Aus der MHH

Die richtige Einarbeitung schafft die beste Grundlage

In der MHH-Pflege ist es uns sehr wichtig, Führungskräfte intensiv einzuarbeiten.

Juliane Hesse bei der Einarbeitung von Holger Brügmann auf einem Flur in der MHH

Juliane Hesse und Holger Brügmann bei der Einarbeitung. Copyright: Carolin Korth/MHH

Stand: 07. September 2022

Genau diese Einarbeitung hat auch Holger Brügmann durchlaufen, er ist Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege und Gruppenleitung in der Onkologischen Tagesklinik und der Gastroenterologischen Tagesklinik.

Juliane Hesse ist Bereichsleiterin und hat Holger Brügmann in den ersten zweieinhalb Monaten begleitet, damit er "harte Fakten" sowie die Werte und Unternehmenskultur der MHH kennenlernt.

Frage: Herr Brügmann, warum haben Sie sich entschieden an die MHH zu wechseln?
Herr Brügmann: In meiner Weiterbildung zur Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (2019-2020) habe ich noch einmal neu gelernt, wie gute Leitungsarbeit aussehen kann. Im Rahmen dieser Weiterbildung habe ich eine zweiwöchige Hospitation bei Juliane Hesse absolviert und dort viele Aspekte der guten Führungsarbeit in der täglichen Arbeit wiedergefunden. Mich hat beeindruckt, wie viel Respekt Führungsarbeit in der MHH erhalten kann und dass diese auch mit einem Zeitkontingent versehen ist. Führung schien mir professionell aufgestellt, strukturiert organisiert, die Personen geplant ausgesucht und die Kommunikation angemessen umfangreich zu sein. Mit diesem Eindruck und - vor allem anderen - der Person Juliane Hesse als kompetente zukünftige Vorgesetzte konnte ich mir einen Wechsel nach über 20 Jahren bei einem Arbeitgeber in das völlige neue Umfeld der Universitätsklinik MHH vorstellen und wagen.

Wie werden Sie im Team aufgenommen?
Der Empfang war sehr herzlich, sowohl im Arbeitsteam als auch im Leitungsteam. Vielfach wurde mir Freude und Respekt entgegengebracht. Meinem Blick von außen wird ein hoher Stellenwert zugewiesen, das finde ich ausgesprochen respektvoll. Ich habe einen prallen Ordner mit zwei Einarbeitungskonzepten vorgefunden, eines für die fachliche Arbeit in der Tagesklinik, eines mit einem Konzept zur Einarbeitung einer Leitungskraft. Das Papier allein arbeitet mich natürlich nicht ein. Juliane Hesse hat einen strukturierten Plan erstellt, in dem die vielfältigen Inhalte der Leitungsarbeit in der MHH vorgestellt und gemeinsam erarbeitet werden. Zusätzlich steht mir auch Frau Schoknecht als Pflegedienstleitung jederzeit für Fragen zur Verfügung. Das Arbeitsteam kümmert sich um die (sehr spezielle) fachliche Einarbeitung. Ein ganz wichtiger Aspekt für mich war und ist es immer noch, dass der Einarbeitung Zeit gelassen wird und die Erwartungshaltung an mich dem aktuellen Stand der Einarbeitung angepasst ist.

Onboarding ist wichtig für Sicherheit und Bindung

Denken Sie, dass das Onboarding eine wichtige Rolle spielt? Wenn ja, warum?
Das Onboarding ist elementar wichtig. Und zwar aus folgenden Gründen:

  • Um eine aufgabengerechte Arbeitsfähigkeit zu erhalten, das ganze geplant und in einem zeitlich abgesteckten Rahmen.
  • (Emotionale) Anbindung an Personen schafft Sicherheit in einer potentiell unsicheren Zeit.
  • Zuwendung ergibt Bindung an den neuen Arbeitgeber.
  • Strukturiertes Onbording verhindert anfängliche Überforderung

Was wollen Sie in der Onkologischen Tagesklinik bewirken?
In allererster Linie geht es um die Menschen, mit denen wir jeden Tag arbeiten. Die Patient_innen stehen im Mittelpunkt jedes Handelns. Jede Verbesserung im Ablauf, Verkürzung von Wartezeiten, jedes freundliche Wort mehr mit Wirkung auf die in der Regel sehr schwer erkrankten Menschen ist mir wichtig.
Ich möchte, dass durch mein Vorbild eine respektvolle und angemessen fröhliche Haltung Anteil in der täglichen Arbeit wird. Kommunikation soll offen, empathisch und direkt stattfinden. Ich möchte mit meinem multiprofessionellen Verständnis Schnittstellenproblematiken verbessern.

Ist diese Art und Weise eingearbeitet zu werden neu für Sie?
Völlig neu. Strukturierte Leitungseinarbeitung war mir bisher unbekannt. Ich habe selber Einarbeitungskonzepte entwickelt und vielfach angewendet, diese haben sich jedoch immer an neue Mitarbeitende „auf Station“ gerichtet.

Frage: Frau Hesse, wie genau läuft die Einarbeitung des neuen Kollegen ab und wieviel Zeit ist dafür eingeplant?
Frau Hesse: Herr Brügmann ist seit dem 01.12.2021 im Haus. Im ersten Monat wurde er durch das Leitungsteam und unsere Pflegedienstleitung Frau Schoknecht willkommen geheißen, hat die Einführungsveranstaltungen der MHH besucht und wurde dann in den Tätigkeitsbereich der Onkologischen Tagesklinik durch das Pflegeteam vor Ort eingearbeitet. Im ersten Monat haben wir uns mindestens zwei Mal pro Woche für zirka eine Stunde getroffen, um aktuelle Entwicklungen zu besprechen. Anhand dieser aktuellen Themen fand bereits die Einarbeitung in die Führungsrolle statt. Im Januar betrug die Einarbeitungszeit mindestens zwei Stunden pro Woche. Gemäß der strukturieren Einarbeitungsleitlinie für Führungskräfte in der Pflege habe ich Herrn Brügmann in Themenbereiche wie Mitarbeiterentwicklung, Organisation und Personalmanagement eingearbeitet. Aufgrund der fachlichen Expertise von Herrn Brügmann konnten wir unsere unterschiedlichen Erfahrungen austauschen. Dies war und ist sehr bereichernd. Die Einarbeitung von Herrn Brügmann wird in der zweiten Märzwoche beendet sein. Ab dann leitet er als erster Ansprechpartner zwei Tageskliniken in der MHH.
Frau Schoknecht und ich stehen ihm jeder Zeit für Rückfragen zur Verfügung. Außerdem ist jede Woche ein Austausch geplant.

Einarbeitung ist herausfordernd, aber gehört dazu

Ist es für Sie als Leitung eine zeitliche Herausforderung, sich um die Einarbeitung zu kümmern?
In meiner Rolle als Bereichsleitung in der Pflege werde ich immer wieder von angehenden Führungskräften welche sich in ihrer Weiterbildung befinden bzgl. Hospitationen angefragt. Da wir uns als lernende Institution begreifen, nehme ich diese Anfragen gerne an. Die Einarbeitung einer Führungskraft ist komplexer und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. Dies terminiere ich mir entsprechend. Die Zeit des Lernens ist herausfordernd, aber trotzdem gut zu bewältigen und gehört zu unserer Tätigkeit in einer Universitätsklinik dazu.

Warum denken Sie, ist das Onboarding so wichtig?
Mit unseren unterschiedlichen Maßnahmen möchten wir neue Mitarbeiter_innen zielgerichtet integrieren, es wird Wissen vermittelt und Erwartungen werden abgeglichen. Neben den „harten Fakten“ bietet das Onboarding die Möglichkeit implizites Wissen zu vermitteln. Neuen Mitarbeiter_innen werden unsere Werte und Unternehmenskultur vermittelt. Wir lernen uns gegenseitig kennen und bekommen einen Eindruck von der Haltung, dem Engagement und der Eigeninitiative. Auf dieser tragfähigen Basis kann jeder Mitarbeiter in seinem Arbeitsbereich optimale Leistung abrufen.

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