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Adventsaktion: Das vierte Türchen zu einem besonderen MHH-Raum

Am vierten Advent öffnen wir die Tür zum schalltoten Raum.

Speziell gedämmter Raum

Der schalltote Raum. Copyright: Hörzentrum Hannover

Stand: 19. Dezember 2021

Heute öffnen wir unser letztes Türchen und stellen einen Raum vor, der zentral für unsere Hörfoscher_innen ist.

Mein Name ist Anke Lesinski-Schiedat, ich arbeite seit 1993 in der HNO-Klinik der MHH (Klinikdirektor Prof. Prof. h.c. Dr. Thomas Lenarz) und bin Oberärztin sowie Ärztliche Leitung des Deutschen HörZentrums. 

Aufgabe unseres HörZentrums ist natürlich die Diagnostik und Therapie von Hörstörungen aller Art und in jedem Lebensalter. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir auf diesem Gebiet eine weltweit anerkannte Expertise entwickelt, zumal die globale Ausbreitung des Cochlea-Implantats, einer Innenohrprothese zur (Wieder)Herstellung des Hörsinns, mit einer Pionierleistung hier an der MHH im Jahr 1984 begonnen hat.

Ein Raum ohne Schall oder Echo

Neben der Versorgung von Menschen mit den entsprechenden Hörsystemen ist ein großer Schwerpunkt der HNO-Klinik auch die Hörforschung: Wir wollen den Hörvorgang in allen Details verstehen und die Weiterentwicklung von Hörsystemen vorantreiben. Auch entwickeln wir gänzlich neue Hörsysteme, um jedem Patienten eine auf seinen oder ihren spezifischen Hörverlust passende Therapie anzubieten. Für unsere Forschung benötigen wir natürlich eine spezielle Ausstattung, eine Besonderheit bei uns ist der „schalltote Raum“, ein ganz außergewöhnlich gedämmter Raum, der jeden Schall, jedes Echo und jede Reflexion verhindert. Hier können wir unter besonders „reinen“ akustischen Gegebenheiten das Hören erforschen. Der Lohn der Arbeit um das Team von Herrn Prof Lenarz sind dann glückliche Patienten, die wir erstmals oder wieder in die Welt der Töne bringen konnten.

Für mich ist es immer wieder berührend mit Jugendlichen zu sprechen, die gehörlos geboren bei uns als Kleinstkinder mit einem Cochlea-Implantat versorgt wurden und dadurch hören und sprechen gelernt haben. Wenn ich diese jungen Menschen dann treffe und sie mir von ihren Lateinarbeiten erzählen oder in lupenreiner bayrischer Mundart mit mir reden, so dass die Mutter dann erinnern muss, doch bitte mit mir hochdeutsch zu sprechen – das sind Momente, die einfach unvergesslich sind!