Studium und Lehre

Schwieriger Studienstart während Corona

MHH-Studentin Lara Schmidt erzählt, wie sie ihr Medizinstudium während der Pandemie aufnahm.

Lara Schmidt steht mit zwei Kommiliton_innen vor einer Vitrine mit einem Körpermodell.

Endlich Kontakte: Lara Schmidt freut sich, bei den wenigen Gelegenheiten mit Kommiliton_innen sprechen zu können. Copyright: Karin Kaiser/MHH

Portrait von Lara Schmidt, die vor Glasvitrinen mit Köpermodellen steht und einen grauen Rollkragenpullover trägt.

Lara Schmidt, Studienanfängerin während der Corona-Pandemie. Copyright: Karin Kaiser

Stand: 04. April 2022

Normalerweise starten Medizinstudierende mit einem Ersti-Empfang im Hörsaal, großen Partys zum gegenseitigen Kennenlernen und vielen neuen Kontakten in ihr Studium. Nicht so während der Pandemie. Im ersten Jahr konnten die Erstsemester fast nur online begrüßt werden, im vergangenen Jahr zumindest in Kleingruppen vor Ort. „Das machte das Ankommen sehr schwierig“, erzählt Lara Schmidt, die im Oktober 2020 ihr Medizinstudium aufnahm. „Der Präparierkurs der Anatomie fand in kleinen Gruppen in Präsenz statt und war für uns eine der wenigen und ersten richtigen Gelegenheiten, mit anderen Studierenden persönlich in Kontakt zu kommen.“ Diese nutzte die 26-Jährige und erinnert sich daran, dass sie sich oft im Vorraum des Anatomischen Instituts mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen nach dem Kurs über das Präparieren und das Studium austauschte. „Dabei sind bis heute die engsten Kontakte entstanden, worüber ich sehr froh bin“, erzählt Lara Schmidt.

Auch beim Lernen fehlt der Austausch

Doch das alleine ersetzte nicht das Gemeinschaftsgefühl und das Ankommen auf dem Campus sowie in der MHH. „Vielen von uns Studienanfängerinnen und Studienanfängern fiel es in der Pandemie nicht nur schwer, Kontakte mit anderen zu knüpfen, sondern auch die Hochschule kennenzulernen und vor Ort anzukommen“, beschreibt sie die Situation. „Auch beim Lernen fehlte der Austausch, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was und wie viel wir lernen sollten. Wir hatten ja keinen direkten Vergleich mit den anderen.“ Da Lara Schmidt kurz vorher bereits unter normalen Bedingungen ein Studium der Kognitionswissenschaften an der Universität Osnabrück absolviert hatte, suchte sie früh den Weg in die organisierte Studierendenschaft und engagierte sich im Studierendenparlament, wo sie weitere Kontakte knüpfte. Auch Projektgruppen gaben ihr und ihren Kommilitonen in den ersten beiden Studienjahren die Möglichkeit, über ein bestimmtes Thema zumindest online und soweit es die Pandemiesituation zuließ auch in Präsenz mit anderen in den Austausch zu kommen. „Das waren tolle und dankbare Angebote“, erzählt sie. Mittlerweile gibt es 30 Projektgruppen an der MHH, die sich gerade jetzt über einen besonderen Zulauf freuen und den Neuankömmlingen dabei helfen, an der Hochschule richtig anzukommen.

Autorin: Bettina Dunker