Janine Michele

Foto von Janine Michele, Promotionsstipendiatin im Programm Chronische Erkrankungen und Gesundheitskompetenz (ChEG)

Portrait

Im Anschluss an ihr Bachelorstudium an der Universität Stuttgart (Hauptfach Berufs- und Technikpädagogik, Nebenfach Linguistik) hat Janine Michhele 2018 den konsekutiven Masterstudiengang Bildungswissenschaften (Schwerpunkt: Berufs- und Wirtschaftspädagogik) am Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung der Leibniz Universität Hannover absolviert. Hier ist sie seitdem als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Lehre und Projekten der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des BMBF zu Quereinstiegsmöglichkeiten in das berufliche Lehramt (PLan C – Perspektive Lehramt als neue Chance), Digitalisierung in der beruflichen Bildung (Leibniz Works 4.0) tätig.

Thema

Zum Einfluss von Gesundheitskompetenz auf die berufliche Sozialisation junger Erwachsener mit chronischen Erkrankungen

Gesundheit, berufliche Teilhabe und Kompetenzentwicklung lassen sich im Kontext biographischer Entwicklungen nicht getrennt voneinander betrachten. Insbesondere wenn die Gesundheit eines Individuums beeinträchtigt ist, gilt es, diese Interdependenz kritisch zu reflektieren. Als gelernte Bildungswissenschaftlerin ist es daher Ziel von Janine Michele, sich im Rahmen ihres Forschungsvorhabens über einen interdisziplinären Zugang mit der Schnittstelle aus Public Health und Berufspädagogik auseinanderzusetzen. 

Zum Vorhaben

Ein „guter allgemeiner Gesundheitszustand“ wird laut Ergebnissen der KiGGS- Welle 2 Studie als eine maßgebliche Ressource zur erfolgreichen Bewältigung der Entwicklungsaufgaben des Kindes- und Jugendalters eingestuft. Auch in wechselseitiger Betrachtung zeigt sich, dass eine Veränderung von Bildungs- und Sozialstrukturen sich unmittelbar auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Dies zeigt sich insbesondere bei jungen Erwachsenen, die mit chronischen Erkrankungen aufwachsen, entlang ihrer gesamten Biographie. Die Betroffenen sind nicht nur aufgefordert, mit den unmittelbaren körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen umzugehen, sondern vielmehr auch den privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Alltag eigenverantwortlich gestalten zu können.

Dies spiegelt sich insbesondere in schulischen und beruflichen Kontexten wider. Um die eigene berufliche Sozialisation als Entwicklungsaufgabe bewältigen zu können, müssen junge Menschen mit chronischen Erkrankungen nicht nur Fach-, Sozial- und Humankompetenzen erwerben, sondern vielmehr auch einen reflektierten Umgang mit der eigenen Gesundheit erlernen. So soll im Rahmen des ChEG- Stipendiums untersucht werden, welchen Einfluss die Gesundheitskompetenz bei jungen Erwachsenen auf die berufliche Sozialisation ausübt.

Hierfür wird eruiert, welche die Gelingensbedingungen einer Beruflichen Sozialisation für Menschen mit chronischen Erkrankungen sind.

Methode

Durch biographische Interviews wird überprüft ob, wie und an welchen Stellen im berufsbiographischen Verlauf eine Erkrankung wie zum Beispiel Epilepsie oder Diabetes mellitus Typ I den Werdegang beeinflussen kann und inwieweit die Gesundheitskompetenz der jeweils Betroffenen damit im Verhältnis steht. Die Auswertung findet entlang der dokumentarischen Methode statt. Durch den rekonstruktiven Ansatz wird eine Typenbildung ermöglicht, um spezifische Umgangsmuster mit chronischen Erkrankungen im Rahmen beruflicher Sozialisationsprozesse zu unterscheiden. 

Auf dieser Basis soll schließlich abgeleitet werden, wie sich Gesundheitskompetenz bei jungen Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen abbildet und wie die Förderung der selbigen typenspezifisch zu einer erfolgreichen Entwicklung der beruflichen Sozialisation und Stärkung der beruflichen Teilhabe beiträgt.

Publikationen

Bach L, Drixler K, Michele J, Posselt J (2021): DNGK — Forschung in Zeiten von COVID-19. Qualitas - Zeitschrift für Qualität und Entwicklung in Gesundheitseinrichtungen, Ausgabe 20, S. 37.

Gillen J, Michele J, Schäfers J, Steuber A, Wende J (2021): Digitalisierung als Chance für eine diversitätssensible Hochschullehre im Rahmen berufs- und wirtschaftspädagogischer Studiengänge? In: bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, Ausgabe 40, S. 1-22. Online: https://www.bwpat.de/ausgabe40/gillen_etal_bwpat40.pdf

Posselt J, Michele J (2021): Interdisziplinäres Promotionskolleg Chronische Erkrankung & Gesundheitskompetenz. Tagungsband zur 6. Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK), Wien.

Posselt J, Michele J (2021). Chronische Erkrankungen und Gesundheitskompetenz (ChEG), In: Impulse für Gesundheitsförderung; 113 S. 22

Rommel I, Michele J (2020): Educational Guidelines and Didactical Principles in Germans TVET-System: Skilling through Complete Vocational Action. Journal of Engineering, Science & Management Education, Volume-13, Issue I, P. 28-32.

Rommel I, Michele J (2020): From Engineer to TVET-Teacher: The SprintING (“Cross-Entry”) Study Program as a Resource for Teacher Shortage. Journal of Engineering, Science & Management Education, Volume 13, Issue I, P. 33-36.

Michele J (2019): Auswirkungen von Epilepsie auf das Selbstwirksamkeitsempfinden von jungen Erwachsenen im berufsbiographischen Kontext – Risiken und Nebenwirkungen aus berufspädagogischer Perspektive,  Zeitschrift für Epileptologie, Band 32, Ausgabe 2, S.33.

Vorträge

Michele J (2023). Rekonstruktive Forschungsansätze und typendbildendes Arbeiten im Kontext biographischer Interviews. Das Gesundheitswesen 2023; 85(08/09): 798 - 798. doi:10.1055/s-0043-1770559

Michele J (2022, August): Zur Gesundheitskompetenzförderung im Kontext beruflicher Sozialisation bei jungen Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen. Posterpräsentation im Rahmen der Summerschool chronische Erkrankungen und interdisziplinäre Gesundheitskompetenzforschung, Hannover, 01.08.2022.

Michele J, Ahrens S, Keller L, Posselt J (2022): Zielgruppenorientierte Gesundheitskompetenzförderung bei vulnerablen Gruppen - ein Diskussionsforum. Kongress Armut und Gesundheit 2022, online, 24.03.2022.

Posselt J, Michele J (2021): Interdisziplinäres Promotionskolleg Chronische Erkrankung & Gesundheitskompetenz. 6. Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK), Wien, 12.10.2021

Michele J (2021): “Leibniz works 4.0: Changing Learning- and Working Environments in Teacher Education for Vocational Schools“, Skills 21 Webinar:  “Professional Development of TVET Teachers”. Turin, 24.06.2021

Michele J, Dierks M-L, Gillen J (2021): „Gesundheit als vernachlässigte Diversitätsdimension in Schulen - Chronische Erkrankungen im Kontext von Bildungsgerechtigkeit“. Zukunft Bildungschancen, Zentrum für Lehrer*innenbildung, Universität zu Köln, 16.09.2021

Michele J, Schäfers S (2021): Diversitätssensible Gestaltung der Studieneingangsphase durch digitale Lehr-Lernformate mit dem Lernmanagementsystem ILIAS. 6. Hildesheimer CeLeB-Tagung zur Bildungsforschung, Hildesheim, 26-27.11.2021

Michele J, Schäfers J, Wilhelms F (2021): Digitale Lernplattformen als Potenzial zur zielgruppenorientierten Gestaltung von Lehr-Lernräumen (Session A). Forum: Digitalisierungsbezogene Kompetenzen aufbauen und nachhaltig fördern“, 1. Online-Symposium "Digitalisierung in der Bildung von Lehrkräften“, Universität Bremen, 04-05.11.2021  

Michele J (2019): „Kompetenzorientierung und beruflichen Lernsituationen" im Rahmen des Studientags der Berufsbildende Schule Koblenz, 06.03.2019

Michele J (2019): Auswirkungen von Epilepsie auf das Selbstwirksamkeitsempfinden von jungen Erwachsenen im berufsbiographischen Kontext – Risiken und Nebenwirkungen aus berufspädagogischer Perspektive, Posterpräsentation, 11. Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen und Österreichischen Gesellschaft für Epileptologie sowie der Schweizerischen Epilepsie-Liga, Basel, 09.05.2019

Michele J (2019): „Auswirkungen von chronischen Krankheiten am Beispiel von Epilepsie auf das Selbstwirksamkeitskonzept von jungen Erwachsenen im berufsbiographischen Kontext - Risiken und Nebenwirkungen aus berufspädagogischer Perspektive“ DGfE Tagung Sektion Differentielle Erziehungs- und Bildungsforschung. „Vielfalt Thematisieren - Gemeinsamkeiten und Unterschiede gestalten“ Universität Hamburg. 19.09.2019