Kommissarische Leitung (1980-1985)
Nach dem Tod von Prof. Manfred Pflanz übernahm sein bisheriger Mitarbeiter Prof. Johann Jürgen Rohde (* 1929 in Halle an der Saale; † 4. September 2001), die kommissarische Leitung des Instituts für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der MHH.
Rohde absolvierte zunächst eine journalistische Ausbildung und studierte ab 1954 Soziologie, Psychologie und systematische Theologie an der Universität Hamburg. 1960 promovierte er zur Soziologie des Krankenhauses und habilitierte 1971. Von 1974 bis 1995 war er Professor und Leiter der Abteilung Medizinische Soziologie am Zentrum Öffentliche Gesundheitspflege der MHH.
Prof. Dr. Matthias Claus Angermeyer (* 14. August 1941 in Nürnberg), Mediziner, Hochschullehrer und Mitbegründer des Vereins Irrsinnig Menschlich, kam 1978 ans Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung und übernahm nach dem Tod von Manfred Pflanz 1980 gemeinsam mit Bernt-Peter Robra die Arbeit am Institut unter dem kommissarischen Leiter Prof. Dr. Johann Jürgen Rohde.
1981 habilitierte Angermeyer sich für Psychiatrie und Psychiatrische Soziologie. Im gleichen Jahr schloss er seine Ausbildung zum Psychoanalytiker am Psychotherapeutischen Institut in Hannover ab und wechselte 1982 an die Columbia University in New York. 1984 wurde er Professor an der Psychiatrischen Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf und leitete von 1987 bis 1995 die Abteilung für Psychiatrische Soziologie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Im selben Zeitraum war er auch als Professor für Psychiatrie an der Universität Heidelberg tätig. Angermeyer erhielt 2021 die von der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention vergebene Salomon-Neumann-Medaille.
Prof. Dr. Bernt-Peter Robra (* 27. Juli 1950) studierte bis 1976 Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Von 1985 bis 1992 leitete Bernt-Peter Robra den Arbeitsbereich Epidemiologie in der Abteilung Epidemiologie und Sozialmedizin der MHH.
Als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes schloss Bernt-Peter Robra den Studiengang der öffentlichen Gesundheitspflege an der Hebräischen Universität Jerusalem als Master of Public Health ab. In den 1980er Jahren arbeitete er wissenschaftlich vorrangig auf den Gebieten der Epidemiologie und Sozialmedizin, zunächst am Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung, Köln. Von 1992 bis zu seiner Pensionierung leitete er das Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. 2017 verlieh ihm die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention die Salomon-Neumann-Medaille.