Eine Handvoll Chromosomen. Medizin und die Vielfalt des (biologischen) Geschlechts

Vorträge im Sommersemester 2022 aus der Reihe "Philosophie und Medizin"

Vorträge: 27.4., 18-20 Uhr: Geschlechtliche Vielfalt - eine historische Einordnung. Vortrag von Ulrike Klöppel, Universität Heidelberg: Medikalisierung von Intergeschlechtlichkeit als Gatekeeping der Zwei-Geschlechter-Ordnung, eine zeitgeschichtliche Rückblende.  Weiterer Vortrag von Reiner Herrn, Charité Berlin: Die Verkörperung des anderen Geschlechts. Termin am 4.5.2022, 18-20 Uhr: Der biologische Diskurs - Geschlechtliche Vielfalt mit dem Fokus Intergeschlechtlichkeit. Vortrag von Jürgen Voß, Hochschule Merseburg: Die vielen Geschlechter der Biologie - und die Gewalt gegen intergeschlechtliche Menschen. Weiterer Vortrag von Birgit Stammberger, Universität Lübeck: Beyond binary. Potenziale und Widerstände queerer Biologie. Termin am 11.5.2022, 18-20 Uhr: Diskriminierung im Gesundheitsweisen. Zur Situation von TransPersonen im Kontext von Gesundheitsversorgung. Vortrag von Kalle Hümpfner, Bundesverband Trans: Transgesundheitsversorgung: WO stehen wir zwischen Pathologisierung und Partizipation? Weiterer Vortrag von Kai Janik, Kunsttherapeut: Kunst und Gender: Ein künstlerischer Blick auf einen trans Lebensweg

In der gemeinsam vom AStA und dem Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin der MHH veranstalteten Vortragsreihe "Philosophie und Medizin" geht es diesmal um das Thema der geschlechtlichen Vielfalt. Nicht nur im Alltag, sondern auch in der Medizin selbst hält sich beharrlich die Vorstellung einer strikten Zweigeschlechtlichkeit. Danach existierten biologisch eindeutig unterscheidbare Männer und Frauen. Diese Überzeugung ist aber weder im Alltag noch in der Medizin haltbar. In der Vortragsreihe soll aus unterschiedlicher Perspektive gezeigt werden, wie diese Ordnung der Zweigeschlechtlichkeit entstanden ist, wie sie durch Inter- und Transgeschlechtlichkeit in Frage gestellt wird, welche sozialen Ausschlüsse dadurch hergestellt werden und wie sich diese überwinden lassen.

Im ersten Teil starten wir mit einer historischen Einordnung von Intergeschlechtlichkeit und Trans-Sein in lebenswissenschaftlichen und medizinischen Kontexten.

Im zweiten Teil soll es anknüpfend an die historischen Ausführungen konkret um die biologische Betrachtung von geschlechtlicher Vielfalt gehen, wobei wir uns vor allem mit dem Thema Intergeschlechtlichkeit beschäftigen möchten.

Im dritten Teil widmen wir uns dann dem Thema Gesundheit und Geschlecht mit einem Blick auf Gesundheitsversorgung für Trans*Personen und der Frage, was alles dazu gehört und wo angesetzt werden kann, wenn es um den Abbau von Diskriminierung und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Trans*Personen geht.

In den drei Veranstaltungen wird nach kurzen Vorstellungen und Impulsvorträgen vor allem Raum für Austausch und Diskussionen eröffnet – wir freuen uns auf eure Fragen und Gedanken! 

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18:00 Uhr und finden online über MS Teams statt. Zur Online-Veranstaltung gelangen Sie hier.