Es läuft – das neue Zentrallabor!

Ja, es läuft wirklich, das neue Zentrallabor!  Wir durften das neue high-tech-Labor der MHH  am Donnerstag, den 18.10. im Rahmen des TA-Forums besichtigen und vor allem die neue Laborstraße in Augenschein nehmen.

Zwei  leitende TAs sind im Bereich der Laborstraße für das Personal zuständig. Und so führte uns Jens Große durch den Bereich Präanalytik und Hämatologie, während Margarete Ohlendorf uns gemeinsam mit Jens Hildewerth-Lüders die Geräte  der Klinischen Chemie vorstellte. Die beiden Bereiche Klinische Chemie und Hämatologie arbeiten federführend an der Laborstraße, die in der Zeit der Entstehung  auch KAP (Konsolidierte Analytische Plattform) genannt wurde.

Seitdem am 24.4.18 mit der Umstellung des  LIS und der Rohrpostanlage die Weichen in Richtung Zentrallabor umgestellt wurden, gibt es kein Zurück zum alten System und in die alten Räumlichkeiten.  Das gesamte  Untersuchungsmaterial  für die beteiligten Bereiche landet im neuen Gebäude an zentraler Stelle und wird dort vorbereitet, verteilt und untersucht. Die Arbeit, die diesem Tag vorausging, ist wohl einmalig im Berufsleben  der Beteiligten.  Monatelang waren sie beschäftigt: Schulung an den neuen Geräten, Validierungen, Probeläufe……..   und alles natürlich, während in den alten Bereichen der Untersuchungsbetrieb in bewährter Form aufrecht erhalten blieb. Hut ab vor dem ärztlichen Personal und den TAs, die sich mit Engagement  und Herzblut eingesetzt haben und keine Überstunden scheuten, um ein System  zum Laufen zu bringen, das von außen gesehen so aussieht:

Der neue zentrale Rohrpostbahnhof spuckt täglich über 1000 Bomben mit den Proben aus. Somit landet  bei ca. 1000 Rohrpostbomben an der MHH  statistisch gesehen jede Bombe 1,02 Mal pro Tag im Zentrallabor. Automatisch werden die codierten Röhrchen mit dem zu untersuchenden Material  der entsprechenden Präanalytik zugeordnet, der aufbereitete Inhalt wird anschließend auf einer der drei  vollautomatisierten Linien der Laborstraße an den entsprechenden  Analyse-Modulen untersucht und gemessen, der Befund erhoben und validiert, während  das Material kurzzeitig  für eventuelle Nachuntersuchungen archiviert wird.  Dabei  ist das erklärte Ziel aller Beteiligten, die jeweilige  TAT (turn-around-time = Zeitraum zwischen Ankunft der Probe und Befundübermittlung) so kurz  wie früher  zu halten und möglichst noch zu reduzieren.  Mehr als 3000 Proben  werden täglich  im Zentrallabor untersucht. Die Palette reicht von ‚einfachen‘ Analysen  bis hin zu jüngst  entwickelten Spezialanalysen, die nur an der MHH durchgeführt werden können. Damit gehört das Labor europaweit zu den fünf leistungsstärksten Labors!

Alles läuft automatisch? Was macht dann eigentlich noch das Personal? Durch die high-tech-Geräte hat sich das Berufsbild der TAs in den letzten Jahren sehr gewandelt. Überwachung und Wartung der Laborstraße, Qualitätsmanagement, Validierung der Ergebnisse und  Arbeit in der Leitstelle stehen im Vordergrund. Aber auch Handarbeit ist noch erforderlich.  „In einem Krankenhaus mit so vielen Schwerstkranken wie bei uns an der MHH können z.B. lange nicht alle Blutzellen mit den Standardverfahren einer Maschine erfasst und richtig zugeordnet  werden“  erklärt uns Jens Große. Handarbeit, zum Beispiel ‚richtige‘ Mikroskopie und Befundung, ist hier weiterhin notwendig. Dazu kommen Aufgaben in der Lehre, an Studien, mit Ringversuchen.

Zudem gilt es, mögliche ‚Kinderkrankheiten‘ der Laborstraße in den Griff zu bekommen und vor allem die Schulungen weiter zu führen. Bei der knappen Personaldecke hatten noch nicht alle Kolleg/innen die Gelegenheit, alle neuen Geräte sicher beherrschen zu lernen, schon gar nicht die Geräte der Nachbarabteilung. Dies ist aber erforderlich, um im Nachtdienst oder am Wochenende  den Betrieb aufrecht zu erhalten und sich gegenseitig zu vertreten  –  an 365 Tagen / 24 Stunden –  rund um die Uhr.  

Das Großraumlabor mit der Laborstraße nimmt übrigens  nur einen Teil des neuen Gebäudes ein. Viele Spezialanalysen werden weiterhin in separaten Räumen durchgeführt, besonders auch in den Labors der Klinischen Immunologie, der Virologie und der Gastroenterologie.  Allerdings besteht die Tendenz, weitere Analysetechniken möglichst schnell in die  Laborstraße zu integrieren. Eins aber liegt auf der Hand: Labordiagnostik ist ein dynamisches System. Für jede Analyse, die in die Laborstraße integriert werden kann, gibt es mindestens eine neu entwickelte  Methode, die bis zur ‚Reife für die KAP‘ von  TAs mit Kopf- und Handarbeit zunächst an kleineren Maschinen durchgeführt wird.  Wie sollte dies an einer Universitätsklinik auch anders sein!

von Birgit Teichmann, 25.10.2018  


Axelotl

Eine Dauerlarve die uns sehr überraschte, weil es Teile von verloren Gliedmaßen ersetzen kann.

Der Axolotl (Ambystoma mexicanum) ist ein aquatil lebender mexikanischer Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche (Ambystomatidae).

Forschung an der MHH