Das hochschulübergreifende Symposium „Perspektive Allgemeinmedizin“ für Studierende bietet einen umfassenden und abwechslungsreichen Einblick in die hausärztliche Tätigkeit.
Archivbild. Copyright: Karin Kaiser/MHH
Die Vorbereitung auf die ärztliche Tätigkeit in einer zeitgemäßen Hausarztpraxis standen im Mittelpunkt des am vergangenen Samstag in der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) stattgefundenen Symposiums „Perspektive Allgemeinmedizin“. Die gemeinsame Veranstaltung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), der Universitätsmedizin Oldenburg (UMO) und der ÄKN richtet sich an Studierende der Humanmedizin an den drei niedersächsischen Universitäten. In den Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden von und mit erfahrenen Hausärztinnen und Hausärzten geht es unter anderem um Digitalisierung in der hausärztlichen Praxis, Notfälle in der ambulanten Versorgung und weitere relevante Themen. Ergänzend zur Landarztquote ist das Symposium eine weitere Maßnahme zur Stärkung der zukünftigen hausärztlichen Versorgung in Niedersachsen.
Dr. med. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung: „Gerade für Flächenländer wie Niedersachsen ist die regionale Versorgung eine der zentralen Zukunftsaufgaben: Denn wir wollen, dass alle Menschen – auch in ländlichen Regionen – weiterhin auf eine verlässliche Versorgung zählen können. Ich freue mich daher, dass es gemeinsam mit Ärztekammer, KVN, Hausärzteverband, den Medizinischen Hochschulen und der GKV gelungen ist, einen 10-Punkte-Aktionsplan auf den Weg zu bringen, der die ambulante Versorgung in Niedersachsen nachhaltig stärkt.“
Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur: „Die Landarztquote ist eine Erfolgsgeschichte. Seit 2023 öffnet sie engagierten Menschen den Weg in die Allgemeinmedizin und stärkt die Versorgung im ländlichen Raum nachhaltig. Wer in Niedersachsen Medizin studiert, findet hervorragende Bedingungen vor: In Oldenburg haben wir den Aufwuchs auf 200 Medizinstudienanfängerplätze ermöglicht, in Hannover und Göttingen entstehen neue, hochmoderne Lern- und Forschungsumgebungen. So legen wir den Grundstein für eine verlässliche hausärztliche Versorgung in ganz Niedersachsen.“
Dr. med. Marion Renneberg, niedergelassene Hausärztin und stellvertretende Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen: „Die Dynamik, die sich in den letzten Jahren aus der Landarztquote heraus entwickelt hat, ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen. Wir sind zwar noch längst nicht am Ziel angekommen und müssen auch für andere Fachrichtungen mit hohem Nachwuchsbedarf entsprechende Wege finden – doch dieses Symposium und auch die Landarztquote zeigen deutlich, welchen wichtigen Beitrag gemeinsame Initiativen zur Sicherung der ärztlichen Versorgung leisten können. Als Ärztekammer Niedersachsen freuen wir uns ausdrücklich über das hohe Interesse und Engagement unserer jungen, zukünftigen Kolleginnen und Kollegen.“
Prof. Dr. Nils Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): „Die Landarzt-Studierenden sind eine große Bereicherung. Wir erleben sie als hochmotivierte Studentinnen und Studenten, die großes Interesse am ärztlichen Beruf haben und viel Empathie für Patientinnen und Patienten zeigen. Das wirkt sich auch auf andere Studierende positiv aus und steigert insgesamt das Interesse an Allgemeinmedizin und hausärztlicher Tätigkeit. Wir bauen als nächsten Schritt ein strukturiertes Mentoring auf, um die Studierenden noch besser während der gesamten Studienzeit zu fördern.“
Landarztquote: Online-Bewerbung ab dem 1. Januar 2026
Ab Neujahr startet das nächste Bewerbungsverfahren für die sogenannte Landarztquote in Niedersachsen. Für das Wintersemester 2026/27 und das Sommersemester 2027 werden insgesamt 60 Medizinstudienplätze für Studierende reserviert, die sich für eine hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum entscheiden. Diese Studierenden verpflichten sich, nach dem Studium und der sich anschließenden Weiterbildung für die Dauer von 10 Jahren in einer Hausarztpraxis im ländlichen Raum zu arbeiten.
Bewerbungen sind online in der Zeit vom 1. bis 31. Januar 2026 über die Website des Niedersächsischen Zweckverbands zur Approbationserteilung (NiZzA) möglich.
Über die Ärztekammer Niedersachsen
Die Ärztekammer Niedersachsen ist die standesrechtliche Vertretung der rund 47.000 Ärztinnen und Ärzte im Flächenland Niedersachsen. Sie nimmt in Selbstverwaltung öffentliche Aufgaben im Gesundheitswesen wahr und erfüllt zugleich weisungsgebunden übertragene staatliche Aufgaben. Außerdem setzt sie sich für eine qualitativ hochwertige ärztliche Fort- und Weiterbildung ein und betreut die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten.
Text: Niko Gerdau/ÄKN