Coronavirus: Hinweise und Informationen für Patientinnen und Patienten
Stand: 06.10.2021
Das Corona-Virus (SARS-CoV-2) führt in vielen Bereichen unseres Lebens zu deutlichen Einschränkungen und kann bei Betroffenen mit Krebserkrankungen zu besonderer Verunsicherung führen. Das Team des CCC Hannover möchte Ihnen nachfolgend einige Informationen und Hinweise zum Umgang mit dieser Pandemie geben. Wir werden diese regelmäßig ergänzen und Stellungnahmen von Fachgesellschaften mit den entsprechenden Links verfügbar machen.
Betroffene von Krebserkrankungen haben in vielen Fällen unmittelbar durch die Erkrankung und/oder die Behandlung ein geschwächtes Immunsystem. Krebspatientinnen und -patienten können aus verschiedenen Gründen eine Immunschwäche haben, darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) hin:
- Erkrankung an einer Leukämie oder einem Lymphom,
- wenig weiße Blutkörperchen im Blut (Leukozytopenie),
- wenig Antikörper im Blut (niedrige Immunglobulinwerte),
- langfristige Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (zum Beispiel Steroide),
- Transplantation körperfremder Stammzellen oder andere zelluläre Therapien (zum Beispiel eine CAR-T-Zell-Therapie).
Auch größere Operationen und Strahlentherapie können hierzu beitragen. Derzeit gibt es lediglich Informationen aus Fallberichten, wie Krebspatientinnen und Krebspatienten auf einen Kontakt mit dem Virus reagieren. Es ist davon auszugehen, dass Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist (Immunsuppression), schneller und möglicherweise auch schwerer erkranken als Gesunde. Daher kommt den allgemeinen Hygienemaßnahmen bei diesem Personenkreis eine besonders große Bedeutung zu.
Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte werden mit Ihnen prüfen, ob unter diesen speziellen Bedingungen der Pandemie eine Anpassung von Behandlungsplänen sinnvoll erscheint. Da es in zahlreichen Behandlungssituationen verschiedene Therapiemöglichkeiten gibt, notwendige Diagnostik mit unterschiedlichen Methoden erbracht werden kann und Therapierisiken gegebenenfalls anders zu bewerten sind, werden die behandelnden Spezialisten gegebenenfalls mit Ihnen über solche Modifikationen sprechen. Im Allgemeinen wird der Grundsatz gelten, geplante Krebstherapien nicht zu verschieben, sondern unter Berücksichtigung der virusbedingten zusätzlichen Gefährdung diese in zeitlicher Abfolge, Therapieintensität oder Dauer bei Bedarf zu modifizieren. Dies kann jedoch immer nur eine individuelle Entscheidung sein.
Impfung
Krebspatientinnen und -patienten wird eine Coronaimpfung grundsätzlich empfohlen. Wenden Sie sich zur Rücksprache an Ihre behandelne onkologische Ärztin oder ihren onkologischen Arzt. Aktuelle Informationen rund um das Thema Impfen und Covid-19 finden Sie auf den Seiten des Robert Koch Instituts.
Weitere Informationen:
BRCA Netzwerk e.V. - Stellungnahme zu Corona-Impfungen bei familiären KrebserkrankungenBonn, den 19.03.2021
Deutscher Krebsinformationsdienst (DKFZ)Coronavirus: Was Krebspatienten beachten sollten
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO)News zum Coronavirus (COVID-19) bei Krebspatienten
InfektionsschutzInformationen zum neuartigen Coronavirus / Covid-19
SHARE TO CARE des UKSH - Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinCORONAVIRUS - Die wichtigsten Fakten und Informationen für Patientinnen und Patienten: Verständlich erklärt von den Expertinnen und Experten des UKSH.
Robert Koch-InstitutDas Robert Koch-Institut erfasst kontinuierlich die aktuelle COVID-19-Lage, bewertet alle Informationen und schätzt das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland ein.