Prof. Dr. med. Heiner Wedemeyer – Curriculum Vitae
Prof. Dr. Heiner Wedemeyer ist Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie an der MHH.
Heiner Wedemeyer hat in Göttingen Medizin und Musikwissenschaften studiert. Seine Facharztausbildung hat Professor Wedemeyer in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie an der Medizinischen Hochschule Hannover bei Prof, Michael Manns absolviert. Er war hier auch oberärztlich tätig und hat 2012 einen Ruf auf eine W2-Professur für Klinische Infektiologie bei Lebertransplantierten an der Medizinischen Hochschule Hannover angenommen. Im Februar 2018 wechselte er als W3-Professor für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie und Hepatologie, an das Universitätsklinikum Essen. Zum 1. April 2020 ist er an die Medizinische Hochschule Hannover zurückgekehrt, um die Nachfolge von Prof. Manns als W3-Professor und Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie anzutreten.
Professor Wedemeyer hat die europäische Lebergesellschaft (EASL) als Secretary General von 2009 bis 2011 geleitet. Seit Januar 2023 ist Heiner Wedemeyer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Im September 2025 wurde er für die Jahre 2026-2028 als DGVS-Präsident wiedergewählt. Seit dem 1.10.2024 ist Prof. Wedemeyer Co-Editor der weltweit wichtigsten hepatologischen Zeitschrift "Journal of Hepatology". Er ist auch in der akademischen Selbstverwaltung tätig und wurde im April 2025 in den Senat der MHH gewählt.
Die klinischen Schwerpunkte von Professor Wedemeyer umfassen das gesamte Gebiet der Gastroenterologie und Hepatologie sowie die Infektiologie und Transplantationsmedizin. Wissenschaftlich beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit entzündlichen und viralen Erkrankungen der Leber und des Gastrointestinaltrakts. Von 1998 bis 2000 untersuchte er im Rahmen eines DFG-geförderten Postgraduierten-Stipendiums an den National Institutes of Health in Bethesda, USA, zelluläre Immunantworten bei der Hepatitis C. Ab 2001 führte er dann an der Medizinischen Hochschule Hannover eine Arbeitsgruppe zur zellulären Immunologie bei viralen Hepatitiden. Die wissenschaftliche Arbeit von Professor Wedemeyer wurde bzw. wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Europäische Union, das BMFTR und die Else Kröner-Fresenius-Stiftung gefördert. Aktuell ist er u.a. Projektleiter im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, in mehreren BMFTR-geförderten Verbundprojekten sowie Sprecher des EU-Forschungsverbundes „D-SOLVE“ zur Untersuchung neuer Strategien zur personalisierten Behandlung von Hepatitis D.
Heiner Wedemeyer war entscheidend an der wissenschaftlichen Koordination des Kompetenznetz Hepatitis (seit 2002) und an den Aktivitäten der Deutschen Leberstiftung (seit 2006) beteiligt. Seit Oktober 2025 ist er deren Vorstandsvorsitzender. Er ist zudem Medizinischer Geschäftsführer der Leberstiftungs-GmbH Deutschland, die das Deutsche Hepatitis C-Register etabliert hat, das mit mehr als 18.300 Patienten eine der größten „Real-World-Kohorten“ zur Hepatitis C-Therapie weltweit darstellt. Darüber hinaus wurde in der GmbH in den letzten Jahren das deutsche SLD-Register aufgebaut, in dem die neuen Therapien der MASLD dokumentiert werden sollen. Heiner Wedemeyer war in den letzten 20 Jahren in unterschiedlichen Funktionen involviert der Erstellung von nationalen und internationalen medizinischen Leitlinien, insbesondere zu viralen Hepatitiden und Lebertumoren.
Professor Wedemeyer hat mehr als 670 Originalarbeiten und mehr als 130 Übersichtsarbeiten in hochrangigen Journalen wie New England Journal of Medicine, The Lancet, Lancet Infectious Diseases, Journal of Hepatology, Gastroenterology oder Hepatology publiziert. Er hat zudem mehr als 75 Buchkapitel geschrieben und 4 Bücher mit herausgegeben. Sein aktueller Hirsch-Index beträgt 122 (Google Scholar, November 2025) und seine Publikationen sind mehr als 68.000 Mal zitiert worden. Für seine wissenschaftlichen Tätigkeiten ist er unter anderem mit dem Hans Popper Award der International Association for the Study of the Liver (2002), dem Präventionspreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (2008), dem Innovationspreis der Deutschen Hochschulmedizin (2011), dem Rudolph-Schoen-Preis (2011), dem EASL Registry Grant (2014) und dem Solko W. Schalm Award (2023) ausgezeichnet worden. Im Jahre 2018 war er Visiting Professor des kanadischen Hepatitis C-Programms CanHep-C.
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