Beobachtungsstudien zum Krankheitsverlauf der Progressiven Supranukleären Blickparese (PSP) und Corticobasalen Degeneration (CBD)

Zum besseren Verständnis der Progressiven Supranukleären Blickparesen (PSP) und der Corticobasalen Degeneration (CBD) koordinieren wir seit 2015 zwei große, multizentrische Beobachtungsstudien in Deutschland: ProPSP (https://www.parkinson-gesellschaft.de/images/PDF/Flyer_ProPSP.pdf) und DESCRIBE-PSP (https://www.dzne.de/fileadmin/Dateien/editors/documents/Klinische_Forschung/Flyer/Flyer_DZNE_KlinischeForschung_PSP.pdf). Im Rahmen beider Studien werden im longitudinalen Verlauf ausführliche klinische Daten und Biomaterialien gesammelt. Die Studien liefern wertvolle Erkenntnisse zum Krankheitsverlauf und zur Pathophysiologie der PSP und CBD. Für weitere Informationen können Sie die AG Bewegungsstörung unter  0176-15324944 kontaktieren.

 

Entwicklung und Validierung  klinischer Skalen für Patienten mit Progressiver Supranukleärer Blickparese (PSP)

Zusammen mit der internationalen Movement Disorder Society haben wir die Progressive Supranuclear Palsy - Clinical Deficits Scale (PSP-CDS) entwickelt, um Patienten mit einer PSP in Bezug auf ihre Einschränkungen im Alltag einstufen zu können, undzwar über das ganze Spektrum der PSP-Phänotypen hinweg (Piot et al., Mov Disord. 2020;35:650-661). Die PSP-CDS ist eine zuverlässige Skala zur klinischen Verlaufsbeobachtung, z.B. im Rahmen von Therapiestudien. Derzeit entwickeln wir eine deutsche Übersetzung der PSP-CDS.

 

Überarbeitung der klinischen Diagnosekriterien der Progressiven Supranukleären Blickparese (PSP)

Unter der Leitung von Herrn Prof. Höglinger wurden in 2017 die Diagnosekriterien für die Progressive Supranukleäre Blickparese (PSP) mit einem Team internationaler Experten unter dem Dach der Movement Disorder Society evidenz- und konsensbasiert überarbeitet (Höglinger et al., Mov Disord. 2017;32:853-864). Sie ermöglichen eine frühere und sensitivere klinische Diagnose  (Ali et al., Mov Disord. 2019;34:1144-1153; Gazzina et al., bioRxiv 2019 https://www.biorxiv.org/content/10.1101/520510v1; Grimm et al., Clinical conditions “suggestive of progressive supranuclear palsy” – diagnostic performance, under review), und sind damit auch ein grundlegender Meilenstein bei der Entwicklung neuer Therapiestrategien für die PSP. Im Rahmen der multizentrischen Beobachtungsstudien zur PSP und CBD erfolgt derzeit eine prospektive Validierung der Diagnosekriterien.

 

 

Hannover Trajectory Cohort- Parkinsonism: HATCH-P

Ziel dieser prospektiven longitudinalen Beobachtungsstudie ist die Rekrutierung von 100 bis 200 Patienten mit einem frühen Parkinsonsyndrom. Die Patienten sollen im ersten Jahr nach Manifestation motorischer Symptome eingeschlossen werden und longitudinal 12-monatlich nachverfolgt werden. Von den Patienten sollen Blutbestandteile (Serum, Plasma, PBMC), Liquor, Speichel und genetische Daten (DNA, RNA) gewonnen werden. Zusätzlich sollen die Patienten mit den üblichen klinischen Skalen charakterisiert werden, um die Symptomlast zu definieren. Bildgebungsdaten aus der klinischen Versorgung (MRT und nuklearmedzinische Diagnostik z.B. FDG-PET) sollen mit in die Studie einfließen, sofern diese verfügbar sind.

 

Ärztliche Mitarbeiter: Stephan Greten, Johanne Heine, Meret Huber, Martin Klietz, Lea Krey, Lars Müschen, Sophia Rogozinski, Florian Wegner

Study Nurse: Rabea Gatzke