Gehirntumore

Trotz erheblicher Fortschritte in der neuroonkologischen Forschung bleibt die Behandlung von Hirntumoren problematisch. Dies gilt insbesondere für das Glioblastom, den prognostisch ungünstigsten bösartigen Hirntumor des Erwachsenen. Trotz einer Kombinationstherapie aus mikrochirurgischer Entfernung (Resektion) und begleitender Radiochemotherapie beträgt die mittlere Überlebenszeit nach wie vor nur ein bis zwei Jahre. Aufgrund des infiltrativen Wachstumsmusters beträgt die Rückfallquote (Rezidivrate) nach Resektion bis zu 90% nach einem Jahr.

Ein Schwerpunkt des experimentellen Labors der Klinik ist die neuroonkologische Forschung mit Tumorzellen, die aus humanen Hirntumoren gewonnen werden, sowie mit Tumorzelllinien. Als Tiermodell verwenden wir die Glioblastomzelllinie BT4Ca, die nach stereotaktischer Injektion in frontale Hirnregionen von Ratten innerhalb weniger Tage zu einem soliden Tumor mit infiltrativem Wachstum heranwächst. Kurz nach einer mikrochirurgischen Resektion sind nur noch randständige Tumorzellen nachweisbar, aus denen sich nach etwa zwei Wochen wieder ein solider Tumor entwickelt. Dieses Rattenmodell eignet sich, um die lokale Wirksamkeit von Pharmaka, entweder nach Mikroinjektion oder nach Gabe in die Resektionshöhle, zu testen. In einem ähnlichen Aufbau wollen wir auch die Wirkung eines hochfrequenten elektrischen Wechselfeldes (TTF) auf das Tumorwachstum testen. Die Wirksamkeit eines solchen Feldes auf das Wachstum von Tumorzellen in Zellkultur wurde bereits gezeigt.