Unsere Forschungsschwerpunkte
Der dramatische Mangel an geeigneten Spenderorganen ließe sich durch die Verwendung von Schweinegeweben und –organen („Xenotransplantation“) überkommen. Die bei einer Xenotransplantation zu erwartenden heftigen Immunantworten des humanen Empfängers sind jedoch ein beträchtliches Hindernis auf dem Weg zur klinischen Anwendung. Ein Lösungsansatz für dieses Problem bietet die Möglichkeit, den porzinen Organspender gentechnisch zu verändern. Vor diesem Hintergrund analysieren wir Rezeptor(human)-Ligand(porzin)-Interaktionen, die bei der Aktivierung humaner T-Zellen durch porzines Xenoantigen eine Rolle spielen. Wir gehen von der Vorstellung aus, dass sich der Aktivierungsprozess durch gentechnisch erzeugtes Ausschalten von aktivierenden Liganden im Schweinegenom abschwächen lässt. Alternativ oder ergänzend dürfte auch das Einbringen von Liganden, die in humanen Zellen inhibitorische Signale auslösen, mit einer verminderten T-Zellreaktion einhergehen. Zur Prüfung dieser Hypothesen verändern wir mit gentechnischen Methoden die Zelloberflächenausstattung von Schweinezellen. Mit Hilfe von in vitro Zellkultur-Modellen wird anschließend gefragt, welche Veränderungen zur stärksten Abschwächung humaner T-Zellreaktionen führen. Die hierfür erforderlichen genetischen Anpassungen des Schweinegenoms werden von unseren Kooperationspartnern aus den Bereichen Biotechnologie/molekulare Tierzucht aufgegriffen, um Schweine zu erzeugen, deren Gewebe eine geringe Immunogenität für das menschliche Immunsystem aufweisen.