Immunhämatologische Diagnostik

 

Die immunhämatologische Diagnostik beschäftigt sich mit der Bestimmung von Blutgruppeneigenschaften, die vor einer Transfusion von Blutprodukten wie Erythrozyten, Thrombozyten, Granulozyten oder therapeutischem Plasma erforderlich ist. Im Rahmen dieser Untersuchungen werden außerdem mögliche Antikörper identifiziert, die bei der Verträglichkeit von Bluttransfusionen berücksichtigt werden müssen.

Die Durchführung von immunhämatologischen Untersuchungen ist durch die "Richtlinie zur Anwendung von Blutprodukten" (Richtlinie Hämotherapie) der Bundesärztekammer (BÄK), die "Querschnittsleitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten" der BÄK, das Transfusionsgesetz, das Arzneimittelgesetz und die "Richtlinie zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen" der BÄK festgelegt.

Akkreditierung

Das immunhämatologische Labor ist ein durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2014 akkreditiertes Medizinisches Laboratorium. Die Akkreditierung gilt für den in der Urkundenanlage D-ML-13168-09-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.


Aufgabenspektrum

 

Prätransfusionelle Diagnostik +

Immunhämatologische bzw. blutgruppenserologische Bestimmungen von Blutgruppeneigenschaften sind erforderlich vor der Transfusion von Blutprodukten wie  Erythrozyten, Thrombozyten, Granulozyten oder therapeutischem Plasma. Weiterhin sind diese Untersuchungen vor der Transplantation von Blutstammzellen (oder auch Knochenmark) sowie von verschiedenen soliden Organen notwendig und umfassen die folgenden immunhämatologische Methoden:

  • Bestimmung von Blutgruppenmerkmalen (AB0, Rhesus und Kell)

  • Serologische Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe)

  • Antikörpersuchtest

  • Direkter Antihumanglobulin-Test (Coombstest)

  • Erweiterte Differenzierung erythrozytärer Antigene (serologisch und molekulargenetisch)

 

Spezielle immunhämatologische Diagnostik +

Weiterführende immunhämatologische Diagnostik (serologisch und molekulargenetisch) kann zur Abklärung verschiedener immunologisch bedingter klinischer Krankheitsbilder erforderlich sein. Hierzu zählen fetomaternale Inkompatibilitäten in der Schwangerschaft wie Morbus hämolyticus fetalis/ neonatorum (MHF/ MHN) oder auch immunologische Krankheiten wie autoimmunhämolytische Anämien und Autoimmunthrombozytopenien. Weiterhin können mit dieser Diagnostik durch Transfusionen verursachte Krankheitsbilder (z.B.  immunologisch bedingte Transfusionsreaktionen) abgeklärt werden.  Immunhämatologische Untersuchungen zur Abklärung immunologisch bedingter Hämolysen und Thrombozytopenien umfassen:

  • Bestimmung erythrozytärer Antigene (serologisch und molekulargenetisch)
  • Differenzierung erythrozytärer Antikörper

  • Antikörpertitration

  • Bestimmung thrombozytärer Antigene (serologisch und molekulargenetisch)

  • Differenzierung thrombozytärer Antikörper

 

Hämovigilanz +

Abklärung von Transfusionsreaktionen

 

Gesetzliche Grundlagen und Richtlinien