Promotionsprogramm GESA (2013 - 2016)

 

Im Rahmen des vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Promotionsprogramms

Gesundheitsbezogene Versorgung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter: Konzepte, Bedürfnisse der Nutzer und Responsiveness des Gesundheitssystems aus Public-Health-Perspektive – GESA –
Health related care for a self-determined life in old age – Theoretical concepts, users’ needs and responsiveness of the health care system

wurden vom 01.10.2013 bis zum 30.09.2016 15 Georg-Christoph-Lichtenberg-Promotionsstipendien vergeben.

Das Promotionsprogramm wurde von der Medizinischen Hochschule Hannover in Kooperation mit der Universität Osnabrück, der Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth, Studienort Oldenburg sowie dem Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig durchgeführt.

Die federführende Leitung lag bei Frau Prof. Dr. Marie-Luise Dierks und Frau Prof. Dr. Ulla Walter. Für die wissenschaftliche Koordination war Frau Dr. Martina Plaumann zuständig.

Grafik zur Veranschaulichung der Verzahnung der Inhalte des Promotionsprogramms

Hintergrund und Zielsetzung

Gegenwärtige Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sind vor dem Hintergrund der demographischen Transition und damit einhergehenden gesundheitlichen Einschränkungen einer alternden Bevölkerung (chronische Erkrankungen, Multimorbidität) sowie den medizinisch-technischen Entwicklungen bei gleichzeitig immer stärker diskutierten finanziellen Restriktionen zu reflektieren. Die gesundheitsbezogene Versorgung umfasst nicht nur medizinische Versorgung im engeren Sinne, sondern alle von Professionellen im Gesundheitssektor erbrachten Leistungen sowie Angebote außerhalb des Gesundheitssektors und das Engagement von Nicht-Professionellen. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich tradierte Rollenmuster von Professionellen und Nutzern in Richtung auf mehr Partizipation und informierte Entscheidung der Betroffenen verändert. Ebenso hat sich die defizitorientierte Sichtweise des Alterns zu einer differenzierteren und insbesondere ressourcenorientierten Betrachtung gewandelt, damit einher geht ein Wandel der Altersbilder.

Ziel des Programms war die Aufarbeitung und Weiterentwicklung vorliegender theoretischer Konzepte und empirischer Grundlagen, die Analyse der Responsiveness der Anbieter gesundheitsbezogener Versorgung und die Erhebung der Bedürfnisse und Ziele der Nutzer sowie die Entwicklung von Handlungskonzepten für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Bei der Betrachtung des Alters wurde im Programm davon ausgegangen, dass Altern ein fließender Prozess ist; eine eindeutige Festlegung, wann Alter beginnt, ist, abgesehen von der sozialpolitischen Definition des Renteneintrittsalters, nicht möglich. Strategien für ein selbstbestimmtes Leben im Alter setzen bereits in den sogenannten mittleren Jahren an.

Das besondere Kennzeichen des Promotionsprogramms lag in einem Forschungsrahmen, der bei allen Vorhaben unterschiedliche Perspektiven verzahnte (s. Abb.). Alle Forschungsthemen wurden in der Umsetzung so bearbeitet, dass die Theorien und Konzepte, die Anbieter- und die Nutzerperspektive jeweils berücksichtigt wurden, wobei die Akzentuierung differieren konnte.

Das Promotionsprogramm erstreckte sich über einen Zeitraum von drei Jahren (2013-2016). In dieser Zeit arbeiteten die Studierenden an den eigenen Forschungsvorhaben. Begleitend wurden fach- und methodenbezogene Seminare, Vorträge und Kolloquien angeboten. Unterrichtssprachen waren deutsch und englisch. Alle begleitenden Angebote waren obligatorisch, in Ausnahmefällen konnten Promovenden/Promovendinnen bei Vorliegen entsprechender Kenntnisse aus vorherigen Studiengängen oder beruflichen Erfahrungen nach Absprache mit der Betreuerin oder dem Betreuer und dem zuständigen Ausschuss von der Teilnahme befreit werden. Ausgenommen davon waren die Angebote zur Beratung und Begleitung, zu den Schlüsselqualifikationen und zur supervidierten Lehrtätigkeit.

Zu Beginn der strukturierten Ausbildung wurden im ersten Semester theoretische und methodische Grundlagen für den erfolgreichen Abschluss der eigenen Forschung gelegt. In den folgenden Semestern erfolgte eine Vertiefung dieser Grundlagen, zudem wurden die promotionsbegleitenden Angebote so konzipiert, dass eine intensive und passgenaue Unterstützung der Promovenden/Promovendinnen möglich war. Darüber hinaus wurden die Studierenden im Programm systematisch darin gefördert, ihre (Teil-)Ergebnisse auf wissenschaftlichen Kongressen zu präsentieren, eigene Artikel und Forschungsanträge zu verfassen sowie sich aktiv in die Durchführung von Lehrveranstaltungen einzubringen.