Aus der MHH

MHHumor freut sich über viele Besucher beim Science Slam

Hörsaal F ist rappelvoll am 2. November: Der Science Slam der Projektgruppe MHHumor vom Asta lockt viele Mitarbeitende und Studierende an.

Felig Stegmann siegt beim Science Slam des Asta. Copyright: Asta/MHH

Felig Stegmann siegt beim Science Slam des Asta.

Obwohl in der Ankündigung zum Science Slam der Projektgruppe MHHumor vom Asta eindeutig "19 Uhr ct" stand, ist schon vor 19 Uhr der Hörsaal F rappelvoll. Vor allem Studierende doch auch jede Menge Mitarbeitende sind dem Aufruf gefolgt und wollen an diesem Abend dem Science Slam beiwohnen. Doch was ist das eigentlich genau? Moderator Jan Egge Sedelies klärt auf: "Gute wichtige Wissenschaft und Unterhaltung." Möglichst auf humorvolle und kurzweilige Art und Weise sollen die Wissenschaftler:innen ihre Arbeit vorstellen, und dafür haben sie nur zehn Minuten Zeit. Nach jedem Auftritt soll eine unabhängige Jury - sechs zufällig aus dem Publikum ausgewählte Personen - entscheiden, wie viele Punkte es gibt. "Bist du dir dieser Bürde bewusst?", fragt Egge Sedelies eine junge Frau. "Absolut", antwortet sie. Vorbereitet sei sie allerdings "überhaupt nicht", fügt sie hinzu.

Pheromone, Immunzellen und Superhelden

Ganz im Gegenteil zu den vier Slammern, die alle samt ziemlich runde Darbietungen auf die Bühne bringen. Den Anfang macht Janina Isabell Otto. Sie geht auf humorvolle Art den Fragen nach, was Pheromone sind, wann Stripperinnen das meiste Geld verdienen und wie wissenschaftlich eigentlich so manche Studie diesbezüglich aus den 1980ern wirklich war. Otto ist nicht unerfahren und hat als Wissenschaftsjournalistin schon häufiger vor Publikum ihre Arbeit vorgestellt.

Ihr folgt Hanna Röwer, die zum ersten Mal an einem Science Slam teilnimmt und "ein bisschen aufgeregt" ist. Seit April 2020 arbeitet sie am Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, derzeit promoviert sie. Sie beschäftigt sich - wie in ihrem Vortrag - viel mit Fragen der richtigen und effektiven Arbeit in Netzwerken. Doch diese ist nicht immer leicht, wenn es schon Superhelden wie Spiderman und Batman nicht schaffen zusammenzuarbeiten, wie soll das dann mit teilweise zich Einrichtungen zur Versorgung am Lebensende in ganzen Landkreisen funktionieren? Vor allem drei Feind:innen haben Pflegefachpersonen und Ärzt:innen: Bürokratie, Geld und mangelnde Kommunikation. Die müssen bekämpft werden.

Auch im Beitrag von Felix Stegmann, der extra von der tierärztlichen Hochschule TiHo zur MHH gekommen ist, geht es um einen Kampf. Und zwar den unserer Immunzellen gegen Krankheitserreger. Auf ziemlich unterhaltsame Art erklärt Stegmann nicht nur die unterschiedlichen Immunzellen - die cleveren adaptiven, die allerdings alles ein bisschen zu genau nehmen und dadurch recht unflexibel sind, und die angeborenen, die ein bisschen dümmer sind, sich aber dafür auch mal Erregern in den Weg stellen, die sie vielleicht noch gar nicht kannten. Er verdeutlicht auch, welche Rolle diese Erkenntnisse für die Zukunft spielen könnte, etwa was die Entwicklung neuer Impfstoffe angeht.

MHHumor sucht Unterstützung

Zu guter Letzt erzählt Prof. Dr. med. Heiner Wedemeyer, Leiter der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, etwas über Beethoven und die Forschungen, die nach seinem Tod vorangetrieben wurden. Anhand einer Locke des großen Pianisten habe man vieles über dessen Gesundheit herausgefunden. Und klar war: Beethoven hat sehr gerne sehr viel Wein getrunken. Mit nur 57 Jahren ist er an einer Leberzirrhose gestorben. Doch nicht nur der Alkoholkonsum, auch eine Hepatitis war dafür verantwortlich. Sowas sei in naher Zukunft vermeidbar, ist Wedemeyer überzeugt. Er und seine Kolleg:innen arbeiten stetig daran, solche Krankheitsbilder zu heilen. Und wer die Finger nicht vom Glas lassen kann, sollte zumindest Wedemeyers Kochbuch für die Leber kaufen oder ordentlich Filterkaffee trinken. Der tut der Leber gut.

Am Ende des Abends hat es Felix Stegmann geschafft, den Präsentkorb - spendiert vom Marburger Bund - für die höchste Punktzahl zu gewinnen. Auch die anderen drei bekamen noch einen kleinen Trostpreis und ohnehin steht für alle an diesem Abend fest: Dabei sein ist alles.

Wer die Projektgruppe unterstützen möchte, kann unter mhhumor@mhh-asta.de Kontakt aufnehmen.