Wechsel in der Leitung der Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie

Zum 1.4.2023 hat Frau Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Karin Lange die Leitung der Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie am Zentrum Öffentliche Gesundheitspflege der MHH anlässlich ihres wohlverdienten Ruhestandes an Herrn Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Thomas von Lengerke übergeben.

Frau Prof. Lange hat seit 1990 als Wissenschaftlerin und seit 2005 als Leiterin die Medizinische Psychologie an der MHH entscheidend und nachhaltig gestaltet und geprägt. Schwerpunkt ihrer Forschungen sind die psychosozialen Aspekte der Entstehung, des Verlaufs und der Behandlung chronischer Krankheiten. In ihren Projekten widmet sie sich Themen wie Krankheitsbelastung, Krankheitsbewältigung, Therapieverhalten und Rehabilitation, so bei bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes, Adipositas sowie seltenen chronischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Das medizinische Fachgebiet, das sie wie keine andere Psycholog:in geprägt hat, ist die Diabetologie im Allgemeinen und die Psycho-Diabetologie im Besonderen. Ihre außergewöhnlichen Leistungen und ihr unermüdlicher Einsatz in Forschung, Bildung, Lehre und Interessensvertretung in Bezug auf Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes wurde mit praktisch jedem relevanten Preis dieses Fachgebietes ausgezeichnet – so, um nur einige zu nennen, mit der Gerhardt-Katsch-Medaille der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) 2015, dem Forschungspreis 2021 der Heinz Bürger-Büsing-Stiftung zur Erforschung und Behandlung des Diabetes mellitus 2019, dem ISPAD Lestrated Preis der International Society for Pediatric and Adolescent Diabetes 2022 sowie aktuell mit der Ehrennadel in Gold, mit der die DDG Frau Prof. Lange im Mai 2023 im Rahmen des Diabetes Kongresses in Berlin ehren wird. Ebenso war ihr die (universitäre) Lehre immer ein Herzensanliegen und eine Top-Priorität, wie nicht zuletzt ein Lehrpreis im Jahr 2020 und die persönliche Verabschiedung durch den Jahrgangssprecher des zweiten Studienjahres Medizin, Herrn Felix Martin, im Rahmen ihrer letzten Vorlesung am 3.3.2023 zeigen (Foto s. o.). Ein umfassenderer Überblick sprengt hier den Rahmen und ist u. a. auf www.karin-lange.net verfügbar. Die Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie ist jedenfalls sehr froh, dass Frau Prof. Lange ihr noch bis auf Weiteres als Wissenschaftlerin erhalten bleibt!

Herr Prof. von Lengerke ist seit 2005 in der Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie tätig. In der Lehre hat er gemeinsam mit Frau Prof. Lange u. a. das Simulationspatienten-Programm (SPP-MHH) mit inzwischen mehr als 70 SPs, unterschiedlichsten Einsatzgebieten in mehreren Studiengängen der MHH und einer nachhaltigen Finanzierung aus dem Etat und Studienqualitätsmitteln der MHH auf- und ausgebaut. Seine Public Health-und Versorgungsforschungs-Orientierung hat sich ausgehend von seiner Diplomarbeit in der Gesundheitspsychologie (FU Berlin) über seine Promotion in einem EU-Biomed2-Projekt zu Strategien der Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung (TU Chemnitz) und seine Habilitation mit Daten der Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) zur Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Versorgung bei Adipositas entwickelt. Inzwischen ist sein Forschungsschwerpunkt die Förderung professioneller Compliance mit evidenzbasierten Interventionen und Leitlinien zur Prävention nosokomialer Infektionen. So ist er Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) und Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) in der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Auch verfasst er für die DGMP und die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) als Mitgliedsgesellschaften der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) deren Stellungnahmen zu den Empfehlungsentwürfen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert Koch-Institut. Im Projekt „Preparedness and Pandemic Response in Deutschland (PREPARED)“ des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) ist er im Arbeitspaket „Personalmanagement“ beteiligt. Er sieht seine neue Leitungsposition als spannende Herausforderung und dankt Frau Prof. Lange für die uneingeschränkte Unterstützung bei diesem Übergang.