Der German Biobank Node feiert 10-jähriges Jubiläum

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17.01.2024

Zehn Jahre German Biobank Node (GBN) – Eine Dekade des Fortschritts in der biomedizinischen Forschung
In Biobanken gelagerte menschliche Bioproben und verknüpfte Daten helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und erfolgreich zu behandeln. Um diese wertvollen Ressourcen für die nationale und internationale Forschung leichter zugänglich zu machen und dabei höchste Qualitätsstandards zu gewährleisten, wurde mit dem German Biobank Node (GBN) eine Dachorganisation für die akademischen Biobanken in Deutschland gegründet. In diesem Jahr feiert der GBN sein zehnjähriges Bestehen. „Als wichtiger Partner in der Forschungslandschaft hat der GBN dazu beigetragen, Erkenntnisse zu gewinnen, die weitreichende Auswirkungen auf die Medizin haben“, sagt GBN-Leiter Prof. Dr. Michael Hummel.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startete der an der Charité – Universitätsmedizin Berlin angesiedelte GBN 2014 zunächst in eine Konzeptphase. Drei Jahre später übernahm er die Koordination der neu gegründeten German Biobank Alliance (GBA), der inzwischen insgesamt 36 Standorte angehören. Die Hannover Unified Biobank ist eine dieser Partner-Biobanken. Auch ist Prof. Thomas Illig Mitglied des GBN-Leitungsgremiums. Rund 35 Millionen menschliche Bioproben wie Blut, Gewebeproben, isolierte Zellen oder extrahierte DNA lagern in den GBA-Biobanken und laufend kommen neue hinzu. Die Biobanken verarbeiten diese Proben und stellen sie für die Grundlagenforschung, für alle Phasen der Therapieentwicklung sowie für die Entwicklung und Prüfung von Diagnostika bereit.

Hohe Relevanz für Patient*innen und Forschende „Die Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Bioproben und zugehöriger Daten ist entscheidend für die Entwicklung neuer effektiver und sicherer Therapien und damit für die Verbesserung der Patient*-innenversorgung“, betont die Patient*innenvertretende Dr. Stefanie Houwaart vom BRCA-Netzwerk e.V., Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des GBN. Auch Prof. Dr. Christopher Baum, Direktoriumsvorsitzender des Berlin Institute of Health at Charité (BIH) und Beiratsmitglied, unterstreicht die Bedeutung des GBN: „Das zehnjährige Bestehen des GBN ist ein wichtiges Ereignis für die For-schungsgemeinschaft. Die durch das Netzwerk bereitgestellten Proben und damit verknüpfte Daten haben unsere Forschung entscheidend vorangebracht und ermöglichen innovative Ansätze für die personalisierte Medizin.“

Für Qualität und Zugang zu Bioproben und Daten
Um die Qualität von Bioproben und Daten sicherzustellen, hat der GBN übergreifende Standards innerhalb der GBA eingeführt und bildet Biobankmitarbeiter*innen kontinuierlich fort. In Zusammenarbeit mit der BioMaterialBank Heidelberg (BMBH), der Integrierten Biobank Jena (IBBJ) und der BioBank Dresden (BBD) führt der GBN regelmäßig Ringversuche durch, mit denen die Probenqualität und die Prozessabläufe der Biobanken überprüft werden. Die Gewebebank des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg hat im Jahr 2023 mit Unterstützung des GBN eine Akkreditierung nach der Norm DIN EN ISO 20387 für Biobanking erreicht. Sie ist damit eine der ersten Bio-banken weltweit mit diesem Qualitätsnachweis. Für die übergreifende Suche und Anfrage von Proben und Daten in GBA-Biobanken hat der GBN das Online-Tool „Sample Locator“ (samplelocator.bbmri.de) für Forschende geschaffen.

Starkes Engagement auf EU-Ebene
Der Sample Locator wurde in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg vor Kurzem weiterentwickelt und ist nun Teil einer europäischen Such- und Analyse-plattform. Die „Federated Platform“ wird vom europäischen Biobankennetzwerk BBMRI-ERIC (Biobanking and Biomolecular Resources Research Infrastructure European Research Infrastructure) angeboten. Das zehnjährige Bestehen des GBN ist zugleich das Jubiläum als sogenannter National Node (nationaler Knotenpunkt) der europäischen Forschungsinfrastruktur. „Durch die enge Kooperation mit BBMRI-ERIC als National Node können wir nicht nur national, sondern auch global den Austausch von Proben und Daten ermöglichen und einen Beitrag zur biomedizinischen Forschung leisten“, sagt GBN-Geschäftsführerin Dr. Cornelia Specht.

Ausblick
Der GBN setzt sich nachhaltig dafür ein, professionelle Biobanken als unverzichtbare Forschungs-infrastrukturen zu verankern. Die langfristige Etablierung des GBN als Dachorganisation für deutsche Biobanken ist dafür von zentraler Bedeutung. „Die Zukunft des qualitätsorientierten Biobankings liegt in einer starken Zusammenarbeit auf nationaler und europäischer Ebene. Die Arbeit des GBN trägt dazu bei, die Forschung zu beschleunigen und innovative Therapien zu entwickeln“, unterstreicht Dr. Heidi Altmann von der BioBank Dresden.

Über den German Biobank Node (GBN)
Unter dem Dach des German Biobank Node (GBN) haben sich akademische Biobanken an 36 Standorten sowie ein IT-Entwicklungszentrum in der German Biobank Alliance (GBA) zusammengeschlossen. Die GBA-Biobanken etablieren gemeinsame Qualitätsstandards und machen ihre hu-manen Bioproben und zugehörige Daten für die medizinische Forschung verfügbar. Als deutsche Vertretung im europäischen Biobankennetzwerk BBMRI-ERIC treibt GBN die Harmonisierung und Vernetzung von Biobanken in Europa voran. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Arbeiten des GBN, der durch das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) für den Bereich IT sowie die BioMaterialBank Heidelberg (BMBH) und die Integrierte Biobank Jena (IBBJ) im Bereich Qualitätsmanagement unterstützt wird.

 

Weitere Informationen und Links:

 


Weitere Informationen: https://www.bbmri.de/