Studium und Lehre

Coronavirus: Staatsexamen mit Mundschutz

110 Medizinstudierende der MHH legen Prüfung unter besonderen hygienischen Bedingungen ab

Die MHH-Organisatoren Professor Dr. Ingo Just und Britta Minx (links) zusammen mit Meike Meyer-Wrobel (Bildmitte), Geschäftsführerin des Niedersächsischen Zweckverbandes zur Approbationserteilung (NIZZA). Quelle „MHH/Lisa Weigelt“.

Stand: 20. April 2020

Unter besonderen hygienischen Schutzmaßnahmen haben 110 Studierende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) vom 15. bis 17. April ihr zweites Staatsexamen abgelegt. Die Durchführung dieses zweiten Abschnittes der Ärztlichen Prüfung (M2) war angesichts der Ausbreitung des Corona-Virus zunächst fraglich. Das Bundesministerium für Gesundheit hatte Ende März mit einer Verordnung den Beginn des Praktischen Jahrs vorübergehend flexibel gestaltet und den Ländern die Entscheidung über eine Verschiebung der M2-Prüfungen überlassen. In Niedersachsen entschieden sich die zuständigen Ministerien nach Beratung mit der niedersächsischen Universitätsmedizin, das Staatsexamen durchzuführen. Dem Niedersächsischen Zweckverband zur Approbationserteilung und dem Studiendekanat der MHH standen daraufhin nur wenige Tage zur Verfügung, um die Prüfungsbedingungen den veränderten hygienischen Schutzvorschriften anzupassen, die Räume herzurichten, Schutzausrüstung zu besorgen und das nötige Aufsichtspersonal zu rekrutieren.

Lob von höchster Stelle für das MHH-Organisationsteam

„Nachdem die Ministerien die Entscheidung getroffen hatten, die Prüfung durchzuführen, waren wir auf die Mithilfe der drei niedersächsischen medizinischen Hochschulen angewiesen. Ich habe die Prüfungen an der MHH begleitet und möchte mich ganz herzlich für die gute Unterstützung bedanken. Es ist alles sehr gut gelaufen“, lobte Meike Meyer-Wrobel, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Zweckverbandes zur Approbationserteilung (NiZzA) den Einsatz des Organisationsteams an der MHH.

Zu den Bedingungen gehörte, dass die Studentinnen und Studenten im Examen mindestens anderthalb Meter Abstand einhalten mussten. Um das zu ermöglichen, mussten 15 statt ansonsten nur vier Räume hergerichtet werden. Zur Aufsicht waren demzufolge täglich 40 Personen im Einsatz, davon 25 von der MHH und 15 vom Landesprüfungsamt Niedersachsen. Zudem bekamen alle Prüflinge einen Mundschutz und es musste ausreichend Desinfektionsmittel bereitgestellt werden. „Das alles hätte das Landesprüfungsamt ohne die Hilfe der MHH nicht bereitstellen können“, erklärte Meyer-Wrobel.

Dem Wunsch der Studierenden entsprochen

„Wir sind erleichtert und froh, dass wir das zweite Staatsexamen unter diesen besonderen Hygieneschutzmaßnahmen erfolgreich abgeschlossen haben. Alternativ hätten die Studierenden zunächst ins Praktische Jahr gehen müssen und ihre Prüfung erst in einem Jahr ablegen können, zeitnah zum dritten Staatsexamen M3, was zusammen auch als Hammerexamen bezeichnet wird“, erklärte MHH-Studiendekan Professor Dr. Ingo Just. Die MHH-Studierenden hatten sich zuvor mehrheitlich für die zeitnahe Durchführung des zweiten Staatsexamens ausgesprochen, um diese zeitliche Verzögerung zu vermeiden und nicht doppelt lernen zu müssen.

Auch die Studierenden zeigten sich erleichtert nach der Prüfung. Für das Studiendekanat der MHH organisierte Britta Minx den organisatorischen Ablauf. Auch sie war anschließend erleichtert und stolz, das zweite Staatsexamen unter diesen besonderen Bedingungen erfolgreich beendet zu haben. Sie dankte allen Beteiligten: „Das alles wäre nicht möglich gewesen ohne die großartige Unterstützung der Lehrenden der MHH, die sich in überwältigender Anzahl bereit erklärt haben, uns als Aufsichtspersonen zu unterstützen, aber auch das Veranstaltungsmanagement und viele andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MHH haben uns sehr geholfen, diese Prüfung in der Kürze der Zeit zu organisieren. Vielen Dank dafür!“