Institutionen

 

 

Allgemeine Informationen über die beteiligten Institutionen (Fachbereiche, Fakultäten)

 

Beschreibung der Institutionen (Institutionen, Labore, Werkstätte)

 

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) umfasst heute 18 medizinische Zentren mit 75 Abteilungen, 15 Betriebseinheiten und fachübergreifenden Einrichtungen sowie verschiedene Schulen. Sie zählt heute 1.411 Betten und zahlreiche Polikliniken. Es werden jährlich etwa 40.000 Patienten stationär und 130.000 ambulant behandelt.

 

Der Grundstein für Lehre und Forschung der Medizinischen Hochschule Hannover wurde 1965 im Krankenhaus Oststadt gelegt. Parallel erfolgte der erste Bauabschnitt des neuen Klinikums an der Karl-Wiechert-Allee. Bis 1978 entstand auf einem rund 400.000 Quadratmeter großen Areal das neue Zentralklinikum. Ebenso befinden sich auf dem Gelände das Zentrum Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Forschungs- und Lehrgebäude, die Frauenklinik und das Transplantations-Forschungszentrum "Rudolf Pichlmayr" haben seit Juni 2004 ihren Platz auf dem Gelände. In anderen Krankenhäusern Hannovers sind weitere Hochschulleinrichtungen beheimatet, zum Beispiel die Dermatologie in der Hautklinik Linden, die Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im Klinikum Hannover Oststadt und die Orthopädie im Annastift.

 

Das Zentrum Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde umfasst  die Abteilung Kieferorthopädie, Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, Zahnärztliche Prothetik sowie Zahnerhaltung und Paradontologie. Das Studium der Zahnheilkunde dauert in der Regel 10 Semester. Es beginnt jährlich mit der Aufnahme von ca. 70 Studierenden zum jeweiligen Wintersemester. Die Aufgabe der Kieferorthopädie ist das Erkennen, die Prävention und die Behandlung von Fehlstellungen der Kiefer und Zähne.

 

Als Behandlungsschwerpunkte sind zu nennen: Kieferorthopädische Prävention, funktionelle Therapie dyskinesiebedingter Dysgnathien, kieferorthopädische Behandlung von Kindern, Jugentlichen und Erwachsenen mit herausnehmbaren und festsitzenden Apparaturen, kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie schwerer Fehlstellungen, interdiziplinäre Behandlung von Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe.

 

Gremien in Bezug auf die Lehre (Kommissionen, Studiendekan)

 


Um den Stellenwert der zahnmedizinischen Lehre zu unterstreichen, wurde zum Sommersemester 2003 eine Studienkommission Zahnmedizin eingerichtet, die auch einen Studiendekan Zahnmedizin wählt.

 

 

Forschungseinrichtungen und -schwerpunkte

 


Die Abteilung Kieferorthopädie betreibt zur Zeit vor allem interdisziplinäre klinische Forschung. Es ist das Ziel, in den kommenden Jahren in der Kieferorthopädie verstärkt Fragestellungen der Grundlagenforschung zu bearbeiten. Die Bildung eines gemeinsamen Forschungsbereichs des Zentrums Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde mit einer deutlichen zell- und molekular-biologischen Ausrichtung wurde im Rahmen der Forschungsevaluation im Jahr 2004 von der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen empfohlen. Ein solcher interdisziplinär zu nutzender Forschungsbereich ist notwendig, um innerhalb des Zentrums Synergieeffekte zu nutzen und gemeinsam national und international weitere konkurrenzfähige Forschungsschwerpunkte im Bereich der Grundlagenforschung zu entwickeln. Zur Schaffung eines solchen gemeinsamen Forschungsbereichs soll ein zell- und molekularbiologisches Labor etabliert werden.

 

In diesem Forschungsbereich sind als Forschungsschwerpunkte ein interdisziplinäres Projekt zur Fragestellung der Besiedlung von kiefer-orthopädischen Behandlungsmitteln mit Mikroorganismen (sog. „Biofilm“) und der Entwicklung neuer anti-adhäsiver kieferorthopädischer Materialien zu nennen. Weiter gehört ein Projekt „Zellregeneration“ dazu, ein Projekt mit zell- und molekular-biologischen Untersuchungen nach Implantation von Tissue-Engineering-Konstrukten zum Knochenersatz im Sinne einer zellbasierten regenerativen Medizin (insbesondere bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und Bewegung von Zähnen in den Spaltbereich). Weitere Forschungsschwerpunkte werden die Thematiken „Biomaterialien“ und „3D-Imaging“ darstellen. Diese Vorhaben sollen in Kooperation mit allen Abteilungen des Zentrums Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sowie mit Kliniken und Instituten der Medizin erfolgen.

 

Weitere Forschungsprojekte der Abteilung Kieferorthopädie sind:

  • Entwicklung und Anwendung eines individuellen Lingualsystems als festsitzende kieferorthopädische Apparatur; Messung von Kräften und Drehmomenten in vitro, die bei Anwendung dieser Apparatur auf Zähne wirken (Kooperation mit den Universitäten Bonn und Peking); Studie zur Dekalzifizierung von Zähnen bei Anwendung dieser Apparatur (Kooperation mit der Universität Zürich). 
  • Entwicklung und klinische Anwendung der „Vario-Platten“, eines kieferorthopädischen Doppelplatten-Systems; Entwicklung und klinische Anwendung des „Vario Bite Jumpers“, einer Modifikation der Herbst-Apparatur. 
  • Aufzeichnung und Analyse des Respirationsverhaltens und der Myofunktion / Zungenbewegung mit dem System Sensoral. 
  • Weiterentwicklung der Splinttechnologie im Rahmen der gelenkbezüglichen kieferorthopädischen Chirurgie unter Verwendung des Modell-Repositionierungs-Gerätes sowie computerassistierter Operationsplanung und navigationsgestützter Operationsumsetzung. 
  • Enossale Verankerung bei kieferorthopädischen Behandlungen. 
  • 3D-Darstellung der wachstumsbedingten Größen- und Formveränderungen des Oberkiefers bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. 
  • Möglichkeiten der Einstellung retinierter Zähne. 
  • Entwicklung, Anwendung und Evaluation eines Mundhygienekonzeptes im Rahmen einer präventionsorientierten Kieferorthopädie. 
  • Computer- und web-unterstützte Lehre in der Kieferorthopädie.