Coronavirus: Hinweise und Informationen für Patientinnen und Patienten
► Patientinnen und Patienten denen auf Grund einer Praxisschließung kein onkologischer Ansprechpartner zur Verfügung steht, melden sich bitte bei der Patientenhotline der Kassenärztlichen Vereinigung. Tel. 0511 380 4412.
Liebe Patientinnen und Patienten,
die Ausbreitung des Corona-Virus (SARS-CoV-2) führt in vielen Bereichen unseres Lebens zu deutlichen Einschränkungen und kann bei Betroffenen mit Krebserkrankungen zu besonderer Verunsicherung führen. Das Team des CCC Hannover möchte Ihnen nachfolgend einige Informationen und Hinweise zum Umgang mit dieser Pandemie geben. Wir werden diese regelmäßig ergänzen und Stellungnahmen von Fachgesellschaften mit den entsprechenden Links verfügbar machen.
Betroffene von Krebserkrankungen haben in vielen Fällen unmittelbar durch die Erkrankung und/oder die Behandlung ein geschwächtes Immunsystem. Krebspatientinnen und -patienten können aus verschiedenen Gründen eine Immunschwäche haben, darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) hin:
- Erkrankung an einer Leukämie oder einem Lymphom,
- wenig weiße Blutkörperchen im Blut (Leukozytopenie),
- wenig Antikörper im Blut (niedrige Immunglobulinwerte),
- langfristige Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (zum Beispiel Steroide),
- Transplantation körperfremder Stammzellen oder andere zelluläre Therapien (zum Beispiel eine CAR-T-Zell-Therapie).
Auch größere Operationen und Strahlentherapie können hierzu beitragen. Derzeit gibt es lediglich Informationen aus Fallberichten, wie Krebspatientinnen und Krebspatienten auf einen Kontakt mit dem Virus reagieren. Es ist davon auszugehen, dass Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist (Immunsuppression), schneller und möglicherweise auch schwerer erkranken als Gesunde. Daher kommt den allgemeinen Hygienemaßnahmen bei diesem Personenkreis eine besonders große Bedeutung zu.
Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte werden mit Ihnen prüfen, ob unter diesen speziellen Bedingungen der Pandemie eine Anpassung von Behandlungsplänen sinnvoll erscheint. Da es in zahlreichen Behandlungssituationen verschiedene Therapiemöglichkeiten gibt, notwendige Diagnostik mit unterschiedlichen Methoden erbracht werden kann und Therapierisiken gegebenenfalls. anders zu bewerten sind, werden die behandelnden Spezialisten gegebenenfalls mit Ihnen über solche Modifikationen sprechen. Im Allgemeinen wird der Grundsatz gelten, geplante Krebstherapien nicht zu verschieben, sondern unter Berücksichtigung der virusbedingten zusätzlichen Gefährdung diese in zeitlicher Abfolge, Therapieintensität oder Dauer bei Bedarf zu modifizieren. Dies kann jedoch immer nur eine individuelle Entscheidung sein.
Hinweis zur aktuellen Verfügbarkeit von medikamentösen Krebsbehandlungen
Derzeit gibt es keine Lieferengpässe durch die Corona-Ausbreitung.
Das Team des CCC Hannover unterstützt die Behandler in unserer Region und fasst die verfügbaren wissenschaftlichen und sonstigen Fachinformationen regelmäßig zusammen.
Weiterführende Links
Deutscher Krebsinformationsdienst (DKFZ)
Coronavirus: Was Krebspatienten beachten sollten
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO)Coronavirus (COVID-19) bei Krebspatienten
InfektionsschutzInformationen zum neuartigen Coronavirus / Covid-19
SHARE TO CARE des UKSH - Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinCORONAVIRUS - Die wichtigsten Fakten und Informationen für Patientinnen und Patienten: Verständlich erklärt von den Expertinnen und Experten des UKSH.
Offener Brief an Krebspatient*innen und Personen mit erhöhtem KrebsrisikoHaus der Krebs-Selbsthilfe (Bundesverband e.V.)