COVID-19 im Spitzensport - Eine multizentrische Kohorten-Studie

Präzisierung von Empfehlungen zum sportlichen Wiedereinstieg nach durchgemachter Covid-19 Infektion

Die aktuelle Coronavirus-Pandemie zählt bereits jetzt zu den größten weltumspannenden Krisen und stellt nicht nur für die Gesundheitssysteme sondern für die gesamte Gesellschaft eine extreme Herausforderung dar. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 geht größtenteils mit nur wenigen bis keinen Symptomen einher, kann jedoch auch schwerwiegende bis tödliche Folgen haben.

Die Folgeschäden einer Infektion mit SARS-CoV-2 können auch für die Sportausübung und insbesondere auch für die sportliche und körperliche Belastbarkeit der Betroffenen von hoher Relevanz sein, mit möglichen negativen Effekten auf die sportliche Leistungsfähigkeit. In welcher Prävalenz solche zu erwarten sind und ob diese möglicherweise auch bei initial nur blandem Infektionsgeschehen auftreten können, ist derzeit noch unbekannt. Für die betroffenen Sportler*innen stellt sich somit die Frage, wie nach stattgehabter Infektion mit diesem Virus der Wiedereinstieg in den Sport mit vertretbarem Risiko erfolgen kann und/oder ob negative Effekte auf die sportliche Leistungsfähigkeit möglich sind.

Die beiden Hauptziele dieser Studie dienen dazu, durch die Untersuchungen Erkenntnisse zu gewinnen, die eine weitere Präzisierung von Empfehlungen zum sportlichen Wiedereinstieg nach durchgemachter Covid-19 Infektion ermöglichen. Im Kern ist dazu die Beantwortung der folgenden Fragen das Ziel:

  • Lassen sich nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion organische und/oder funktionelle Folgeschäden beobachten, welche die körperliche Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können?
  • Lassen sich Einflussfaktoren identifizieren, welche den Langzeitverlauf möglicher gesundheitlicher Schäden nach SARS-CoV-2-Infektion erklären?


Teilnahme in der Kohorte 1 – Sportler*innen nach Covid – 19 Infektion

In die Kohorte 1 werden Sportler*innen ab einem Alter von 18 Jahren mit sicher oder hochwahrscheinlich abgelaufener Covid-19-Infektion aufgenommen, die sich routinemäßig zur Abklärung in der sportmedizinischen Ambulanz vorstellen.

Das Kriterium, in die Studie aufgenommen zu werden, ist erfüllt im Falle einer positiven SARS-CoV-2 PCR und/oder einem positivem Antikörpertest und zurückliegend bemerkten typischen Symptomen. Die Sportler*innen müssen vor ihrer Infektion eine regelmäßige Sportausübung mit einem Trainingsumfang von mindestens 3 Trainingseinheiten pro Woche absolviert haben. Als Zugehörige(r) zu dieser Gruppe eignen Sie sich in besonderem Maße für die Teilnahme an dieser Studie.

 

Teilnahme in der Kohorte 2 - Teilnahme im Rahmen der sportmedizinischen Jahresuntersuchung für Bundeskader

In die Kohorte 2 werden Bundeskaderathlet*innen aus den Kadergruppen OK, PK, EK, NK1 und NK2 inklusive der paralympischen Sportler*innen aufgenommen, die sich im Rahmen der routinemäßig durchgeführten sportmedizinischen Jahresuntersuchung des DOSB oder DBS in einem der beteiligten sportmedizinischen Untersuchungszentren vorstellen. Die Zustimmung zur Teilnahme an der Studie umfasst dabei auch die sportmedizinischen Untersuchungen in den beiden Folgejahren.

 

Die Finanzierung des Projektes erfolgt über das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und wird in enger Zusammenarbeit mehrerer sportmedizinischer Untersuchungszentren in Deutschland durchgeführt. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig.

 

Kontakt:

Institut für Sportmedizin, PD Dr. med. Arno Kerling

Telefon: 0511/532-5499

E-Mail: Kerling.Arno@mh-hannover.de