Arbeitsgruppe Dr. med. Helenie Kefalakes
Unser Forschungsschwerpunkt liegt auf der translationalen Immunologie von Infektionskrankheiten und hat sich in den letzten Jahren auf Hepatitis-B- und Hepatitis-D-Virusinfektionen konzentriert, um die Wechselwirkungen zwischen Wirt und Erreger sowie die Pathogenese von Lebererkrankungen zu untersuchen. Das Hauptziel unserer Forschung ist es, die immunologischen Mechanismen, die an der viralen Kontrolle und Persistenz beteiligt sind, besser zu verstehen, mit dem übergeordneten Ziel, diese Erkenntnisse in die klinische Praxis zu übertragen. Wir wenden modernste Technologien wie Einzelzell- und räumliche Transkriptomik, mehrfarbige Spektral-Durchflusszytometrie und eine Vielzahl spezialisierter immunologischer und virologischer Techniken an, um die beteiligten immunologischen Mechanismen zu analysieren.
Das Hepatitis-D-Virus (HDV) ist das kleinste Virus und das einzige Satellitenvirus, das Menschen infizieren kann. Es verursacht die seltenste, aber schwerste Form der Virushepatitis. Eine HDV-Infektion tritt entweder als Koinfektion mit dem Hepatitis-B-Virus oder als Superinfektion bei Patienten mit chronischer Hepatitis B auf. Die derzeit verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten zeigen nur bei einer Untergruppe von Patienten eine begrenzte Wirksamkeit.
Die Rolle des Immunsystems bei der HDV-Infektion ist noch nicht vollständig erforscht. Wir konnten CD8+-T-Zell-Epitope bei chronischer HDV-Infektion identifizieren und HDV-spezifische CD8+-T-Zell-Reaktionen charakterisieren. Die Mehrheit dieser T-Zellen ist nicht terminal differenziert und erschöpft, sondern ähnelt in Gegenwart von viralen Fluchtmutationen eher Gedächtniszellen, während T-Zellen mit viralen Eliminierungskapazitäten chronisch aktiviert und anfällig für Apoptose sind.
Durch die Untersuchung der Immunantworten in der Leber konnten wir nachweisen, dass der Phänotyp von CD8+ T-Zellen durch ihre Lokalisierung beeinflusst wird. CD8+ T-Zellen, die sich in der Leber befinden, weisen einen gewebsresidenten Phänotyp mit hoher Expression von Markern für eine angeborene Aktivierung, wie z. B. NKG2D, auf. Somit kann die Aktivierung von CD8+ T-Zellen auf eine Art und Weise, die auch andere Zellen betrifft, zur Pathogenese von Lebererkrankungen bei einer chronischen HDV-Infektion beitragen.
Wir untersuchen derzeit die Mechanismen, die an der Immunpathogenese der HDV-Infektion beteiligt sind, genauer. Hierfür laufen verschiedene Projekte, die derzeit von der DFG, RESIST, DZIF und EU Horizon Health finanziert werden. Wir sind ständig auf der Suche nach talentierten Postdocs, Doktoranden/Medizinstudenten/Masterstudenten. Wenn Sie an unserer Forschung interessiert sind, wenden Sie sich bitte an Helenie Kefalakes (Kefalakes.helenie@mh-hannover.de).
Weitere Informationen
Unsere Arbeitsgruppe
Dr. med. Helenie Kefalakes
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie
Medizinische Hochschule Hannover OE 6810
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Telefon +49 511 532-83742
kefalakes.helenie@mh-hannover.de
- Rahaf Albarghash, MSc
- Reem Hoblos, MSc
- Shruti Chowdhury, MSc
- Carina Jacobsen, PhD
- Mara Lissek, TA
- Anna Hahn, cand.med.
- Robin Iker, cand. med.
- Manfred Anim, PhD
- Katja Steppich, PhD