Mikrochirurgie

Zwei Ärzte operieren mikrochirurgisch
Copyright: Martin Bargiel

Die Mikrochirurgie der Gefäße und Nerven stellt in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie eine enorm wichtige Operationstechnik dar. Unter einem Spezialmikroskop, das das Operationsfeld auf das mehr als 40-fache optisch vergrößert, kann der Plastische Chirurg auch feinste anatomische Strukturen wiederherstellen.

Anwendungen bestehen neben der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie vor allem in der Handchirurgie und Nervenchirurgie.

Es können so Transplantationen von körpereigenem Gewebe in Defektzonen, die z.B. durch Unfall oder Tumoroperationen entstanden sind, vorgenommen werden und damit eine weitgehende Wiederherstellung erreicht werden.

Typische Beispiele sind:

  • Rekonstruktion oder Verpflanzung von Nerven und Muskeln bei Lähmung des Gesichtes (Fazialisparese), des Armnervengeflechtes (Plexus brachialis) und anderen Lokalisationen
  • Rekonstruktion oder Verpflanzung von Lympfgefäßen oder Lymphknotenpaketen bei Lymphödem
  • Verpflanzung körpereigenen Gewebes aus der Unterbauchregion zur Wiederherstellung der weiblichen Brust
  • Verpflanzung körpereigenen Gewebes des Stammes zum Unterschenkel oder Arm bei großen Defekten

Die mikrochirurgische Expertise muss in jahrelanger Ausbildung erworben werden und erfordert viel Geduld, körperliche Fitness und ständiges Training. Daher werden die Verfahren nur in spezialisierten Kliniken vorgehalten, mit dem Ziel, für die Patientinnen und Patienten die bestmögliche Erfolgsrate zu erreichen.

An der MHH wird in unserem Plastisch-chirurgischen Trainingslabor die Mikrochirurgie in einem speziellen, innovativen, videobasierten Ausbildungsmodell gelehrt (http://microsurgery.video).