PERKUTANE TUMORABLATION

Mikrowellenablation eines Nierenzellkarzinoms A: Tumor (Pfeil) vor der Behandlung B: Positionierung der Antenne (Pfeil) im Tumor C: Abschlusskontrolle. Der Tumor ist vollständig und mit Sicherheitssaum (Kreis) behandelt.

Die perkutane Tumorablation hat an der MHH eine lange Tradition und wird hier seit über 15 Jahren erfolgreich durchgeführt. Hierbei handelt es sich um nicht-operative bildgestützte Therapieverfahren zur Behandlung von gutartigen und bösartigen Tumoren, z.B. der Leber, Nieren, Lunge oder des Knochens. Unter Computertomographie (CT)-, Magnetresonanztomographie (MRT)- oder Ultraschallkontrolle werden spezielle Sonden direkt im Tumor platziert, und je nach Verfahren Hitze (hypertherme Ablation) oder Kälte (Kryoablation) erzeugt. Diese Temperaturänderung im Gewebe führt zu einer Zerstörung der Tumorzellen, welchen mit der Zeit vom körpereigenen Abwehrsystem abgebaut werden.


Mikrowellenablation einer Lungenmetastase A: Positionierung der Antenne (Kreis) in der Metastase (Pfeil) B: Darstellung des Therapieareals (Kreis) in der Kontrolle am Ende der Behandlung. C: Residuelle Narbe (Pfeil) 2,5 Jahre nach der Ablation ohne Nachweis eines Tumorrezidivs.

Verschiedene Techniken stehen zur Verfügung. In unserem Institut setzten wir insbesondere die beiden am weitesten verbreiteten und durch klinische Studien am besten evaluierten Verfahren ein, in Form der Radiofrequenz (RFA)- und Mikrowellenablation (MWA). Bei der RFA werden eine oder mehrere Sonden je nach Größe und Anzahl der Tumoren für 5-60 Minuten auf 70-90° Celsius aufgeheizt, indem direkt elektrische Energie zugeführt wird. Auch bei der MWA werden die Antennen direkt im Tumor platziert. Die Hitze entsteht bei diesem Verfahren indirekt durch eine Wechselwirkung der elektromagnetischen Strahlen mit Wassermolekülen im Gewebe und kann bis über 150° Celsius betragen. Jedes Verfahren hat bestimmte Vor- und Nachteile, und die Wahl ist letztlich abhängig u.a. von Größe, Anzahl, genauer Lokalisation und Art des Tumors.


Verwendung des Navigationssystems zur Ablation eines hepatozellulären Karzinoms in der Leber Darstellung des doppelt angulierten Punktionsweges in unterschiedlichen Ebenen

Die Entscheidung ob eine Ablation für den Patienten in Frage kommt, wird an der Medizinischen Hochschule Hannover gemeinsam mit den Kollegen anderer Fachabteilungen (Chirurgie, Onkologie, Gastroenterologie) im Rahmen einer Tumorkonferenz getroffen. Dies gewährleistet die Wahl des optimalen Behandlungsverfahrens unter Berücksichtigung aller Alternativen und eventueller Begleittherapien. 

Für den Eingriff ist meist nur ein kurzer Krankenhausaufenthalt von zwei bis drei Tagen erforderlich. Am Tag vor der Intervention wird ein ausführliches Aufklärungsgespräch durchgeführt und die Blutwerte kontrolliert. Falls erforderlich, werden auch noch einmal aktuelle Bilder (CT, MRT oder Ultraschall) zur genauen Planung angefertigt. Am zweiten Tag wird der Eingriff durchgeführt, dies erfolgt zumeist in Vollnarkose. Nach einer kurzen Überwachung im Aufwachraum und auf Station erfolgt die Entlassung in der Regel am Folgetag.

 


Kontakt / Ansprechpartner: 

Wenn Sie wissen möchten, ob eine Tumorbehandlung bei Ihnen oder z.B. einem Bekannten möglich ist oder Sie sich weiter informieren möchten, kontaktieren Sie uns oder vereinbaren einen Beratungstermin.

 

Medizinische Hochschule Hannover

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Direktor: Prof. Dr. med. F. Wacker

Sekretariat: Tel. +49 (511) 532 3421

Ansprechpartnerin Tumorablation: PD Dr. med. K.I. Ringe