Examensfreude in widrigen Zeiten

Am 26. März 2022 veranstaltete der MHH-Alumni e.V. die Examensfeier für die Humanmedizin erstmals wieder in Präsenz. Rund 80 frischgebackene Ärztinnen und Ärzte folgten mit Freunden und Familie der Einladung in die Mensa der MHH und verbrachten dort einen ebenso heiteren wie nachdenklichen Nachmittag.

Gitarrist singt und wird von einem Percussionisten begleitet.
Musizierte schon oft auf den Examensfeiern des MHH-Alumni e.V.: Jan-Marc Bleck (Copyright: Annika Morchner, MHH)

Für Jan-Marc Bleck war es nicht die erste Examensfeier an der MHH und doch eine Premiere. Denn der Sänger und Gitarrist stand nicht nur – wie schon oft zuvor – als musikalisches Highlight der Veranstaltung auf der Bühne. Er durfte dieses Mal auch selbst Examensurkunde und -rose entgegennehmen und nach den Strapazen der Prüfungen „seine“ Examensfeier von Anfang bis Ende genießen.

Zunächst begrüßte Professor Siegfried Piepenbrock, der Vorsitzende des Ehemaligenvereins, die Gäste bei strahlendem Sonnenschein, sprach seine Glückwünsche aus und übergab das Wort an den Studiendekan. Professor Ingo Just gratulierte den neuen Kolleginnen und Kollegen und zeichnete dann, wie im Rahmen des Festes üblich, die besten Lehrenden der MHH aus, die unter dem Jubel und Beifall der scheidenden Studierenden ihre Lehrpreise vom Studiendekan entgegennahmen.


Absolventin Hanna Spielmann offenbarte in ihrer Abschlussrede einen realistisch-optimistischen Blick auf das deutsche Gesundheitssystem. © Annika Morchner, MHH

Absolventin Hanna Spielmann blickte in ihrer Abschlussrede realistisch-optimistisch auf ein bei weitem nicht perfektes Gesundheitssystem, in dem es sich aber trotz aller vorhandenen Mängel für Verbesserungen zu kämpfen lohne. „Die Welt verändert sich durch dein Vorbild, nicht durch deine Meinung“, zitierte sie Paul Coelho.

MHH-Präsident Professor Michael Manns schlug ebenfalls nachdenkliche Töne an. Er lobte den guten Zusammenhalt an der MHH während der Pandemie und ging außerdem auf den Ukraine-Krieg ein, den Jan Marc Bleck und Marco Benduch (Keyboard und Cajon) mit dem Titel „Imagine“ von John Lennon musikalisch aufgegriffen hatten. Einst als Zeichen gegen den Vietnam-Krieg geschrieben und aufgenommen, habe das Stück bis heute nichts an Bedeutung und emotionaler Strahlkraft verloren, betonte Manns.

Auch in diesen widrigen Zeiten überwogen aber die (berechtigte) Freude über das Erreichte und der gespannte Blick in die berufliche Zukunft, die für viele wegen des pandemiebedingt späteren Termins bereits begonnen hatte. Bei Sekt und Häppchen fand die Examensfeier einen ausgesprochen gelungenen und heiteren Ausklang.