Lehre in der HTTG-Chirurgie

Die MHH bietet ihren Studierenden im Verlauf des Studiums einen guten Einblick in die Vielfalt der Chirurgie. Neben der Allgemein- und Viszeralchirurgie (VCH) und der Unfallchirurgie (UCH) sind auch die spezielleren Disziplinen wie Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie (PÄHW) sowie die Herz- Thorax- Transplantations- und Gefäßchirurgie (HTTG) an der Hochschule vertreten. Im Verlauf des Studiums gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich näher mit dem Fach Chirurgie zu beschäftigen.

 

Chirurgie im 4. und 5. Studienjahr
Am Anfang der chirurgischen Lehre im 4. Studienjahr werden Vorlesungen über die wichtigsten Themen der chirurgischen Fachdisziplinen gehalten. Das dort vermittelte Wissen dient als Grundlage für den praktischen Abschnitt der studentischen Ausbildung. Im Rahmen von praktischen Kursen werden Grundlagen der Naht- und Knotentechnik sowie Instrumentenkunde und das Verhalten im Operationssaal vermittelt, sodass die Studierenden optimal auf chirurgische Praktika vorbereitet sind.

 

Blockpraktikum
Während eines 14-tägigen Blockpraktikums im 5. Studienjahr können theoretische und praktische Fähigkeiten ausgebaut werden. Hierfür steht den Studierenden ein ärztlicher Tutor zur Seite, mit dem individuelle Lernziele umgesetzt werden können. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit auf den Normalstationen der Klinik für HTTG-Chirurgie an der prä- sowie postoperativen Betreuung von Patienten teilzunehmen. Zusätzlich hat jeder Student die Möglichkeit bei Operationen zu assistieren. Jedem Blockpraktikanten wird im Rahmen dieser zwei Wochen ein ärztlicher Tutor zugewiesen, der für die Ausbildung in diesem Zeitraum verantwortlich ist. Ziel ist es, die Studierenden in den Berufsalltag zu integrieren und das Interesse für das Fach Chirurgie zu wecken.

 

Unterricht am Krankenbett bzw. U-Kurse in der HTTG
Der Unterricht am Krankenbett, sowie die Kurse der U-App dienen neben dem Blockpraktikum Chirurgie dazu, praktische ärztliche Fähigkeiten an die Studierenden zu vermitteln. Hier werden in Kleingruppen verschiedene Inhalte wie Anamnese/Visite auf Normal-/Intensivstation sowie echokardiographische Grundlagen vermittelt. Zusätzlich besteht zum Beispiel die Möglichkeit des Erlernens der Anlage von Thoraxdrainagen oder Pleurapunktionen. 

 

Famulaturen in der HTTG
Für interessierte Studierende bieten wir jederzeit die Möglichkeit eines unserer Teilgebiete im Rahmen einer Famulatur näher kennen zu lernen. Auch hier steht jedem ein ärztlicher Ansprechpartner zur Seite, mit dem individuelle Lernziele formuliert und umgesetzt werden können.
Bei Interesse können Sie uns sehr gerne kontaktieren

 

Praktisches Jahr (PJ) in der HTTG
Vor dem Antritt des PJ-Tertials wird gemeinsam mit den Lehrbeauftragten der Abteilung ein strukturiertes Curriculum mit Lernzielen entsprechend der jeweiligen Interessen erstellt. Die einzelnen Bereiche unserer chirurgischen Abteilung, inkl. der Ambulanzen, unserer Intensivstation und dem OP, bieten eine große Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten. Ein tieferer Einblick in die jeweiligen Teilgebiete (Thorax-, Gefäß- und Herzchirurgie) kann durch einen individuellen Rotationsplan ermöglicht werden. Zusätzlich werden die praktischen Fähigkeiten im Rahmen von Naht- und Knotenkurse vertieft. Unser speziell ausgebildetes Team für Wundmanagement bietet außerdem die Möglichkeit, Grundlagen der Wundversorgung zu erlernen. Dadurch kann das chirurgische PJ-Tertial in der HTTG auch für Studierende attraktiv sein, die keine Weiterbildung in der Chirurgie anstreben. Eine flexible Anpassung der Arbeitszeiten für PJ-Studierende (z. B. aufgrund von Kinderbetreuungszeiten) ist bei uns selbstverständlich möglich.

 

Chirurgie - Nichts für mich!?
Das Kolloquium „Chirurgie – nix für mich!?“ wurde 2011 in der HTTG-Chirurgie ins Leben gerufen.
Angehenden Ärzten, die sich das Fachgebiet Chirurgie als künftiges Tätigkeitsfeld nicht so recht vorstellen können, soll dieses Projekt bei der Entscheidungsfindung unterstützen: Es vermittelt interessierten Medizinstudierenden der mittleren Studiensemester anhand von Patientenbeispielen, die grundlegende Arbeitsweise der Chirurgie. Dabei werden intensivmedizinische Fragen angesprochen, teilweise auch kontroverse (chirurgische) Entscheidungen diskutiert und gängige Konzepte der Nachsorge vorgestellt. Des Weiteren haben die Studierenden auch in diesem Rahmen wieder die Möglichkeit, bei verschiedensten Operationen Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln.

  • Kontakt und Bewerbung

 

EASE - early surgical exposure and assessment
Chirurgisches Training wie im Leistungssport, geht das?
Wissenschaftlich validierte Trainingsmethoden, die im Leistungssport und beim Training professioneller Musiker tagtäglich Anwendung finden, werden in der Chirurgie nicht genutzt.
Wir konnten in Vorstudien zeigen, dass sich die technischen, chirurgischen Fähigkeiten von Weiterbildungsassistenten und Studenten durch ein gezieltes Simulationsprogramm innerhalb weniger Wochen auf Facharztniveau trainieren lassen.
Dies gelingt durch Trainingsprotokolle nach den Prinzipien des “Deliberate Practice“1,2 und durch eine hohe Wiederholungsrate. Auf diese Weise lassen sich in kurzer Zeit zum Beispiel mehr Koronarstiche üben als in einer kompletten Facharztweiterbildung durchgeführt werden.
Inzwischen haben wir neben einem CABG-Modul einen chirurgischer Trainingskurs für die Aortenwurzelchirurgie entwickelt. Er richtet sich an alle Chirurginnen und Chirurgen, die gezielt ihre chirurgischen Fähigkeiten verbessern wollen und an chirurgische Lehrer, die ein vergleichbares Programm in ihren Kliniken aufbauen möchten.

Trainingsinhalte:

  • Myektomie n. Morrow
  • Erweiterungsplastik n. Manouguian
  • Mechanisches klappentragendes Conduit
  • Modifizierter Cabrol-Shunt / Koronarostiums- Rekonstruktion
  • Leistungskriterien: Chirurgische Qualität, Zeit