Institut für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in der MHH-Frauenklinik
Ansprechspartnerin: Dr. med. Wen Zheng

Unsere Patienten sind in professionellen Händen aufgehoben. Wir greifen sowohl Ihre emotionalen und körperlichen Bedürfnisse auf und werden unser Bestes geben, jedes Ihrer gesundheitlichen Probleme ganzheitlich zu unterstützen. Dabei werden wir Sie und Ihren Partner / Ihre Partnerin in jedem Schritt begleiten, damit Sie möglichst das Therapieziel erreichen.
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir unseren fachlichen Service nun für Patienten aus der gesamten Bundesrepublik anbieten können. Telefon- und Online-Anfragen sind möglich, wobei persönliche Beratungen vor Ort bevorzugt werden.
Rufen Sie uns an, wenn Sie an Akupunktur oder TCM interessiert sind und herausfinden möchten, wie sehr TCM Ihnen weiterhelfen kann. Wir werden Sie zur bestmöglichen Lösung Ihrer individuellen Situation beraten.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine Heilkunst, die sich vor über 2000 Jahren in China herausbildete und über die Jahrhunderte hinweg weiterentwickelte. Sie umfasst verschiedene therapeutische Verfahren, die auch als "Säulen" der Traditionellen Chinesischen Medizin bezeichnet werden.
In der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover stehen Ihnen aus der TCM, Moxatherapie, Tuina, Guasa, Schröpfen, Qi Gong-Beratung und insbesondere die Akupunktur zur Verfügung. Durch die Nadelung (bzw. Erwärmung) bestimmter Punkte auf der Körperoberfläche wird der Fluss der Lebensenergie reguliert. Diese Energie bezeichnen die Chinesen mit Qi. Qi fließt in einem energetischen Netzwerk von Kanälen durch den Körper. Es verbindet nicht nur die Akupunkturpunkte, sondern über innere Verläufe auch die Organe miteinander und beeinflusst sie. Durch das Nadeln spezifischer Akupunkturpunkte wird der Organismus gezielt stimuliert, sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Der TCM-Philosophie zufolge ist der menschliche Körper eine Einheit, in der seine einzelnen Bestandteile strukturell unzertrennlich miteinander verbunden sind und die sich sowohl physiologisch als auch bei Krankheiten gegenseitig beeinflussen. Die reproduktive und gynäkologische Gesundheit ist eng mit den Nieren, der Milz und der Leber assoziiert. Diese Organe sind wie funktionelle Einheiten miteinander verbunden. Bei Störungen dieser Organe oder bei Störungen in der Interaktion dieser Organe können Fruchtbarkeitsstörungen auftreten.
Die Niere, „der Ursprung der angeborenen Verfassung“, speichert die Essenz, die als Quelle von Yin und Yang der Organe und somit als Quelle des Lebens erachtet wird. Die Nierenessenz bildet die wichtigste materielle Basis für unser Körperwachstum, unsere Entwicklung und Fortpflanzung (Reproduktion). Deswegen kann eine Störung der Niere zu verzögerten Menstruationsblutungen, ausbleibenden Ovulationen, spärlichen Menstruationen oder sogar dem Ausbleiben der Menstruationsblutung (Amenorrhö) und damit zu Unfruchtbarkeit führen. Die Unterstützung des Nieren-Yin (der Essenz) kann Menstruationszyklen normalisieren, die Östrogenproduktion zum optimalen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und gesunden Entwicklung von Follikeln und Eizellen unterstützen und die Spermienproduktion bei Männern verbessern. Dabei unterstützt eine Verstärkung des Nieren-Yangs die Progesteronbildung, die die Befruchtung und die Implantation günstig beeinflusst.
Die Milz, „die materielle Basis der erworbenen Verfassung“, bildet die Grundlage für das Leben nach der Geburt und ist als Quelle von Qi und Blut bekannt. Es regelt die meisten energetischen Prozesse im Körper, transportiert und transformiert aufgenommene Nahrung und erhält den Blutfluss durch unsere Gefäße aufrecht. Dementsprechend sollte die Milz für einen normalen Menstruationszyklus optimal funktionieren. Die Milz beeinflusst auch die Produktion von Schilddrüsenhormonen und des Progesterons, welches für die Lutealphase von entscheidender Bedeutung ist. Bei einer Störung der Milz kommt es zur Insuffizienz des Qi und des Blutes, wodurch die Regulationsfunktion des Milz-Qi reduziert wird. Dies führt zu Problemen wie schmerzhaften Blutungen, verlängerten Blutungen, kurzen Zyklen oder starken Menstruationsblutungen, die zu einer schlechten Blutversorgung der reproduktiven Organe und letztendlich zur Unfruchtbarkeit führen können.
Die Leber steuert den geregelten Fluss von Qi und Emotionen, speichert das Blut und reguliert das Volumen des zirkulierenden Blutes. Von Ihm wird angenommen, dass es eine wichtige unterstützende Rolle im Menstruationszyklus spielt. Die Leber befördert das Blut aus anderen Organen und Körperteilen zur Gebärmutter, weshalb die Leber einen großen Einfluss auf den Menstruationszyklus besitzt. Bei einer Dysbalance des Lebersystems, kann auch das hormonelle System gestört sein. Eine Störung des Leber-Qi kann zu ausgedehnten Schmerzen in den Schultern, der Brust oder dem Unterbauch führen, sowie zu unregelmäßigen Blutungen, Depressionen, Gesichtsrötungen, Reizbarkeit, Unruhe und zu Wechseljahresbeschwerden. Wiederholte und persistierende emotionale Abnormalitäten können wiederum die Funktion der Leber beeinträchtigen, was zur Stagnierung des Leber-Qi oder zur Hyperaktivität des Leber-Yang und somit zu starken Blutungen oder kurzen Menstruationszyklen führen kann. Ein gewisses Blutvolumen in der Leber ist wichtig für das Leber-Yang. Wenn das Blut der Leber nicht in der Lage ist, das „Haus des Blutes“ (die Gebärmutter) aufzufüllen, kann es zur spärlichen Menstruationsblutungen oder Amenorrhö kommen.
Eine Stagnation des Leber-Qi kann zu einem Stau von Östrogen im Körper führen, wodurch die Gebärmutter (Uterus) selbst zu einer für die Einnistung (Implantation) ungünstigen Umgebung wird und somit Unfruchtbarkeit durch Implantationsversagen entstehen kann. Die Dominanz des Östrogens ist Bestandteil von Störungen wie Endometriose, Wachstum von Myomen oder des polyzystischen Ovarsyndroms.
TCM in der Gynäkologie
TCM und Akupunktur haben ergänzende Behandlungseffekte neben der medikamentösen Behandlung der westlichen Gynäkologie zu bieten.
- Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe), Zyklusstörungen
- Unterbauchschmerzen
- Migräne
- Wechseljahresbeschwerden
- Kleine Zysten und Myome
- Funktionelle Störungen des Urogenitaltraktes, Reizblase, chronische Harnwegsinfektionen, Restharn-Probleme
- Unterstützungstherapie während/nach Chemotherapie
- uvm...
- Schwangerschaftsbedingte Beschwerden
- Geburtsvorbereitung
- Übelkeit, Erbrechen (Hyperemesis)
- Lageanomalien
- Stillprobleme
TCM bei Kinderwunsch
Unabhängig davon, an welchem therapeutischen Punkt Sie bei Ihrer Familienplanung stehen, werden wir Sie unterstützen, was Sie vor, während und nach der Konzeption (Befruchtung) benötigen. Wir bieten Beratungen zur natürlichen Konzeption und Unterstützung bei der Durchführung reproduktionsmedizinischer Therapien wie Inseminationen (IUI), In-vitro-Fertilisationen (IVF) oder intracytoplasmatischen Spermieninjektionen (ICSI). In Zusammenarbeit mit den Kollegen der Kinderwunschsprechstunde/ Reproduktionsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover bieten wir Ihnen den schulmedizinischen und traditionell-chinesisch-medizinischen Behandlungsansatz an, eine bisher in Deutschland seltene Kombination.
Die Fertilität einschränkende Erkrankungen, die wir bei verschiedenen Sterilitätsformen für beide Geschlechter behandeln, einschließlich:
- Lutealphaseninsuffizienz
- Hormonelle Probleme und Ovulationsstörungen
- olyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS)
- Erhöhung der Spontan-Ovulationen (Eisprünge) bei verminderter ovarieller Reserve
- Probleme in der Perimenopause
- Endometriose und uterine Fibroide/Myome
- Unklare Unfruchtbarkeit (idiopathische Sterilität)
- Wiederholte Fehlgeburten (Habituelle Aborte)
- Männliche Unfruchtbarkeit (Andrologische Sterilität)
- Unterstützung bei reproduktiven Maßnahmen wie IVF oder ICSI oder Inseminationen
Der Erfolg der TCM in der Behandlung von Sterilitätsursachen (Unfruchtbarkeit) lässt sich in frühen chinesisch medizinischen Schriften finden, die auf das 11. Jahrhundert n. Christus datiert sind. Die TCM geht davon aus, dass verschiedene Energieflüsse jede Phase des Menstruationszyklus dominierend beeinflussen. Das Verständnis von den Besonderheiten des Menstruationszyklus und vom Yin-Yang-Muster ist der Schlüssel zur Behandlung von Unfruchtbarkeit, weswegen die Therapie, je nach Zyklusphase, variieren kann.
- Phase I, Follikelphase
Nieren-Yin (Essenz) und das Blut regulieren die Follikelphase. Es ist wichtig, das Nieren-Yin zu stärken und Qi und den Blutfluss zu fördern. Dadurch kann es zu einem Anstieg des Östrogens kommen und zu einer Verbesserung der Eizellqualität und zum besseren Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, um optimale Bedingungen für die Befruchtung und Implantation zu schaffen. - Phase II, Ovulationsphase
Diese Phase ist gekennzeichnet durch einen Transformationsprozess. Leber-Qi und Blutfluss kontrollieren die Ovulation. Das Leber-Qi wird aktiviert, um die Umwandlung von Yin-Energie (Östrogen) zur Yang-Energie (Progesteron) zu starten. Um die Ovulation (Eisprung) zu fördern, muss Nieren-Yin versorgt und Nieren-Yang erwärmt und dabei Qi aufgebaut und das Blut aktiviert werden. - Phase III, Lutealphase
Das Nieren-Yang und Milz-Qi dominieren die Lutealphase, weswegen es essentiell ist, das Nieren-Yang und Milz-Qi zu stärken, um das Blut zu stärken und um den Progesteronspiegel zu erhöhen, wodurch die Chancen einer erfolgreichen Implantation erhöht werden.
- Phase IV, prämenstruelle Phase
Das Leber-Qi hilft bei der prämenstruellen Transformation, in der Yang-Energie in Yin-Energie umgewandelt wird. Dadurch wird das Leber-Qi harmonisiert und die Blutzirkulation verbessert, um die Leitbahnen abzuleiten und schließlich die Periodenblutung zu regulieren.
- Phase V, Menstruationsphase
Das Blut kommt zum Fließen. Die Menstruationsphase ist die Regenerationsphase für alle Energien. In dieser Phase ist es wichtig, Qi und das Blut zu regulieren, das Yin zu ernähren und aufgestautes Blut zu bewegen, damit frisches Blut den Platz des alten Blutes einnehmen kann.
Männliche Unfruchtbarkeit(Andrologische Sterilität)
Die TCM hat gezeigt, dass sie den Blutfluss in den männlichen Sexualorganen erhöhen und die Funktionen der männlichen Reproduktionsorgane verbessern kann. Damit kann es zu einer Verbesserung der Spermienqualität und -quantität kommen. Dadurch besteht beispielsweise eine höhere Wahrscheinlichkeit auf natürliche Konzeption (Befruchtung) oder eine Erleichterung bei der Durchführung reproduktionsmedizinischer Therapien, wie z.B. Inseminationen oder IVF/ICSI.
Die TCM kann die Chancen einer Schwangerschaft maximieren.
Die In-vitro-Fertilisation (IVF) ist eine fortgeschrittene medizinische Methode, mit der unfruchtbare Paare Schwangerschaften erzielen können. Die Erfolgsrate einer IVF in Deutschland liegt für Frauen unter dem 35. Lebensjahr bei ca. 35%. Zudem ist dieser Prozess physisch und psychisch belastend. Daher ist eine gute Vorbereitung der bestmögliche Weg für eine erfolgreiche IVF oder für andere Formen einer ART. Unabhängig von der Ursache des Fertilitätsproblems kann die TCM die Chancen einer Befruchtung und Geburt unter einer ART erhöhen.
Der Erfolg einer ART scheint auch vom endokrinen (hormonellen) Status in den Monaten vor der reproduktionsmedizinischen Therapie abhängig zu sein. Wir empfehlen daher, dass Sie Ihre TCM-Therapie bestenfalls drei Monate vor einer ART starten, um den Körper optimal auf diesen Prozess vorzubereiten und um die Erfolgschancen zu erhöhen.
Akupunktur kann die Erfolgschancen einer IVF erhöhen.
Akupunktur kann zur Vorbereitung des Körpers auf die Befruchtung und Schwangerschaft und zur Unterstützung der Fruchtbarkeitsbehandlung verwendet werden. Studien zeigen, dass die Kombination von Akupunktur und IVF die Schwangerschaftsrate signifikant erhöht. Eine Studie aus dem British Medical Journal vom Februar 2008 zeigte, dass Frauen mit IVF und Akupunktur eine höhere Schwangerschaftsrate (um 65%) und höhere Rate an Lebendgeburten hatten als Frauen ohne Akupunkturbehandlung.
Viele Paare haben unser Institut auch begleitend während einer reproduktionsmedizinischen Therapie (IVF, IUI oder ICSI) besucht. Wir haben eine besondere Akupunkturbehandlung zur Unterstützung von Paaren entwickelt, die eine reproduktionsmedizinische Behandlung durchführen lassen und die individuell auf das Paar abgestimmt ist. Dazu benötigen wir Informationen wie Vorbehandlungen, Hormonanalysen und die allgemeine Krankengeschichte.
Die Akupunktur kann Ihnen in verschiedenster Weise helfen:
- Sie unterstützt Sie körperlich und geistig vor, während und nach der Therapie.
- Sie kann unerwünschte Nebenwirkungen, die durch die Medikamente verursacht werden, mildern.
- Sie unterstützt den Hormonhaushalt.
- Sie kann die Blutzufuhr zur Gebärmutter und zu den Eierstöcken erhöhen und damit die Eizellqualität und die
- Einnistung (Implantation) günstig beeinflussen.
- Sie kann zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut beitragen und erzeugt ein günstiges Milieu zur Einnistung (Implantation).
- Sie kann das Risiko einer Fehlgeburt reduzieren.
Wir freuen uns auf Sie!
TCM bei allgemeinen Erkrankungen und Beschwerden
Neben der Spezialisierung auf die reproduktive und gynäkologische Gesundheit besitzen wir Erfahrungen in der Behandlung von gängigen Leiden wie Rücken- und Gelenkschmerzen, Arthritis, Depressionen, Stress, Wechseljahresbeschwerden, Migräne, Hauterkrankungen, neurologischen Störungen, Asthma und Heuschnupfen
- HWS-, BWS- und LWS-Syndrome
- Bandscheibenvorfälle, Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen, Migräne
- Atemwegserkrankungen, Asthma, Bronchitis, Heuschnupfen, akute und chronische Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündungen)
- Leichte Hypertonie und Herzrhythmusstörung
- Funktionelle Magen-Darmstörungen, Diarrhoe,
- Obstipation, entzündliche Darmerkrankungen
Kosten
Die Behandlung wird Ihnen als private ärztliche Leistung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) in Rechnung gestellt. Kosten auf Anfrage.