Terminologie

 

Diversity

‘Diversity’ bedeutet Vielfalt im Sinne von sozialen und kulturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Menschen. Dabei spiegelt sich die gesellschaftliche Vielfalt in Unternehmen, Organisationen, öffentlichen Verwaltungen und Hochschulen in einer personalen Vielfalt mit Menschen unterschiedlicher Lebensstile und Arbeitsformen wider.

 

Diversity Management

‘Diversity Management’ (DiM) ist ein Personalentwicklungsansatz zur Schaffung eines diskriminierungsfreien Arbeitsumfeldes sowie zur Förderung personaler Vielfalt in den Strukturen von Unternehmen, Organisationen, Verwaltungen und Hochschulen. Das Konzept befasst sich mit der Analyse von Strukturen, Personalprozessen und der Veränderung der Organisationskultur. Neben dem ökonomischen Nutzen von ‚Diversity Management‘ ist es ebenso wichtig, individuelle Fähigkeiten und Talente wahrzunehmen und Vielfältigkeit als besonderes Potenzial zu begreifen. In diesem Sinne ist DiM ein zielgerichteter Prozess, der sowohl auf struktureller als auch individueller Ebene stattfindet.

  

Empowerment

Der Begriff ‚Empowerment‘ bedeutet übersetzt „Selbst-Ermächtigung“ bzw. „Selbst-Bemächtigung“ und stammt aus der amerikanischen Sozialarbeit, Bürgerrechts- und Selbsthilfebewegung. In der Sozialpädagogik und psychosozialen Arbeit gilt ‚Empowerment‘ als Ansatz ressourcenorientierter Intervention. ‚Empowerment‘ gilt als Prozess, in dem Menschen in benachteiligter Position eigene Kräfte entwickeln und soziale Ressourcen nutzen, um ihre Lebensumstände zu verbessern. Ziel ist es, die (Wieder-)Gewinnung von Selbstbestimmung und Autonomie im Leben der Menschen zu erhöhen und sie in die Lage zu versetzen, ihre Belange aus eigener Kraft und selbstverantwortet zu vertreten und zu gestalten

 

Gender / Sex

Bereits in der 70er Jahren schlug Ann Oakley die Unterscheidung zwischen ‘sex’ als biologischer Gegebenheit der geschlechtlichen Ausstattung und ‚gender‘ als sozialer und kultureller Zuweisung von gesellschaftlichen Geschlechterrollen vor. Durch diese Auftrennung des Geschlechterbegriffs ist es möglich, die Konstruiertheit von Geschlecht in kulturellen und historischen Kontexten verstehbar und verhandelbar zu machen. In Medizin und Gesundheitswesen ermöglicht die Unterscheidung von ‚sex‘ und ‚gender‘ eine Fokussierung auf einerseits biologische Dimensionen und andererseits auf soziale Einflussfaktoren von Geschlecht auf Gesundheit.

 

Gender Mainstreaming

Die EG-Mitgliedstaaten sind nach dem Amsterdamer Vertrag vom 1. Mai 1999 dazu verpflichtet, die Gleichstellung von Frauen und Männern zu einer Querschnittsaufgabe der Politik zu machen (‚Gender Mainstreaming‘). Die offizielle Erläuterung des Europarats zu Gender Mainstreaming lautet: „Gender Mainstreaming besteht in der (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung der Entscheidungsprozesse, mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung beteiligten Akteure und Akteurinnen den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in alle Bereichen und auf allen Ebenen einnehmen.“

 

Gender und Diversity Management

Sowohl Gender Mainstreaming als auch Diversity Management sind integrative, pro-aktive und ganzheitliche gleichstellungspolitische Strategien. Chancen und Potenziale von Individuen werden jenseits von diskriminierenden Stereotypen wahrgenommen, gefördert und erweitert. Ziel beider Konzepte ist es, Menschen mit ihren unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten gerecht zu werden und ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Personengruppe nicht auf Basis vereinfachter konstruierter Zuschreibungen und Merkmale zu bestimmen. Gender und Diversity Management befördern somit eine sehr differenzierte und reflektierte Wahrnehmung sich wechselseitig bedingender Ungleichheitskategorien.
Im Rahmen der Umsetzung von Gender und Diversity Management werden in einem ersten Schritt vor allem die Führungs- und Leitungsebenen einer Organisation gemäß dem Top-Down-Prinzip in die Verantwortung genommen, um Ziele, Visionen, Leitbilder, Entscheidungen und somit Organisationsstrukturen und -kulturen gleichstellungspolitisch zu optimieren.

 

Soziale Inklusion

Der Begriff Inklusion leitet sich vom lateinischen Begriff ‚inclusio‘ ab und bedeutet ‚Einschluss‘. Neben dem Ziel eines diskriminierungsfreien Arbeitsumfeldes und der personellen Förderung im Hinblick auf die individuellen Stärken, ist der Inklusionsgedanke ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer vielfältigen Hochschule. Soziale Inklusion setzt voraus, dass alle Menschen und ihre Individualität anerkannt und wertgeschätzt werden, ohne das Ziel einer Normangleichung (Assimilation) zu verfolgen. Förderung von heterogenen Gruppenzusammensetzungen und die damit einhergehende Gleichberechtigung und Teilhabe aller Menschen ist das Ziel einer sozialen Inklusion.