Zerebrovaskuläre und Neurometabolische Arbeitsgruppe
Leitung: Prof. Dr. med. Karin Weissenborn, FRCP
Schwerpunkte der Arbeitsgruppe:
- Klinische Schlaganfallforschung
- Neurometabolische Erkrankungen
- ZNS-Affektion bei Hepatitis-C-Infektion
Mitglieder der Arbeitsgruppe:
- Dr. med. Meike Dirks, Fachärztin
- Dr. med. Johanna Ernst, Assistenzärztin
- Dr. med. Maria Magdalena Gabriel, Fachärztin
- PD Dr. med. Gerrit M. Große, Facharzt
- Dr. med. Ramona Schuppner, Funktionsoberärztin
- Dr. med. Ann-Katrin Hennemann, Assistenzärztin
- PD Dr. med. Hans Worthmann, Oberarzt
- Dr. med. Svenja Jochmann, Assistenzärztin
- Dr. med. Jana Al-Ayoubi, Assistenzärztin
- Johannes Teller, Assistenzarzt
Klinische Schlaganfall-Forschung
Die Akut-Behandlung von Schlaganfallpatienten ist eine der wesentlichen Aufgaben der Neurologischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover. Unsere Schlaganfalleinheit ist als überregionale Stroke Unit zertifiziert. Es werden dort jährlich mehr als 1000 Patienten mit akutem ischämischem oder hämorrhagischem Schlaganfall behandelt. In der Arbeitsgruppe bearbeiten wir gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern innerhalb und außerhalb der MHH klinische Fragestellungen der Schlaganfallmedizin; u.a.:
Inflammationsreaktion nach Schlaganfall
Infolge eines Schlaganfalls kommt es zu einer systemischen Reaktion des Immunsystems, welche mit Komplikationen, wie bspw. Schlaganfall-assoziierten Infektionen, einhergehen kann. Diese können das klinische Behandlungsergebnis signifikant verschlechtern. In mehreren Projekten gehen wir der Frage nach, wie Patienten, die für Schlaganfall-assoziierte Infektionen besonders anfällig sind, frühzeitig identifiziert werden können, um eine rasche und zielgerichtete Behandlung einleiten zu können.
In weiteren Arbeiten konnten wir darlegen, wie bestimmte chemotaktische Zytokine (Chemokine) und Biomarker der endothelialen Dysfunktion im peripheren Blut nach Schlaganfall erhöht vorliegen und mit Schweregrad und Outcome assoziiert sind. Ziel ist es, neben neuen diagnostischen Strategien auch potentielle Therapieansätze zu identifizieren.
Ätiologie des Schlaganfalls
Die Ursache (Ätiologie) eines Schlaganfalls ist von entscheidender Bedeutung für die sekundärprophylaktische Behandlung. Aktuell bleibt bei ca. 20% der Fälle die Schlaganfallursache unklar. Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich daher in mehreren Projekten mit der Frage, wie die Ursachenklärung bei diesen sogenannten kryptogenen Schlaganfällen verbessert werden kann. Ferner versuchen wir bildgebende und laborchemische Biomarker zu etablieren, die eine Abschätzung des Schlaganfall-Risikos bei Vorliegen von Stenosen der Arteria Carotis interna oder bei einer gänzlich anderen Patientengruppe, nämlich Patienten mit Linksherzunterstützungssystem, zulassen. (Abb. 1-3)
Akuttherapie des Schlaganfalls
Die Akuttherapie des Schlaganfalls hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Durch intravenöse Lysetherapie und mechanische Thrombektomie können viele Patienten erfolgreich behandelt werden. In einigen Fällen ist der Rekanalisationserfolg jedoch unzureichend. Wir versuchen die Ursachen hierfür zu identifizieren und hierdurch Ansätze für eine Optimierung der Therapie zu finden. Darüber hinaus analysieren wir die Prozesszeiten der Akuttherapie, um diese weiter zu optimieren.
Im Rahmen unserer Projekte zum Thema Schlaganfall bestehen enge Kooperationen mit der Klinik für Kardiologie und Angiologie, der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, der Klinik für Nuklearmedizin sowie dem Institut für Pathologie und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie der MHH. Ferner kooperieren wir mit dem Institut für Neuropathologie des Universitätsklinikums des Saarlandes sowie dem Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Multizentrische Studien
Die Arbeitsgruppe war und ist als Studienzentrum an einer Vielzahl multizentrischer internationaler Studien (Phase II bis IV) sowohl zur Akuttherapie des ischämischen und hämorrhagischen Schlaganfalls als auch zur Sekundärprophylaxe beteiligt.
Medizinische Promotionen
In unserer Arbeitsgruppe wurden bisher eine Vielzahl medizinischer Doktorarbeiten sowie PhD-Arbeiten im Rahmen des Zentrums für systemische Neurowissenschaften (ZSN) Hannover erfolgreich abgeschlossen.
Die Arbeitsgruppe bietet regelmäßig Promotionsprojekte im Rahmen des KlinStrucMed-Programms an.
Über neue Doktoranden freuen wir uns! Aktuelle Themenangebote können gerne mit Prof. Dr. med. Karin Weissenborn besprochen werden (Tel. 0511-532-3145, weissenborn.karin@mh-hannover.de). Außer dem Interesse an unseren Forschungsprojekten sind weitere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mitarbeit in unserer Gruppe Offenheit, Neugierde, Freude an selbstständigem Denken und Arbeiten, Organisationstalent und Humor!
Eine kontinuierliche Unterstützung der Doktoranden ist für uns selbstverständlich. Die Doktoranden sind Teil unseres Teams - mit allen Rechten, z.B. was Kongressteilnahme und Veröffentlichungen angeht, aber auch mit allen Pflichten.