenommen werden, prophylaktisch an einen Osteologen zu vermitteln, damit im Idealfall eine erst beginnende Osteoporose diagnostiziert und behandelt werden könne.

Sehmisch kann bei der Einrichtung des Services bestens auf der Arbeit seines Vorgängers aufbauen. Wie Sehmisch hatte auch Prof. Dr. Chistian Krettek, der den Vortragsabend gemeinsam mit seinem Nachfolger gestaltete, die besonderen Bedürfnisse und Behandlungsrisiken geriatrischer Patientinnen und Patienten in den Blick genommen und an der Klinik für Unfallchirurgie ein Alterstraumazentrum initiiert. "Viele Menschen wissen gar nicht, dass man mit einer osteoporosebedingten Fraktur ab einem gewissen Alter einfach eine deutlich schlechtere Prognose hat als mit einer Krebserkrankung", betonte Sehmisch. Dabei könnten einfache Maßnahmen das Osteroporose-Risiko senken: Eine regelmäßige Einnahme von Vitamin-D-Tabletten und ausreichende Kalziumaufnahme über die tägliche Ernährung könne jeder und jede in seinen Alltag einbauen. Und: Jje nach individueller Vorbelastung sollten Frauen ab 65 Jahren und Männer ab 70 Jahren ihre Knochendichte messen lassen, damit die Osteoporose im besten Fall erkannt wird, bevor es zur Fraktur kommt. // 2 CME-Punkte der äkn

 


Vizepräsident Prof. Dr. Frank Lammert (Copyright: Kaiser/ MHH)

Wer ist der Neue an der Spitze der MHH-Krankenversorgung?

Seit dem 01.02.2021 verantwortet Prof. Dr. Frank Lammert als MHH-Vizepräsident das Ressort Krankenversorgung. Der 55-jährige Gastroenterologe und Wirtschaftswissenschaftler kam für diese Aufgabe aus dem Saarland nach Hannover. Was ihn zu diesem Schritt bewogen hat und wie er in dieser neuen Position den zentralen Herausforderungen wie Neubau, Personalgewinnung und Pandemie begegnet, berichtet er im Gespräch mit dem Alumni-Vorsitzenden Prof. Dr. Siegfried Piepenbrock.

28.04.2021, 18.30 Uhr | Online-Veranstaltung mit MS Teams
Anmeldung per E-Mail an alumni@mh-hannover.de


Sonja Nothacker
Sonja Nothacker, Leiterin der Schule für Diätassistenten (Copyright: Ursula Bernsmann, Alumni/ MHH)

Neue Ernährungstrends

Die Liste der möglichen Ernährungsweisen ist lang: vegan, laktosefrei, kohlenhydratarm, glutenfrei. Was zunächst gesund klingt, birgt aber durchaus Risiken. So kann eine unzureichende Versorgung mit Nährstoffen die Folge sein oder gar aus dem Drang, sich gesund zu ernähren, eine ernstzunehmende Essstörung entstehen. Frau Sonja-Maria Nothacker (Leiterin der Schule für Diätassistenten an der MHH) wird Charakteristika neuer Ernährungstrends durchleuchten und Tipps geben, wie wir verhindern können, dass wir uns langsam aber sicher krank essen und trinken. // 2 CME-Punkte sind bei der äkn angefragt.

04.09.2019, 18.30 Uhr | Hörsaal H, Ebene H0, Geb. J1 der MHH

 


Stefan Franz, IT-Sicherheitsbeauftragter
M.Sc. Stefan Franz, IT-Sicherheitsbeauftragter

IT-Sicherheit

Regelmäßig ist in den Medien von Datenlecks oder Sicherheitslücken in Informationssystemen die Rede, aber was steht eigentlich dahinter? Nicht nur bösartige Angreifer, sondern auch technisches Versagen oder Unachtsamkeiten gefährden persönliche Daten mit teils erheblichen Folgen. Was sind ernste Bedrohungen für Privatpersonen? Herr M.Sc. Stefan Franz (IT-Sicherheitsbeauftragter, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik, Medizinische Hochschule Hannover) wird Aspekte der IT-Sicherheit durchleuchten und darstellen, wie man sich schützen kann.

15.05.2019, 18.30 Uhr s.t. | Hörsaal Q, Ebene S0, Geb. J6 der MHH


Frau PD Dr. Iris Tatjana Graef-Calliess
PD Dr. Iris Tatjana Graef-Calliess

Kultursensibles Handeln in der Medizin

Menschen zu behandeln, die krank sind, ist immer eine Herausforderung – stammen die Patienten aber auch noch aus einem anderen Kulturkreis und sprechen schlecht oder gar kein Deutsch, wird die Sache richtig schwierig. Mit diesem aktuellen, auch gesellschaftspolitisch brisanten Thema beschäftigt sich der Vortrag von Frau PD Dr. Iris Tatjana Graef-Calliess, Chefärztin der Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie, KRH Psychiatrie Wunstorf, und Mitglied des Leitungsteams der AG Soziale und Transkulturelle Psychiatrie & Psychotherapie an der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der MHH. 

Die ausgewiesene Expertin steht gleichermaßen für die Forschung wie für die klinische Versorgung in diesem Bereich. Migration ist seit jeher etwas Selbstverständliches und Natürliches. Sie kann aber auch schiefgehen. Was machen Flucht und Migration mit der Gesundheit? Dieser Frage muss sich das deutsche Gesundheitssystem stellen. Weltweit sind Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Menschenrechtsverletzungen. Das stellt auch in Deutschland die medizinische Versorgung vor Probleme. Insbesondere die Psychiatrie steht hier vor neuen Aufgaben. Eine überraschende Erkenntnis ist, dass die Zeit nach der Flucht oder Migration, also nach dem Ankommen im neuen Land, für den einzelnen Menschen bedeutsamer ist als die Phase vor der Migration. Der Prozess ist nicht mit der Ankunft in Deutschland abgeschlossen. Selbst wenn jemand die deutsche Sprache spricht, heißt das trotzdem noch nicht, dass es ihm körperlich und seelisch gut geht.

Gleichgültig welcher kultureller Zugehörigkeit: Bei der Behandlung eines Patienten sollten Vorurteile vermieden werden. Den türkischen Patienten gibt es genauso wenig, wie es den deutschen Patienten gibt. Von daher ist es hilfreich, nicht nur den Kulturkreis eines Menschen vor Augen zu haben, sondern das Subjekt – also den einzelnen Menschen - zu sehen, sich für dessen kulturelle Identität zu interessieren und ihn in seiner Gesamtheit zum Ausgangspunkt wissenschaftlicher Betrachtungen und klinischen Handelns zu machen. // Fortbildungspunkte bei der äkn sind beantragt.

20. März 2019, 18.30 Uhr s.t. | Hörsaal G, Ebene H0, Geb. J1 der MHH