Anästhesie in der Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde

Copyright: Tom Figiel / Anästhesie / MHH

Die Abteilung Anästhesiologie betreut in der Zahnklinik ca. 2000 Patienten in drei Operationssälen, die sich operieren oder die eine Zahnsanierung durchführen lassen müssen. Die Operationen weisen ein weites und anspruchsvolles Spektrum der Weichteil- und Hartgewebechirurgie von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Umstellungs- Osteotomien und Implantaten bis hin zu ausgedehnten tumorresezierenden Eingriffen mit Lappenplastik auf.

Typische Operationen sind:

  • Traumatologie (z.B. Jochbein-, Mittelgesichts-, oder Unterkieferfrakturen)
  • Tumor- und plastisch-rekonstruktive Chirurgie (z.B. Mundboden-Ca. mit plastischer Deckung, Osteoradionekrose)
  • Implantologie und dento-alveoläre Chirurgie
  • Chirurgie kraniofazialer Fehlbildungen (z.B. Kieferfehlstellungen, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten)
  • Eingriffe an Kiefergelenk und Nerven des Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereichs
  • Septische Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (z.B. Kieferabszess)

Wir verstehen unsere Rolle dabei als perioperative Begleiter, die sich bereits vor der eigentlichen Operation mit Ihnen und ihrem Krankheitsbild vertraut machen, Sie am Tage der Operation direkt engmaschig überwachen und auch postoperativ im Aufwachraum für Sie da sind.

 


Copyright: Tom Figiel / Anästhesie / MHH

Die Anforderungen an unsere tägliche Arbeit sind dabei wie unsere Patienten sehr unterschiedlich, so führen wir regelmäßig klassische Vollnarkosen aber auch begleitende Sedierungen durch. Die verschiedenen Narkoseformen ergeben sich durch die Operation selber, aber auch durch die Patienten, die sich sowohl durch ihre Altersverteilung als auch aufgrund ihrer Grund- aber auch Vorerkrankungen unterscheiden. Wir betreuen kleine Kinder und Säuglinge ebenso wie ältere – häufig begleiterkrankte – Patienten. Dazu stehen uns sämtliche Möglichkeiten der Universitätsmedizin der Medizinische Hochschule zur Verfügung.

In unserem täglichen Handeln stehen Sie im Mittelpunkt. Ziel unseres erfahrenen Teams ist es, Sie am Tage der Operation durch unsere anästhesiologische Betreuung sicher, angst- und schmerzfrei durch die Operation zu begleiten. Nach dem Eingriff werden die Patienten von unserem Anästhesieteam noch für ca. ein bis zwei Stunden im Aufwachraum überwacht (z.B. Atmung, Blutdruck, Blutzucker, Elektrolyte). Hier werden Sie mit Sauerstoff, Schmerzmitteln und anderen notwendigen Medikamenten versorgt, damit sie sich möglichst schnell erholen.

Die operativ zu behandelnde Grunderkrankung (Tumor, Trauma, Fehlbildung) verändert häufig die normalen anatomischen Verhältnisse der oberen Atemwege und erschweren dadurch oftmals die bei Vollnarkosen notwendige Intubation (Einführen des Beatmungsschlauches in die Luftröhre). Es kommen daher häufig spezielle Verfahren der endotrachealen Intubation und Narkoseführung zum Einsatz.
Bei stark eingeschränkter Mundöffnung und ausgedehnten Tumoren kommt sehr oft nur eine fiberoptische Intubation am wachen Patienten in Frage. Durch unsere klinische Erfahrung mit diesen Patienten und dem kombinierten Einsatz von Oberflächenanästhesie und einer entsprechenden Analogosedierung, gelingt es uns auch dieses Verfahren für unsere Patienten sicher und schonend durchzuführen. Da sich das Operationsgebiet nahezu immer im unmittelbaren Bereich der oberen Atemwege befindet, ist eine besonders enge Kooperation zwischen Operateur und Anästhesist erforderlich, um eine ausreichende Sicherheit für den Patienten gewährleisten zu können.

Durch Kenntnis der jeweiligen operativen Vorgehensweise, ihrer spezifischen Risiken und Erfordernisse kann der Anästhesist durch die Überwachung der Vitalfunktionen dazu beitragen Komplikationen zu vermeiden, rechtzeitig zu erkennen und ggf. sofort zu therapieren. Das jeweils von uns eingesetzte Anästhesieverfahren mit modernsten, gut steuerbaren Narkosemedikamenten ermöglicht auch nach stundenlangen Eingriffen ein schnelles und schmerzfreies Aufwachen. Unterstützend setzen wir daher regelhaft eine intraoperative EEG-Überwachung zur Messung der Narkosetiefe ein.
Für Patienten mit ausgedehnten tumorresezierenden- oder plastisch-rekonstruktiven Eingriffen, Mittelgesichtsfrakturen und für Patienten mit ausgeprägten kardio-pulmonalen Begleiterkrankungen, steht postoperativ eine Überwachung und Therapie auf der anästhesiologischen Intensivstation (Station 34/44) zur Verfügung. Die Patienten werden in diesem Fall in Begleitung des Anästhesisten noch in Narkose und beatmet auf die Intensivstation gebracht. In der Regel wird der Patient am zweiten postoperativen Tag auf die Überwachungsstation (Station 77c) in die MKG-Klinik zurückverlegt.


Wichtige Fragen zur ambulanten Narkose in der Zahnklinik

Ansprechpartner

Iris Eggert
stellv. Bereichsleitung Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde / Fachkraft für Intensiv- und Anästhesiepflege