Veranstaltungen

Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu den kommenden Veranstaltungen unseres Instituts. Einen Überblick über vergangene Veranstaltungen finden Sie hier.

 

Institutskolloquium

jeweils dienstags um 11:00 Uhr

Vorträge im Frühjahr/Sommer 2025

 

Jüdische Kolleg:innen in den Jahren 1945-1955

Erinnerungsprojekt "Das leere Sprechzimmer"

23.-25. Mai 2025, Denkhaus Loccum

In dieser Veranstaltung setzen sich die Teilnehmenden mit der Situation von jüdischen Ärztinnen und Ärzten nach 1945 auseinander. Sie ist Teil eines Erinnerungsprojekts der DEGAM. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, ÄiW und andere Interessierte. Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden übernommen. 

 

Workshop: Datenwissenschaftliche Methoden für die digitale Bioethik

Zeit: Mai/Juni 2025
Ort: Online

Sowohl für die empirisch als auch für die argumentativ-konzeptionell forschende Bioethik wurde das Methodenspektrum in den letzten Jahren um digitale Methoden erheblich erweitert. Methoden der fortgeschrittenen Datenverarbeitung („advanced data science“) haben nicht nur das Potenzial Forschung zu beschleunigen und qualitativ zu verbessern, sondern können auch helfen, neue Fragestellungen zu entwickeln. In Anlehnung an verwandte Felder wie die Digital Humanities oder Digital Social Sciences entwickelt sich gegenwärtig das Feld der Digital Bioethics, in welchem neue Forschungsansätze und deren praktischer Einsatz zur Unterstützung ethischer Entscheidungsfindung exploriert werden.

Im Rahmen des DFG-geförderten wissenschaftlichen Netzwerks „Digitale Bioethik“ unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dr. phil. Sabine Salloch (Medizinische Hochschule Hannover) bieten wir in Kooperation mit der ZB MED und dem The Carpentries-Netzwerk einen 2-tägigen Online-Workshop zur Programmiersprache Python, der Kommandozeile Unix Shell sowie dem Versionsmanagement mit GitHub speziell für Bioethiker:innen an. Außerdem wird es Raum für Diskussionen zum Anwendungsgebiet der Bio- und Medizinethik geben. Zusätzlich bieten wir einen Monat nach dem Kurs ein Follow-Up in Form eines Projekt-Hackathon an, bei dem die Teilnehmenden individuelles Feedback für die Realisierung ihrer „Digital Bioethics“-Projekte bekommen.

Anmeldung per E-Mail bis zum 30.04.2025 an Dr. Frank Ursin: ursin.frank@mh-hannover.de

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist aber erforderlich. Die Teilnehmenden müssen nicht zwingend eigene Projektideen mitbringen, dies ist jedoch von Vorteil. Es sind keine Programmierkenntnisse für eine erfolgreiche Teilnahme am Workshop-Programm erforderlich. Die Workshops finden in deutscher Sprache statt.

Am Ende des Seminars haben Sie ein besseres Verständnis für Computational Thinking, Möglichkeiten der Automatisierung von Datenprozessierung, Sie verfügen über Grundfähigkeiten in Unix-Shell, Python, Git und GitHub, haben Live-Coding als neue Lernmethode kennengelernt und sich mit Kolleg:innen ausgetauscht.

Programm und Termine

15.05.2025 von 13 bis 14 Uhr Technikcheck (obligatorisch)

19.05.2025 von 9 bis 17 Uhr
1. Workshop-Tag: Unix Shell (Navigieren im Dateisystem, Arbeiten mit Dateien und Verzeichnissen, mühsame Arbeiten mit For-Schleifen automatisieren, Gewinnung und Verarbeiten von Daten mit der Shell); Programmiersprache Python (Grundlagen, Analysieren / Visualisieren und Bearbeiten von Daten mit der Python Library, "Pandas", Automatisierungen mit For-Schleifen in Python)

20.05.2025 von 9 bis 17 Uhr
2. Workshop-Tag: Fortsetzung Programmiersprache Python; Git und GitHub (Erste Schritte mit Git in der Kommandozeile, Projekte teilen auf GitHub)

13.06.2025 von 9 bis 13 Uhr
Projekt-Hackathon: In diesem Modul gestalten die Teilnehmenden die Inhalte selbst, indem sie ihre eigenen Projekte und Themenvorschläge und Fragen in die Veranstaltung miteinbringen. Die Projekte sollen Programmierlösungen mittels Python oder der Unix-Shell erstellen. Die Projekte werden gemeinschaftlich weitergestaltet, um weiter daran lernen zu können und Feedback sowie neue Impulse zu erhalten.

 

 

Jutta Braun, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF)

Sportärzte vor Gericht: Zum historischen Ort der "Dopingprozesse" der 1990er Jahre

Donnerstag, 05. Juni 2025, 18 Uhr c.t.

MHH, Hörsaal G, Gebäude J1

Öffentlicher Vortrag in der Reihe zur Zeit- und Wissenschaftsgeschichte der Medizin

In den 1990er Jahren wurde die Dopingpraxis des Spitzensports in der DDR vor Gericht verhandelt. Es war das einzige Mal, dass die Vergehen eines kommunistischen Staatssports Teil eines Strafprozesses wurden. Jutta Braun konnte die Ermittlungsakten auswerten und analysiert die Auswirkungen der Verfahren auf das Selbstverständnis des vereinten deutschen Sports und der Sportmedizin. Zudem wird untersucht, weshalb der Streit um Doping in Ost und West bis heute Gegenstand erbitterter gesellschaftlicher Debatten ist.

 

 

Buchvorstellung

Heiko Stoff: Medizinreform und Mittelbau. Zur Planung Medizinischer Akademien in der westdeutschen Nachkriegsmoderne

(Franz Steiner Verlag, 2025)

Donnerstag 19. Juni 2025, 18.00 Uhr

Gebäude JI, Hörsaal G

Die Medizin befinde sich in einer „Krise“, hervorgerufen durch die naturwissenschaftlich-technische Spezialisierung, konstatierten Experten in Medizin und Politik Ende der 1950er Jahre. Hinzu kamen ein Kapazitätsproblem bei der Medizinausbildung sowie der öffentlich beklagte Forschungsrückstand vor allem gegenüber den USA.

Um die erkannten Probleme anzugehen, schrieb der Deutsche Wissenschaftsrat 1961 die Gründung von sieben Medizinischen Akademien aus. Wie ließ sich die Spezialisierung in der geplanten Universitätsklinik aufheben? Wie konnte die spezialisierende Ausbildung mit dem Ideal der ärztlichen Allgemeinbildung verbunden werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Planungen. Durch ein Departmentsystem nach US-amerikanischem Vorbild, das auf Teamwork und einem starken Mittelbau basierte, wollte man die als innovationshemmend erkannten hierarchischen Strukturen aufbrechen.

Neu gegründet wurden schließlich drei Medizinische Akademien, die die Reformideen in unterschiedlicher Weise umsetzten: in Lübeck (1964), Hannover (1965) und Ulm (1967).

Um die Planungsprozesse der Medizinischen Akademien und die Umsetzungen der Reformideen geht es in dem neu erschienen Buch von Prof. Dr. Heiko Stoff, das wir vorstellen und diskutieren.

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