AG: Abdominelles Kompartmentsyndrom (ACS)

Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin

Hintergrund unserer Forschungsarbeit

   
Nahezu jedem kritisch kranken Kind droht durch eine Erkrankung der Bauchhöhle oder durch eine systemische Inflammation die Entwicklung einer intra-abdominellen Hypertonie (IAH; Druckerhöhung im Bauchraum). Über unterschiedliche Mechanismen kann das zu einem abdominellem Kompartmentsyndrom (ACS), Multiorganversagen oder Tod führen.

Als IAH wird ein Anstieg des intra-abdominellen Druckes (IAD) auf über 10mmHg bezeichnet; von einem ACS spricht man bei zusätzlichem Einsetzen oder der Aggravierung einer Organdysfunktion. Bislang erschweren drei Gruppen von Faktoren eine adäquate Diagnostik und rechtzeitige Therapieeinleitung bei Vorliegen oder einer Entwicklung von IAH bzw. ACS. Hierzu gehören:
   

1. | die Limitationen einer Quantifizierung des intra-abdominellen Druckes (IAD) inklusive der nur mäßigen Akzeptanz eines regelmäßigen IAD-Monitorings,

2. | der Mangel an nicht-invasiven Überwachungsmöglichkeiten von Mikro- und Makrozirkulation insbesondere unter dem supprimierenden Einfluss eines erhöhten IAD´s sowie

3. | die bislang erfolglose Suche nach laborchemischen Frühwarnparametern, anhand derer der Übergang in eine IAD-induzierte Organdysfunktion erkannt werden kann, bevor es durch eine Ischämie- und ggf. Reperfusions-getriggerte Inflammation zur Ausbildung eines möglicherweise irreversiblen circulus vitiosus mit Multiorganversagen und Tod kommen kann.


Forschungsschwerpunkte und Ziele der "pedACS"-Arbeitsgruppe

   
Die Ziele der "pedACS"-Arbeitsgruppe sind daher:
   

  • die Validierung und Etablierung von zur intermittierenden Blasendruckmessung als bisherigem pädiatrischem Goldstandard überlegenen und im klinischen Alltag praktikableren, kontinuierlichen IAD-Messmethoden.
  • die Etablierung eines non-invasiven Monitoring-Konzeptes zur transkutanen Überwachung der Mikro- und Makrozirkulation unter IAH/ ACS sowie
  • die Identifikation von laborchemischen Biomarkern zur frühzeitigeren Detektion einer IAD-induzierten Ischämie/Reperfusion bzw. Organschädigung
       

Die gewonnenen Daten sollen dazu beitragen, kritische Einschränkungen der Mikro- und Makrozirkulation unter IAH/ACS frühzeitiger und verlässlicher diagnostizieren zu können und hierdurch die Prävalenz, Morbidität und Mortalität (60-100%) senken zu können.

   

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