Die intrakranielle Hypotension ist eine seltene Erkrankung, die spontan oder als lang andauernde Folge einer Verletzung der Rückenmarkshaut durch eine Lumbalpunktion oder andere Wirbelsäulen-nahe Eingriffe auftreten kann. Führendes Symptom sind hierbei lageabhängige Kopfschmerzen, die sich typischerweise bei Wechsel in die aufrechte Körperposition verstärken. Weitere Symptome können Ohrenrauschen/Tinnitus, Schwindel, beeinträchtigtes Hören und beeinträchtigtes Sehen sowie Übelkeit und Erbrechen sein; diese Kombination von Symptomen wird als Liquorunterdruck-Syndrom bezeichnet.
Unbehandelt kann die intrakranielle Hypotension zu Hirnblutungen, Thrombosen von Hirnvenen und als Spätfolge zu Blutablagerungen auf Gehirn und Rückenmark führen, die wiederum irreversiblen Schädigungen des Gehirns, des Rückenmarks und der Hirnnerven verursachen.
Das B-Zentrum ist in Kooperation mit der Neurochirurgie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Neurologie spezialisiert auf die nicht invasive Diagnostik mittels MRT sowie die weiterführende Diagnostik mittels digitaler Subtraktionsangiografie und CT-Myelografie.
Als therapeutische Maßnahmen werden als „first-line“- Therapie die probatorische lumbale epidurale Eigenblutgabe („Blutpatch“) und - soweit erforderlich - der bildgesteuerte gezielte Mehr-Etagen Patch in den betroffenen Arealen der gesamten Wirbelsäule durchgeführt. Als weitere diagnostische Maßnahmen stehen auch die Liquorszintigrafie sowie die intrathekale Gabe von Gadolinium-Kontrastmittel zur Verfügung.
Posttherapeutisch wird eine langfristige Begleitung der Patienten angeboten.