Arbeitsgruppe Molekulare Medizin und Immunregulation – PD Dr. Fatih Noyan
Willkommen in unserer Arbeitsgruppe „Molekulare Medizin und Immunregulation“ für fortschrittliche Treg-basierte Therapien zur Verbesserung der Ergebnisse bei Transplantationen solider Organe. Unsere Forschung zeigt, dass präzise zielgerichtete Tregs transplantierte Organe schützen können, ohne die schwächenden Nebenwirkungen herkömmlicher Immunsuppressiva. Darüber hinaus entwickeln wir mithilfe der chimären Antigenrezeptor (CAR)-Technologie Tregs, die selektiv Spender-reaktive Immunzellen neutralisieren und so eine optimale Transplantatakzeptanz gewährleisten.
Unser oberstes Ziel ist es, diese innovativen Therapien in die Routineverfahren bei allogenen und xenogenen Organtransplantationen zu integrieren.
Die Transplantation solider Organe ist die beste Behandlungsoption bei Organversagen im Endstadium. Leider steht die niedrige Organspenderate in Deutschland in krassem Gegensatz dazu. Die Anzahl der für Patienten mit Organversagen im Endstadium verfügbaren Organe entspricht nicht der Anzahl der verfügbaren Organe. Trotz der Einführung neuartiger Immunsuppressiva bleibt die chronische Organabstoßung eine Herausforderung.
Nach Organtransplantationen ist eine Erhaltungstherapie zwingend erforderlich. Immunsuppressiva sind entscheidend für die Verhinderung einer Transplantatabstoßung bei Empfängern solider Organe. Dennoch können diese Arzneimittel schädliche Auswirkungen auf das Immunsystem haben, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen, Karzinogenese, neoplastische Erkrankungen, Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes mellitus und Dyslipidämie), Bluthochdruck und Nierentoxizität führen kann.
In unseren präklinischen Studien haben wir erfolgreich gezeigt, dass der Körper das transplantierte Organ akzeptieren muss, was von der zur Kontrolle des Immunsystems eingesetzten Therapie abhängt. Dieser Ansatz beeinträchtigt das Immunsystem nicht und schützt die transplantierten Organe vor Abstoßung. Es handelt sich um einen vielversprechenden und kostengünstigen Weg, um die Probleme der Immunsuppression, ihre schweren Nebenwirkungen und den Verlust an Lebensqualität bei Patienten zu überwinden.
Derzeit bereiten wir die Umsetzung der transplantatspezifischen Treg-basierten Therapie in die klinische Routinepraxis vor.
Eine Alternative zu organspezifischen Tregs, deren Antigenspezifität auf endogenen T-Zell-Rezeptoren basiert, besteht darin, die Spezifität regulatorischer T-Zellen zu modifizieren.
Dies erreichen wir mithilfe der CAR-Technologie. CAR ist ein Rezeptor, der künstlich so konstruiert wurde, dass er auf T-Zellen exprimiert wird. Dadurch können sie bestimmte Antigene erkennen, die im transplantierten Organ vorkommen. CAR funktioniert, indem es den Antigen-bindenden Teil (scFV) über ein Scharnier und einen Transmembran-Teil mit dem T-Zell-Signalteil verbindet. Im Zusammenhang mit Organtransplantationen hat sich gezeigt, dass CAR-Tregs Zielantigene erkennen und sich am Wirkungsort ansammeln.
Aufgrund ihrer regulatorischen Fähigkeit erleichtern CAR-Tregs die lokale Immunregulation und gewährleisten so den Schutz des allogenen Organs vor den Immunzellen des Empfängers. Diese neue Zielspezifität ermöglicht es uns, Patienten präzise zu behandeln, ohne ihr Immunsystem übermäßig zu unterdrücken. In unseren präklinischen Studien haben wir gezeigt, dass die Übertragung von CAR-Tregs zur Organakzeptanz führt, ohne das Immunsystem des Empfängers zu beeinträchtigen. Unser Ansatz mit HLA-A*02-spezifischen CAR-Tregs wird derzeit in einer klinischen Phase-I/II-Studie evaluiert.
Weitere Informationen
Den aktuellen Stand unserer wissenschaftlichen Publikationen finden Sie bei PubMed.
Arbeitsgruppe
PD Dr. Fatih Noyan
noyan.fatih@mh-hannover.de
Medizinische Hochschule Hannover
Klinik für Gastroentereologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, OE 6815
Gebäude J11, E01, R1390
Carl-Neuberg-Str. 1
D-30625 Hannover
Telefon +49 511 532 6996
- Maike Quotschalla, M. Sc.
- Nella Redel, M. Sc.
- Andrea Schienke, VMTA
- Konstantinos Iordanidis, MTA
- Dr. Pierre Henschel
- Dr. Jakob Kremer
- Dr. Michel Tenspolde
- Dr. Katharina Zimmermann
- Dr. Louisa Ruhl
- Irina Bevzenko
- Eike Preuss
- Elvira Schulde
- Artur Wilms