Besserer Transport von Spenderherzen

Transplantationszentrum an internationaler Studie zur besseren Organkonservierung vor Transplantation beteiligt

An der Studie beteiligt: Klaus Höffler (links), Kardiotechniker in der experimentellen Chirurgie, Fabio Ius und Susanne Freyt.  Copyright: medJunge
An der Studie beteiligt: Klaus Höffler (links), Kardiotechniker in der experimentellen Chirurgie, Fabio Ius und Susanne Freyt. Copyright: medJunge

Spenderherzen ohne Schädigung über deutlich längere Zeiträume transportieren: Das ist die Hoffnung, die mit dem neuen schwedischen Maschinenperfusionssystem verbunden ist. Ein internationales Team, dem auch MHH-Forschende angehören, untersuchte in einer multizentrischen Studie, ob das System Hope (hypothermische oxygenierte Perfusion) für den Transport von Spenderorganen sicher ist und Vorteile gegenüber der bisherigen kalten Lagerung bietet. In der Maschine wird das Herz bei acht Grad Celsius an eine Kreislaufpumpe angeschlossen und kontinuierlich mit Sauerstoff sowie Nährstoffen versorgt. So kann das Spenderherz sieben bis acht Stunden gelagert werden.

„Die nun in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichten Ergebnisse der Studie zeigen, dass Patientinnen und Patienten, deren Organe mit der HOPE-Maschine transportiert wurden,  im Vergleich zur kalten Lagerung ein um 44 Prozent geringeres Risiko hatten, nach der Transplantation schwere Komplikationen zu erleiden“, erklärt Privatdozent Dr. Fabio Ius, Chirurg in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie und Mitautor der Studie. „Die Maschine könnte daher eine vielversprechende Alternative für die Konservierung von Spenderherzen sein. Zunächst sind jedoch weitere Langzeit-Studien notwendig.“

Bei der bisher standardmäßig eingesetzten kalten Konservierung hingegen wird während des Transports vom Spender zum Empfänger das Spenderorgan nicht durchblutet. Damit das Gewebe des Spenderherzens in dieser Zeit möglichst wenig Schaden nimmt, wird es einmalig mit einer konservierenden Lösung durchspült und bei vier Grad Celsius in Kühlboxen transportiert. So kann ein Spenderherz lediglich vier Stunden gelagert werden.

An der Studie beteiligten sich neben der MHH 14 Zentren aus acht europäischen Ländern. Insgesamt wurden 204 Patientinnen und Patienten in die Analyse einbezogen. Bei 101 von ihnen wurde das neue Hope-System eingesetzt. Die Kontrollgruppe, bei der die kalte Lagerung durchgeführt wurde, umfasste 103 Betroffene. „Wir als MHH konnten fünf Patientinnen und Patienten in die Studie einschließen, darunter drei mit der Maschine“, sagt Studienkoordinatorin Susanne Freyt.