Eine Form des menschliches Kopfes, dargestellt wie ein Netzwerk, bestehend aus Punkten und deren Verbindungen.

Labor für Molekulare Neurowissenschaften

Leitung: Prof. Dr. Helge Frieling, Prof. Dr. Stefan Bleich

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Methodischer Schwerpunkt

Der methodische Schwerpunkt des Labors liegt in der epigenetischen Charakterisierung von DNA-Proben. Zur Analyse der Methylierungsmuster in der Promotorregion bestimmter Gene kam in den letzten 10 Jahren vor allem die Bisulfit-Sequenzierung (nach Sanger) zum Einsatz. Aktuell wurde zusätzlich die Nanopore-Sequenzierung in unserem Labor etabliert, um größere DNA-Bereiche mittels Cas9-mediated enrichment untersuchen zu können. Diese Methode ermöglicht zudem das ganze Genom zu sequenzieren. Werden abweichende Methylierungsmuster bei einem Krankheitsbild detektiert, wird die funktionelle Relevanz bzw. die Auswirkung auf Expressionsebene mittels real-time PCR, Western Blot, ELISA und weiteren Genexpressionsanalysen überprüft und mit den psychometrischen Daten korreliert. Dadurch können Zusammenhänge zwischen der Regulation relevanter Gene und der Ausprägung psychisch auffälliger Verhaltensmuster nachgewiesen werden.

Das Labor für Molekulare Neurowissenschaften wird durch viele Forschungsgruppen der Abteilung benutzt. Insbesondere zur Forschungsgruppe „Molekulare Psychiatrie“ besteht eine enge Verbindung.

Die Ausstattung des Labores

Das Labor ist mit zwei Biomek Nxp-Robotern der Firma Beckman-Coulter ausgestattet. Durch die vielseitige Programmierbarkeit dieser Hilfsroboter lassen sich folgende Prozesse abwickeln:

  • Aufreinigung von DNA und RNA aus Probenmaterial und
  • Vor- und Nachbereitung von PCRs und Sequenzierungs-PCRs,
  • weitgehend alle Pipettierschritte, die für eine Reihe von Proben identisch erfolgen können.

Bei all diesen Prozessen werden durch die Automatisierung konsistentere und stabilere Ergebnisse im Vergleich zur manuellen Verarbeitung erreicht und ein höherer Durchsatz erzielt.

Für die DNA-Analyse stehen uns zwei Sequenzierungsmethoden zur Verfügung:

Zur Analyse von Basenabfolge und Methylierungsmuster größerer DNA-Bereiche mittels Cas9-mediated enrichment bzw. des gesamten Genoms ohne weitere chemische Umwandlung und PCR-Amplifikation wurde die Nanopore-Sequenzierung in unserem Labor etabliert.

Weitere DNA-Analysen (Bisulfit-Sequenzierung, SNP, VNTR, LPR) mittels Sanger-Sequenzierung erfolgen auf einem Sequenziergerät ABI 3500xL der Firma Applied Biosystems.

Für die Amplifikation von Nukleinsäuren stehen uns vier Thermocycler und ein Real-Time Cycler der Firma BioRad zur Verfügung. Zur Visualisierung der PCR-Produkte kommt ein Elektrophorese-System (Kammern und PowerPac™ Basic power supply) und GelDoc Imaging System der Firma BioRad zum Einsatz.

Die DNA-/RNA/Protein-Quantifizierung wird mittels Spektralphotometer / Fluorometer der Serie DS-11 der Firma Denovix durchgeführt.

Zur genaueren Bestimmung von Größe und Qualität von DNA und RNA kommt der Bioanalyzer 2100 der Firma Agilent zum Einsatz.

Für eine Aufkonzentrierung gering-konzentrierter (DNA-) Proben verfügt unser Labor über den Savant DNA 120 Speedvac Concentrator der Firma Thermo Scientific.

Proteinnachweis und Proteinquantifizierung finden mittels Proteingel- und Blot-kammern, VersaDoc Imaging System der Firma BioRad und ELISA-Gerät der Firma Molecular Devices inklusive Plate Washer der Firma BioTek statt.

Zur Kultivierung von Zelllinien, Primärzellen und iPS-Zellen verfügen wir über ein voll ausgestattetes S1-Labor mit Sterilwerkbänken, Brutschränken, Zentrifuge, Mikroskop und Live Cell Imager.

Für die Klonierung und Expression rekombinanter Proteine sowie Restriktion, Ligation und Transformation sind zwei Räume unseres Labors für gentechnische Arbeiten der Sicherheitsstufe 1 ausgestattet. Hier kommen auch CRISPR/Cas9-Technologie, Genexpressions- bzw. Promotoraktivitätsstudien mittels GloMax-Multi Detection System der Firma Promega sowie Genotypisierungen zum Einsatz. Für diese Methoden stehen dort Inkubatoren der Firma Memmert, ein temperierbarer Schüttler der Firma Edmund Bühler GmbH inklusive Inkubationshaube zur Kultivierung (rekombinanter) Mikroorganismen sowie ein Elektroporator für die Transfektion zur Verfügung. 

Zur Aufbewahrung von Probenmaterial verfügt das Labor über fünf Ultra-Tiefkühlschränke der Firma Sanyo. Durch die Einlagerung in speziell für den Niedrigtemperaturbereich geeigneter Schubladeneinsätze der Firma Landgraf kann das Probenmaterial mittels der Software MySamples nachhaltig verwaltet werden.

Laborleitung

Prof. Dr. med. Helge Frieling

Stellvertretender Klinikleiter

Telefon: +49 511 532 7275 

Fax: +49 511 532 7276

frieling.helge@mh-hannover.de

 

Prof. Dr. med. Stefan Bleich

Ärztlicher Direktor

Telefon: +49 511 / 532-6748

bleich.stefan@mh-hannover.de