23. November 2016

Prof. Krauss offizielles Mitglied des Netzwerkes medizinischer Experten

Prof. Krauss erhält das Siegel von Herrn Asmus Grebbin, Geschäftsführer von PRIMO MEDICO, überreicht.

Herrn Professor Joachim K. Krauss wurde durch Asmus Grebbin, Geschäftsführer von PRIMO MEDICO, das Siegel des Jahres 2016 überreicht. Dadurch ist Prof. Dr. Krauss offizielles Mitglied des Netzwerkes mit bislang über sechzig medizinischen Spezialisten unterschiedlicher Fachbereiche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Prof. Krauss ist Spezialist für Funktionelle Neurochirurgie und ist seit 2005 Direktor der Klinik für Neurochirurgie/ MHH. Seine Forschungsaktivitäten beinhalten experimentelle und klinische Studien mit einem Schwerpunkt bei der Behandlung von Bewegungsstörungen. Er ist Facharzt für Neurochirurgie und Neurologie und verfügt u. a. über die Zusatzbezeichnung Spezielle Schmerztherapie. Er führte die tiefe Hirnstimulation im Globus pallidus zur Behandlung der cervicalen Dystonie ein und die Rückenmarksstimulation zur Behandlung des orthostatischen Tremors. Weiterhin erforscht er die Anwendung der tiefen Hirnstimulation bei psychiatrischen Erkrankungen. Darüber hinaus ist er Präsident der World Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery und Ehrenpräsident der European Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery.

PRIMO MEDICO ist ein Netzwerk für medizinische Experten im deutschsprachigen Raum. Die Aufgabe des Netzwerkes besteht darin, eine direkte Verbindung von Patient und Arzt zu schaffen und damit jedem Patienten die Möglichkeit zu bieten, zu seiner Erkrankung einen geeigneten Spezialisten zu finden. Die Qualität des Netzwerkes wird über einen medizinischen Fachbeirat und Zugangskriterien sichergestellt. Unser Netzwerk-Service steht auch internationalen Patienten zur Verfügung.


Juni 2016

DGNC-Preise

  • Herr Dr. med. Andreas Wloch, Assistenzarzt der Klinik für Neurochirurgie, präsentierte auf der 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) in Frankfurt am Main das Poster mit dem Titel „Hyperkinesien nach mehrjähriger pallidaler Stimulation“ und wurde hierfür von der Jury der DGNC für einen POSTER - PREIS NEUROMODULATION der DGNC ausgewählt. Der Preis ist mit 500,00 € dotiert. Die offizielle Verleihung des Preises wird im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der 68. Jahrestagung der DGNC am 14. Mai 2017 in Magdeburg erfolgen.
  • Herr Mahmoud Abdallat, Assistenzarzt der Klinik für Neurochirurgie, präsentierte auf der 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) in Frankfurt am Main den Beitrag mit dem Titel „Langzeitergebnisse der tiefen Hirnstimulation zur Behandlung chronischer neuropathischer Schmerzen“ und wurde hierfür von der Jury der DGNC für einen NACHWUCHS-PREIS NEUROMODULATION der DGNC ausgewählt. Der Preis ist mit 500,00 € dotiert. Die offizielle Verleihung des Preises wird im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der 68. Jahrestagung der DGNC am 14. Mai 2017 in Magdeburg erfolgen.

30.05.2016

Weltweit erste 3-D-Rekonstruktion eines Schädels mit neuer computer-assistierter Methode

Professor Gellrich, Dr. Rana (mit Emil auf dem Arm), Dr. Hermann und Professor Krauss

An der Medizinischen Hochschule ist mit einer neuen computer-assistierten Methode die weltweit erste 3-D-Rekonstruktion eines Schädels gelungen. Ein implantiertes Netz verbessert die Entwicklungsprognose nach Operationen bei vorzeitigem Verschluss der Schädelnaht.

Der kleine Emil litt unter einer seltenen Krankheit: Die sogenannte Kraniosynostose tritt rein statistisch bei nur einem von 2.000 Kindern auf. Dabei handelt es sich um den vorzeitigen Verschluss einer oder mehrerer Schädelnähte. Normalerweise bleiben diese in den ersten Lebensjahren flexibel, damit der Kopf und das Gehirn wachsen und sich entwickeln können. Emil konnte in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) geholfen werden. Chirurgen der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) und der Klinik für Neurochirurgie haben den Schädel des Jungen dreidimensional am Computer rekonstruiert und ihm im November 2015 bei einer Operation ein neuartiges Netz implantiert. Das Material wird vom Körper resorbiert, das Implantat löst sich nach einigen Monaten auf und wird durch körpereigenen Knochen ersetzt. Der Schädel kann sich dadurch "normal" entwickeln. Es war der erste Eingriff nach dieser Methode weltweit. Bei der Operation war Emil fünf Monate alt, inzwischen hat er seinen ersten Geburtstag gefeiert, und es geht ihm gut.

Kraniosynostose: zu frühe Verknöcherung der Schädelnaht

Zu frühe Verknöcherung - mit schweren Folgen "Durch die zu frühe Verknöcherung der Schädelnähte hat das Gehirn nicht genügend Platz zu wachsen", erklärt Privatdozent Dr. Dr. Majeed Rana, stellvertretender Ärztlicher Direktor für den Bereich der rekonstruktiven Gesichtschirurgie der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Die Ursache für eine Kraniosynostose ist in den meisten Fällen unklar. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann es zu asymmetrischen Verformungen des Schädels, Entwicklungsstörungen des Gehirns, neurologischen Ausfällen und Sehstörungen kommen. Es gibt unterschiedliche Varianten der Erkrankung. In den meisten Fällen ist die sogenannte Pfeilnaht über dem Scheitel verschlossen. So war es auch bei Emil. "Dass der Kopf ein klein wenig verformt war, war uns schon kurz nach der Geburt aufgefallen", berichtet Emils Vater, Oliver T. Doch da das bei Neugeborenen nicht ungewöhnlich ist, warteten er und seine Frau Katharina erst einmal ab. "Unsere Hebamme hat uns dann empfohlen, ihn doch mal von einem Spezialisten untersuchen zu lassen", erinnert sich der Vater.

Im Alter von sechs Wochen stellten die Eltern Emil bei Dr. Rana und seinem Kollegen Dr. Elvis Josef Hermann, leitender Oberarzt und Leiter der Pädiatrischen Neurochirurgie der Klinik für Neurochirurgie, vor. Die Ärzte warteten bis der optimale Zeitpunkt für den Eingriff gekommen war. "Die Deformierung hatte zugenommen, der Schädel war zu sehr in die Länge gewachsen. Durch bildgebende Verfahren konnte die Kraniosynostose weiter verifiziert werden", erklärt der Neurochirurg.

Netz aus resorbierbarem Material

Bei dem herkömmlichen Operationsverfahren wird die verschlossene Naht aus dem Schädel herausgesägt, um mehr Flexibilität für den Schädel und mehr Platz für das Gehirn zu schaffen. "Mit dieser Methode können gute Erfolge erzielt werden, manchmal bleibt jedoch eine leichte Deformierung bestehen", erläutert Dr. Hermann. Also schlugen die beiden Chirurgen den Eltern die neue Operationsmethode, die sie gemeinsam entwickelt hatten, vor. Für den Eingriff musste Einiges vorbereitet werden. Mit Hilfe aufwändiger 3-D-Berechnungen ermittelte ein Medizintechnik-Ingenieur der MKG-Klinik die optimale Kopfform für Emil und erstellte auf Grundlage dieser Daten eine Schnittschablone und das genau an den kleinen Patienten angepasste Netzimplantat. Die Herstellung eines patientenspezifischen Schädelimplantats aus bioresorbierbarem Material mithilfe einer computer-assistierten Rekonstruktion ist völlig neu. Dabei arbeitet die Klinik mit dem Medizintechnikunternehmen KLS Martin zusammen.

Implantat lenkt das Schädelwachstum

Während des Eingriffs wurden die verschlossene Schädelnaht und weitere keilförmige Stücke nach der angefertigten Schablone exakt symmetrisch aus Emils Schädeldecke herausgesägt. Darüber setzten die Chirurgen das neuartige Netz und legten die Kopfhaut wieder darüber. "Das Netz fungiert als Leitstruktur für die nachwachsenden Knochenzellen", erklärt Dr. Rana. "Die Schädelknochen wachsen langsam in der gewünschten Form nach und verschließen die Lücken irgendwann vollständig. Das Netz löst sich mit der Zeit auf." So lässt sich das Schädelwachstum lenken, die Entwicklung der Form nahezu voraussagen. Wie schnell das Implantat resorbiert werden soll, kann bei der Herstellung beeinflusst werden. In den ersten acht Wochen nach dem Eingriff gibt das Netz in erster Linie Stabilität, danach wird es flexibler, damit sich das Gehirn entfalten kann. Nach acht bis zwölf Monaten soll es vollständig aufgelöst sein. Der Gesichtschirurg ist von der neuen Methode begeistert: "Der große Vorteil liegt darin, dass wir das Wachstum des Schädels lenken können. Wir können dafür sorgen, dass er sich möglichst symmetrisch entwickelt und dadurch ein optimales kosmetisches Ergebnis erzielt wird."

Entwicklung wie geplant

Diese positive Aussicht hatte auch Katharina und Oliver T. überzeugt. "Wenn es die Chance gibt, ein optimales Ergebnis zu erzielen, dann wollten wir sie unbedingt nutzen", sagt Oliver T. Emil hat sich seit seiner Operation ganz normal entwickelt. Der einjährige Junge fängt gerade an zu laufen und spricht schon die ersten Worte. "Außerdem ist er sehr musikalisch", freut sich der Vater. Mit dem Schädelwachstum des kleinen Jungen sind die Ärzte bisher sehr zufrieden. "Alles entwickelt sich wie geplant", stellt Dr. Rana zufrieden fest. Das symmetrische Wachstum des Kopfes löst nicht nur die funktionellen organischen Probleme der betroffenen Kinder, sondern hat auch wichtige ästhetische Effekte - ein normal geformter Kopf gibt keinen Anlass für Hänseleien oder Stigmatisierungen.

Vielversprechendes neues Implantat

Zwischen zehn und 20 Kinder mit Kraniosynostose werden pro Jahr in der MHH behandelt. "Von der neuen OP-Methode werden vor allem die Patienten mit einem komplexeren Krankheitsbild profitieren", erklärt Professor Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Gesichtsfehlbildungen der MHH. Er kann sich vorstellen, dass das Verfahren für diese Patienten in der MHH zur Standardtherapie wird. Dem resorbierbaren Implantatmaterial aus Polyglycolid räumen die Gesichtschirurgen und die Neurochirurgen gute Zukunftschancen ein. "Es wird auch in anderen Bereichen der Schädelchirurgie Eingang finden", ist sich Professor Dr. Joachim Kurt Krauss, Direktor der Klinik für Neurochirurgie sicher. "Durch seine Eigenschaften hat das Material viele Vorteile gegenüber Implantaten aus Metall und Kunststoff." Diese Eigenschaften könnten beispielsweise auch bei der Behandlung von Tumor-Patienten oder von Unfallopfern dazu beitragen, wiederholte operative Eingriffe zu vermeiden.

siehe auch Pressemitteilung


06.05.2016

Drittmittel für Forschungsprojekte

Die Firma Medtronic International bewilligte Prof. Dr. med. Joachim K. Krauss, Klinik für Neurochirurgie, 10.000 € für das Projekt „History Exhibition Project - Movement Disorders Surgery“. Das Projekt zeigt systematisch die Entwicklungsschritte in der funktionellen Neurochirurgie bis zur Etablierung neuer Techniken in der Neuromodulation auf.

Mai 2016

3rd International Congress on Treatment of Dystonia

Vom 04.-07.05.2016 fand der 3. Internationale Kongress zur Behandlung der Dystonie statt. Die 500 Teilnehmer von allen Kontinenten trafen sich im Hannover Congress Centrum (HCC) und referierten über aktuelle und innovative Behandlungskonzepte.

Dystonie ist eine Störung der Bewegungskontrolle, an der nach neusten Schätzungen ca. 160.000 Menschen in Deutschland erkrankt sind. Die Erkrankung tritt in sehr unterschiedlichen Formen auf und kann verschiedene Körperregionen betreffen. Typische Beschwerden sind krampfhafte Bewegungen, Zuckungen oder Fehlhaltungen wie ein „Schiefhals“. Entgegen verbreiteter Meinungen ist das Krankheitsbild kein psychisches, sondern eine organische Erkrankung, dem eine Fehlfunktion der biologischen Regelkreise im Gehirn zugrunde liegt. Aus meist ungeklärter Ursache kommt es in bestimmten Hirnarealen zu einer krankhaft erhöhten „Feuerungsrate“ der Nervenzellen. Diese Überaktivität löst unwillkürliche, anhaltende Muskelverspannungen aus, daher auch der Name „Dystonie“ (=griech./ lat. für „gestörte Muskelverspannung“).

18.04.2016

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hermann Dietz verstorben

Herr Prof. Dietz hat von 1970-1993 die Klinik für Neurochirurgie der MHH geleitet und aufgebaut. Er machte in dieser Zeit die Klinik als national und international anerkannte wissenschaftliche und akademische Einrichtung bekannt, welche auch eine zentrale Rolle in der Entwicklung der deutschen Neurochirurgie spielte. Er war außerordentlich geschätzt für seine Förderung und Unterstützung und für sein großes und selbstloses Engagement mit dem er sich bleibende Verdienste in der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie erwarb. Wir verlieren mit ihm einen Vertreter der Gründergeneration der Hochschule, einen vorbildlichen Lehrer und Forscher.


15.04.2016

In Gremium gewählt

Prof. Dr. med. Joachim K. Krauss, Klinik für Neurochirurgie, wurde bei dem Kongress der World Federation of Neurosurgical Societies (WFNS) in Teheran im April 2016 zum Chair des WFNS Stereotactic and Functional Neurosurgery Committee ernannt.

13.01.2016

Initiierungstreffen Vercise-Studie

Study Frau Grünwald, Oberärztin Frau Dr. Saryyeva, Herr Dr. Wloch, Herr Runge, Prof. Krauss, Referentin Frau Federwisch sowie die Firmenvertreter.

Vercise ist eine klinische Post-market Studie mit dem Titel „Vercise DBS Dystonia Registry:  Registry of Deep Brain Stimulation with the VERCISE™ System for Treatment of Dystonia” zur Bestimmung der Sicherheit und Leistungsfähigkeit des DBS Neurostimulationssystem. Die Klinik für Neurochirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover ist die erste Klinik in Deutschland und Europa, die in die Studie eingeschlossen wurde.


12.01.2016

Institutszertifizierung Spezielle neurochirurgische Onkologie

Das Institutszertifikat

Die Klinik für Neurochirurgie erhält als erste Klinik in Niedersachsen die Institutszertifizierung „Spezielle Neurochirurgische Onkologie“.