Innovative Therapieentwicklung in der Amputationsmedizin
Prof. Dr. Kirsten Haastert-Talini (AG Periphere Nerven) kooperiert mit Prof. Dr. Bettina Wiegmann in der Entwicklung eines transportablen, künstlichen Blutkreislaufsystems – ähnlich wie bei Organtransplantationen –, das abgetrennte Gliedmaßen außerhalb des Körpers über längere Zeit lebensfähig hält und optimal auf eine Replantation vorbereitet. Den Grundaufbau des Systems für die Ex-Vivo-Extremitäten-Perfusion (EVEP) und erste Untersuchungen zur Eignung unterschiedlicher Perfusionslösungen an Großtierextremitäten wurden in der Fachzeitschrift „Military Medical Research“ veröffentlicht. Die AG Periphere Nerven steuerte zu den Untersuchungen von Blutgasen, Serummarkern, Wärmebildgebung und Gelenkbeweglichkeit, histologische Untersuchungen der peripheren Nerven bei. Damit liegt der Forschungsschwerpunkt in dem vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr geförderten Projekt insbesondere auch auf der Regeneration der peripheren Nerven, bisher ein Alleinstellungsmerkmal für dieses Forschungsfeld. Das nun entwickelte System stellt zunächst sicher, dass des EVEP über sechs Stunden zuverlässig funktioniert und sämtliche Gewebe, inkl. der peripheren Nerven, nicht zusätzlich geschädigt werden. Zukünftig soll durch weitere Modifikationen sichergestellt werden, dass die peripheren Nerven die intrinsischen Prozesse zur Vorbereitung einer Reinnervation (Waller Degeneration) ungestört durchlaufen können.
Link zur Pressemitteilung
https://www.mhh.de/presse-news/neuartiges-care-system-soll-abgetrennte-gliedmassen-retten