Die Radiofrequenzablation

RFA einer Lebermetastase bei Nierenzellkarzinom. Die Position der RFA-Sonde erfolgt in der Computertomographie. Copyright: Klinik für Urologie/MHH
RFA einer Lebermetastase bei Nierenzellkarzinom. Die Position der RFA-Sonde erfolgt in der Computertomographie. Copyright: Klinik für Urologie/MHH

Die empfohlene therapeutische Maßnahme zur Behandlung des Nierenzellkarzinoms ist die chirurgische Extirpation des Tumors. Ein chirurgischer Therapieansatz ist allerdings nicht in allen Fällen möglich. Ein stark reduzierter Gesundheitszustand oder erhebliche Nebenerkrankungen können einen chirurgischen Eingriff zu risikobehaftet für den Patienten werden lassen. In diesen Fällen sollte man über eine Radiofrequenzablation nachdenken.

 

Das Verfahren

Bei der Radiofrequenzablation werden, meist CT gesteuert, Elektroden zentral innerhalb des Nierentumors platziert. Das umgebende Tumorgewebe wird hierüber für einen Zeitraum von 10 – 20 Minuten auf über zu 100°C erhitzt. Es resultiert ein Absterben des Tumorgewebes i.S. einer Koagulationsnekrose. Die Durchführbarkeit des Eingriffes ist von individuellen Faktoren und zu einem gewichtigen Teil von der Größe und der Durchblutung des Tumors und des umliegenden Gewebes abhängig. So sind z. B. periphere, eher exophytische Tumore, oft erfolgreicher mit der Radiofrequenzablation zu therapieren als zentrale Tumore in der Nähe von größeren Gefäßen, die einen Abstrom von zugeführter Energie bewirken können. Auch ist bei zentraler Ablation innerhalb der Niere eine größere Gefahr zur Verletzung des Nierenbeckenkelchsystems begründet. Die Radiofrequenzablation ist für den Patienten seitens des Eingriffes und der hierfür nötigen Narkose weit weniger belastend als ein konventioneller Eingriff, der einen stationären Aufenthalt von ca. einer Woche erforderlich machen würde. Dem gegenüber ist für die Radiofrequenzablation häufig lediglich eine kurze postoperative Überwachung erforderlich.

Die langfristigen Tumorfreiheitsraten nach RFA sind tendenziell geringer als bei der konventionellen Tumorchirurgie, weshalb die Methode nur für Patienten angewandt wird, bei welchen keine konventionelle Operation möglich ist. Insgesamt ist die Radiofrequenzablation ein sicheres alternatives Therapieverfahren zur Behandlung des lokalisierten Nierenzellkarzinoms. Das Verfahren ist am besten für Patienten mit kleinen Nierenzellkarzinomen geeignet.