Was ist APN bzw. eine APN
Der Begriff Advanced Practice Nursing bezeichnet eine spezialisierte und vertiefte Pflegepraxis. Die Rolle der Advanced Practice Nurse (APN) beschreibt eine Pflegefachperson, die neben ihrer dreijährigen Berufsausbildung auch einen Masterabschluss in Advanced Practice Nursing, Pflegewissenschaft oder einem vergleichbaren Studiengang abgeschlossen hat. In der MHH liegt der Tätigkeitsfokus einer APN auf der direkten klinischen Patientenversorgung. Zu den Kernaufgaben gehört das Begleiten und Beraten einer speziellen Patientenzielgruppe und deren Angehörigen. Zudem widmen sich die APNs Fragen der Pflegeforschung sowie der ethischen Entscheidungsfindung, fördern die interprofessionelle Zusammenarbeit und vermitteln den Kolleg:innen neue wissenschaftliche Erkenntnisse.
Um eine hochwertige Gesundheitsversorgung der Patient:innen langfristig sicherzustellen, werden akademisierte Pflegefachpersonen benötigt (Wissenschaftsrat, 2023). Aus diesem Grund wurde im Jahr 2017 die erste APN an der MHH implementiert (Heuckeroth & Schmeer, 2018). Bis 2025 hat sich das Team um acht weitere APNs vergrößert. Zukünftig soll für alle Patientengruppen mit komplexem Versorgungs- und Beratungsbedarf mindestens eine APN tätig sein.
Seit April 2019 unterstützt das APN-Trainee-Programm Masterstudierende dabei, sich systematisch auf ihre künftige Rolle als Advanced Practice Nurse (APN) vorzubereiten. Weitere Informationen finden Sie hier.
Die Implementierung erfolgt forschungsgestützt auf Grundlage des anerkannten PEPPA-Frameworks von Bryant-Lukosius und DiCenso (2004). Zu den Erhebungsmethoden zählen Interviews mit Pflegefachpersonen und Patient:innen. Zudem finden standardisierte Befragungen aller Mitarbeitenden des interdisziplinären Behandlungsteams sowie eine Abfrage der Patient:innen zur Zufriedenheit mit der pflegefachlichen Betreuung statt. Aus den Ergebnissen werden konkrete APN Maßnahmen abgeleitet. Im Anschluss wird die Rolle in regelmäßigen Abständen evaluiert, um sie an die tatsächlichen Bedarfe der Patientengruppe sowie der Fachabteilung bestmöglich auszurichten.
Die Tätigkeiten einer APN können in die vom National Health Service (England) beschriebenen vier Säulen von Advanced Practice eingeteilt werden (National Health Service, 2017).

Seit Oktober 2023 existiert das APN Netzwerk an der MHH.

Netzwerkgründung 2023 von links: Karol Martens, Jana Heise, Lea Kauffmann, Bernhard Brüggen, Konrad Krüger, Dr. Regina Schmeer, Vera Lux. Copyright: Karin Kaiser/MHH
Das Netzwerk trifft sich in einem zweiwöchigen Rhythmus und bespricht für jede APN Aktuelles aus der RollenimplementierungAußerdem werden allgemeine Themen wie die Planung von Workshops für die APNs, Öffentlichkeitsarbeiten, Kongressteilnahmen oder fachspezifische Inhalte sowie neue Erkenntnisse aus der Pflegewissenschaft diskutiert.
Die Ziele sind der Aufbau einer gemeinsamen Supervision/Fallbesprechungs-Kultur, da die APNs in ihren jeweiligen Fachbereichen mit komplexen und herausfordernden Patientensituationen konfrontiert sind. Das Thema Öffentlichkeitsarbeit hat weiterhin einen hohen Stellenwert. So sind die APNs in ihren Fachgebieten an Kongressaktivitäten beteiligt. In diesem Jahr wird die Ausrichtung des 8. Internationalen Kongresses des Deutschen Netzwerkes Advanced Practice Nursing & Advance Nursing Practice (DNAPN & ANP) welcher dieses Jahr am 4.+5.9. in der MHH stattfindet, geplant.
Wenn Sie Interesse an dem APN Konzept in der MHH haben und die APN Rolle näher kennenlernen möchten, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir freuen uns, unsere Erfahrungen und aufgebautes Wissen zu teilen. Eine Hospitation ist in den unterschiedlichen Fachbereichen der einzelnen APNs möglich.
Vor der Hospitationsanfrage:
Bitte nennen Sie uns Ihre Ziele, die Sie mit der Hospitation verfolgen. Um den Hospitationstag bestmöglich zu nutzen, setzen wir ein Grundwissen voraus. Hierfür erhalten Sie von uns vor der Hospitation Pflichtlektüre, anhand derer wir den Hospitationstag gemeinsam aufbauen können. (siehe unten)
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie sich für einen Bereich unserer APNs interessieren, freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme Ihrerseits. Alle Hospitationsanfragen müssen an die Stabstelle Pflegewissenschaft gestellt werden.
Kontakt:
Dr. rer. biol. hum. Regina Schmeer
M.Sc Pflegewissenschaft
+49 511 532-5020
+49 176 1532-5020
Schmeer.Regina@MH-Hannover.de
Publikationen
Flügge, K., Meyer, G & Berg, A (2025). Das Erleben der Nachsorge von Betroffenen und Angehörigen nach einer intensivstationären kritischen Erkrankung. Eine Meta-Synthese. Pflege, 1-11. DOI: https://doi.org/10.1024/1012-5302/a001032
Flügge, K., Kirchner, C., Seeger, Y. & Meyer, G. (2024) Einstellung von Pflegenden in der stationären Langzeitpflege zum assistierten Suizid. Zeitschrift für Palliativmedizin, 25(2), 85-93. Thieme E-Journals - Zeitschrift für Palliativmedizin / Volltext (thieme-connect.de)
Heise, J.; Krüger, K.; Rohleder, K.; Kauffmann, L. & Schmeer, R. (2024) Der erste Tag als Advanced Practice Nurse. Pflegezeitschrift, 77(5), 17-20. https://www.springerpflege.de/der-erste-tag-als-advanced-practice-nurse/26991750
Rohleder, K., Eiken, A.K., Bertsche, T., Assmann, G. & Kugler, C. (2024) AB1540-HPR Assessment of Self-Management and self-efficacy in patient with inflammatory arthritis: A cross-sectional study. Annals of the Rheumatic Diseases, 83(1). http://dx.doi.org/10.1136/annrheumdis-2024-eular.696
Schmeer, R. & Kauffmann, L. (2023): Nachwuchsförderung 2.0. - Das APN Trainee Programm an der Medizinischen Hochschule Hannover. In Feuchtinger & Weidich: Advanced Practice Nursing in der klinischen Pflegepraxis. Stuttgart: Kohlhammer.
Albers, A.; Creemers, C.; Kauffmann, L. & Pelz, S. (2022). Advanced Nursing Practice verstehen und umsetzen. Pflegezeitschrift, 75, 23-25.
John, H. & Kauffmann, L. (2022). Best Practice – Pflegeberatung in der Radioonkologie und Neuroonkologie. PADUA, 17(5), 297–302.
Kauffmann, L. & Schmeer, R. (2021). Etabliert: APN in der Neurochirurgie. Pflegezeitschrift, 74, 62-65.
Kauffmann, L.; Heinemann, S.; Himmel, W.; Hußmann, O.; Schlott, T. & Weiß, V. (2018). Nicht-medikamentöse Maßnahmen bei Ein- und Durchschlafproblemen von älteren Patienten im Krankenhaus – Qualitative Interviews mit Pflegenden. Pflege, 31(6), 291–300.
Heuckeroth, L. & Schmeer, R. (2018). Schritt für Schritt. Implementierung einer APN auf Station. Pflegezeitschrift, 71, 58–60.
Heuckeroth, L. & Palm, R. (2013). How effective are silver wound dressings? Wound healing of critically colonized and infected wounds. Pflegezeitschrift, 362–365.
Aktuelle Vorträge
06/2025 Sohn, B.; Rohleder, K. Advanced Practice Nurses in der Nephrologie; Dialyse-Update Hannover 2025
06/2025 Flügge, K. Implementierung einer Advanced Practice Nurse für Menschen mit einer Subarachnoidalblutung. 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie.
05/2025 Rohleder, K.; Schmeer-Oetjen, R.: Exploring Patients’ Needs for Advanced Practice Nursing in Chronic Inflammatory Disease Management: A Qualitative Study. 4th International Conference of the German Society of Nursing Science
04/2025 Krüger, K. Durch Beziehung & Beschäftigung aus der Krise – APN für Menschen mit depressiven Gesundheitsstörungen in der psychiatrischen Akutversorgung, 2. Carevention – APN Kongress des Landeskrankenhauses Rheinhessen, Fachklinik Alzey
04/2025 Kafrouni, L. Gemeinsam Surfen – Borderline Persönlichkeitsstörung im akutpsychiatrischen Setting, 2. Carevention – APN Kongress des Landeskrankenhauses Rheinhessen, Fachklinik Alzey
02/2025 Flügge, K. Das Erleben der Nachsorge von Betroffenen und Angehörigen nach einer intensivstationären kritischen Erkrankung. Eine Meta-Synthese. Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege. Vortragswettbewerb Hanse Pflegepreis für eine pflegewissenschaftliche Arbeit
09/2024 Rohleder, K.; Schmeer, R., Eiken, A., Bertsche, T., Assmann, G. & Kugler, C. Advancing Rheumatology Care: Exploring the Role of Advanced Practice Nursing in Enhancing Self-Management and Self-Efficacy, ICN NP/APN Network Conference 2024
09/2024 Schmeer, R. & Kauffmann, L. Promoting young talents - the APN trainee programme at Hannover Medical School, ICN NP/APN Network Conference 2024
09/2024 Kauffmann, L. & Schmeer, R. Advanced Practice Nurse (APN) for neuro-oncology patients and their families, ICN NP/APN Network Conference 2024
06/2024 Schmeer, R. & Kauffmann, L. Steigerung der interprofessionellen Zusammenarbeit und Zufriedenheit durch APN in der Medizinischen Hochschule Hannover, 11. Interprofessioneller Gesundheitskongress
05/2024 Kauffmann, L. Strategien im Kampf gegen Hirntumore, YES!CON, Berlin
03/2024 Krüger, K. Changing the wheel - APN für Menschen mit depessiven Gesundheitsstörungen in der psychiatrischen Akutversorgung eines Universitätsklinikums, Jahrestagung der deutschen Fachgesellschaft für psychiatrische Pflege, Regensburg
02/2024 Krüger, K. APN in der Psychiatrie eines Universitätsklinikums, Forum erweiterte Pflegepraxis, Hochschule Hannover
11/2023 Kauffmann, L. APN Trainee Programm an der MHH, VPU Kongress, Berlin
11/2023 Krüger, K. Changing the wheel - APN für Menschen mit depressiven Gesundheitsstörungen in der psychiatrischen Akutversorgung, VPU Kongress, Berlin
09/2023 Heise, J.; Krüger K. & Kauffmann, L. Advanced Practice Nursing (APN): messen, abbilden und evaluieren, Kongress des DNAPN Hamburg
09/2023 Heise, J.; Krüger, K. & Kauffmann, L. Workshop zum Thema “Ich packe meinen Rucksack für den ersten Tag als APN, Tea Time Lecture HAW Hamburg
09/2023 Krüger, K. APN in der Klinik für Psychiatrie, Niedersächsischer Pflegetag Hannover
09/2023 Kauffmann, L. Advanced Practice Nursing (APN): Entwicklungsfeld Neurochirurgie, Niedersächsischer Pflegetag Hannover
06/2023 Kauffmann, L. APN – was ist der Nutzen und wie kann er gemessen werden? Hauptstadtkongress, Berlin
Aktuelle Poster
06/2024 Kauffmann, L. Pflegegeleitetes Unterstützungsangebot für neuroonkologische Patienten im stationären Behandlungspfad, CCC Symposium Versorgungsforschung Göttingen
02/2024 Kauffmann, L. “Da fehlt einfach jemand der das ganze koordiniert zwischen der OP und der anschließenden Chemo Behandlung” Tätigkeitsfeld in der Neuroonkologie einer Advanced Practice Nurse, Deutscher Krebskongress, Berlin
08/2023 Kauffmann, L. Advanced Practice Nurse (APN) in der Versorgung onkologisch erkrankter Patient:innen am Beispiel der Neuroonkologie, CCC Symposium Versorgungsforschung Hannover
- Bryant-Lukosius D, Dicenso A. (2004) A framework for the introduction and evaluation of advanced practice nursing roles. Journal of advanced nursing.48(5):530-540.
- Heise, J.; Krüger, K.; Rohleder, K.; Kauffmann, L.; Schmeer, R. (2024) Der erste Tag als Advanced Practice Nurse. Pflegezeitschrift; 5: 17-20.
- Heuckeroth L, Schmeer R. (2018) Schritt für Schritt. Implementierung einer APN auf Station. Pflegez; 71: 58–60.
- Kauffmann L, Schmeer R. (2021) Etabliert: APN in der Neurochirurgie. Pflegezeitschrift; 74: 62-65.
- Schmeer R, Kauffmann L. (2022) Nachwuchsförderung 2.0. Das APN Trainee Programm an der Medizinischen Hochschule Hannover. In: Feuchtinger J, Hrsg. Advanced Practice Nursing in der klinischen Pflegepraxis. 1. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer Verlag; 117–129
- Tracy, M.F.; O’Grady, E.T.; Philipps, S.J. (2022) Hamric & Hanson's Advanced Practice Nursing: An Integrative Approach Elsevier; 7. Edition.
Unser APN Team

Lea Kauffmann
M.Sc. Public Health
APN für Menschen mit neuroonkologischen Gesundheitsstörungen (Station 26)
Tel.: +49 511 532-6540
E-MAil: Kauffmann.Lea@MH-Hannover.de
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung und Studium:
- 2014-2016: Master of Science Public Health, Hochschule Fulda
- 2010-2014: Duales Studium Bachelor of Arts Pflege (Schwerpunkt: Pflegeberatung, Hochschule Hannover)
- 2009-2012: Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin, Universitätsmedizin Göttingen
2. Berufserfahrung:
- Seit 2017: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2015-2016: Wissenschaftliche Hilfskraft im Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Göttingen
- 2012-2016: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf dermatologischer Normalstation, Universitätsmedizin Göttingen
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V., Mitglied Netzwerkgruppe Nord
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.v. (DGP)
Projekte/Arbeitsgruppen:
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
- Deutsche Krebshilfe AG Pflege (laufend)
- Ethikkommission für Berufe in der Pflege Niedersachsen (PEK-Nds) (laufend)
Allgemeine Informationen:
Unter neuroonkologischen Erkrankungen versteht man alle gutartigen und bösartigen Raumforderungen im zentralen Nervensystem (ZNS). Man unterscheidet grob zwei Arten von Raumforderungen im ZNS, die primären ZNS Tumore und die sekundären ZNS Tumore. Bei den primären ZNS Tumoren handelt es sich um Tumoren, die aus dem Gewebe des ZNS selbst entstehen. Bei den sekundären ZNS Tumoren handelt es sich um Hirnmetastasen die sich durch bereits manifestierte onkologische Erkrankungen in anderen Organsystemen (z.B. Brustkrebs) als Tochtergeschwulst im Gehirn ansiedeln.
Bei den Tumoren des zentralen Nervensystems handelt es sich um seltene onkologische Erkrankungen, die aber in jedem Lebensalter auftreten können.
Die primären Tumoren werden mittels WHO Grade in 4 Klassen eingeteilt, die von Grad-1-Tumoren (den gutartigen langsam wachsenden Tumoren) bis Grad 4-Tumoren (bösartig und sehr schnell wachsenden Tumoren) reichen.
Patient:innen mit Tumoren im ZNS sind häufig mit neurologischen Defiziten (Lähmungen, Schluckstörungen, Sprach- und Sprechstörungen) konfrontiert und benötigen daher eine umfassende und ganzheitliche Betreuung und Versorgung. Besonders bei bösartigen ZNS Tumoren ist neben der operativen Resektion noch eine weiterführende Behandlung mit Strahlen- und Chemotherapie notwendig. In diesem komplexen Prozess werden die Patient:innen sowie ihre An- und Zugehörigen von einer APN betreut und zu folgenden Themenschwerpunkten beraten.
Themenschwerpunkte
- Umgang mit neurologischen Defiziten und Krankheitsbewältigung
- Umgang mit der Operationswunde im häuslichen Umfeld
- Umgang mit onkologischer Symptomatik
- Beratung zum Nebenwirkungsmanagement bei Chemo- und Strahlentherapie
- Beratung zu supportiven Unterstützungsangeboten wie z.B. Psychoonkologie, sozialrechtliche Beratung
- Beratung in palliativer Versorgungssituation
- Betreuung der Patient:innen am Lebensende
- Begleitung und Empowerment der An- und Zugehörigen

Konrad Krüger
M.A. Bildungswissenschaften und Management
APN für Menschen mit depressiven Gesundheitsstörungen (Station 50b)
Tel.: +49 176 1532-6615
E-MAil: krueger.konrad@MH-Hannover.de
Beruflicher Werdegang
1. Ausbildung und Studium:
- 2019-2022: Master of Arts Bildungswissenschaften und Management an der Hochschule Hannover
- 2017-2019 Bachelor of Arts Pflege, Hochschule Hannover
- 2013-2016: Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, Medizinische Hochschule Hannover
2. Berufserfahrung:
- Seit 2023: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2016-2022: Gesundheits- und Krankenpfleger auf der geschützt geführten psychiatrischen Akutstation, St. 50b MHH
Mitgliedschaft in Netzwerken
- Deutsches Netzwerk APN & ANP (DNAPN)
- Deutsche Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP)
Projekte/Arbeitsgruppen
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
Allgemeine Information
Bundesweit erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychiatrischen Erkrankung, wobei Angststörungen, Depressionen sowie Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch zu den dominierenden psychiatrisch relevanten Krankheitsbildern gehören. Für die ca. 18 Millionen Betroffenen und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung häufig mit massivem Leid verbunden und führt nicht selten zu Stigmatisierung, verbunden mit schwerwiegenden Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben.
Das Bundesgesundheitsministerium zählt hierzulande depressive Störungen gar zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Auch wird angenommen, dass ein Großteil der jährlich über 9000 Suizidenten an einer psychischen Erkrankung mit Depressionssymptomen litt.
Es ist unbestritten, dass eine adäquate evidenzbasierte, psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung notwendig ist, um Menschen durch psychische Krisen zu begleiten. Im multiprofessionellen Team werden gemeinsam mit den Patient:innen genesungsfördernde Maßnahmen zur Unterstützung angeboten, welche sich an den individuellen Bedürfnissen und Bedarfen orientieren. Durch die APN wird zu folgenden Themenschwerpunkten beraten.
Themenschwerpunkte
- Beratung und Schulung zu recovery-orientierten Genesungsprozessen und Bewältigung seelischer Krisen im klinischen Setting
- Beratung und Schulung zu Resilienzförderung und Ressourcenorientierung zur Vorbeugung seelischer Krisen
- Beratung zu Medikamentenmanagement und dem Erkennen von Frühwarnzeichen zwecks Vorbeugung akutpsychiatrischer Krisensituationen
- Beratung und Aufklärung von Angehörigen von Menschen mit psychischen Unterstützungsbedarf
- Durchführung von Alltagskompetenztraining und Erarbeitung von Alltagskompetenzen zur Stärkung von Empowerment und Selbstbefähigung
- Personenzentrierung und Lebensweltorientierung als zentrales Interaktionskriterium psychosozialer Interventionen
- Boxtherapie als Interventionsinstrument zur psychotherapeutischen Beziehungsgestaltung sowie Emotionsregulation (Diplomierter Boxtherapeut an der Sporttherapeutischen Akademie Hannover)

Jana Heise
M.Sc. Pflege
APN für Menschen im Prozess einer Lungentransplantation (Station 12)
Tel.: +49 176 1532-5330
E-Mail: Heise.jana@mh-hannover.de
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung Studium:
- 2020-2023: Master of Science Pflege, Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg
- 2016-2020: Duales Studium Bachelor of Science Pflegewissenschaften, Ostfalia Wolfsburg
- 2015-2018: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, Helios Kliniken Mittelweser
2. Berufserfahrung:
- Seit 2023: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2018-2023: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer neurochirurgischen Normalstation, St. 26 MHH
Mitgliedschaft in Netzwerken
- Deutsches Netzwerk APN & ANP (DNAPN)
- AKTX Pflege e.V.
- International Transplant Nurses Society (ITNS)
- Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK)
Projekte/Arbeitsgruppen
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
Allgemeine Information
Bei einer Lungentransplantation handelt es sich um die Transplantation einer menschlichen Spenderlunge. Es kann sowohl eine einseitige (unilateral) oder doppelseitige (bilateral) Transplantation durchgeführt werden. Eine Lungentransplantation ist für viele Betroffene die letzte Chance, das eigene Leben zu verlängern und die Lebensqualität zu steigern. Betroffene müssen erst auf der Transplantationswarteliste aufgenommen werden, um auf ein passendes Spenderorgan zu warten und im besten Fall erfolgreich transplantiert zu werden.
Um eine Abstoßung des transplantierten Organs zu verhindert, werden die Betroffenen mit Immunsuppressiva eingestellt. Diese Medikamente unterdrücken das Immunsystem. Das hat zur Folge, dass die Betroffenen anfälliger für Infektionen sind und Vorsichtsmaßnahmen und Änderungen in ihrem Alltag und Verhalten treffen müssen.
In der MHH werden pro Jahr ca. 80-100 Lungentransplantationen durchgeführt. Damit ist die MHH das größte Lungentransplantationszentrum Deutschlands. Auf der Station 12 werden die Patient:innen in der postoperativen Phase zusätzlich von einer APN betreut. Dadurch soll eine optimale Behandlung der Themenschwerpunkten sichergestellt werden, die an den Bedarfen und Bedürfnissen der Betroffenen sowie An- und Zugehörige orientiert ist.
Themenschwerpunkte
- Schulung über die neu einzunehmenden Medikamente mit dem Fokus auf Immunsuppressiva, sowie das Stellen und die korrekte Einnahme der Medikamente.
- Beratung zum eigenen Gesundheitsmanagement, Überprüfung der eigenen Gesundheit oder möglicher Infektionen
- Angehörigenberatung zum Thema häusliche Hygiene und was vor der Rückkehr der Betroffenen zuhause vorbereitet werden kann
- Information und Beratung zum Thema Infektionsschutz im Alltag (tragen einer Maske, ausüben Hobbys, Reisen, Sexualität und Partnerschaft, Zusammenleben mit Haustieren…)

Kendra Rohleder
M.Sc. Pflegewissenschaft
APN für Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen (Station 28)
Tel.: +49 1761 532-2509
E-Mail: Rohleder.Kendra@mh-hannover.de
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung und Studium:
- 2021-2023: Master of Science Pflegewissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- 2020: Weiterbildung zur Rheumatologischen Fachassistenz DGRh – BDRh
- 2014-2018: Duales Studium Bachelor of Science “Gesundheits- und Krankenpflege”, Fachhochschule Bielefeld/Mühlenkreiskliniken
2. Berufserfahrung:
- Seit 2024: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2020-2023: Teamleitung rheumatologische Normalstation (Minden)
- 2018-2020: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf rheumatologischer Normalstation (Minden)
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V. (DNAPN)
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP)
- Fachverband Rheumatologische Fachassistenz e.V.
- European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR)
- American College of Rheumatology (ACR)
Projekte/Arbeitsgruppen:
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
Allgemeine Informationen:
Chronisch-entzündliche Erkrankungen sind zumeist unheilbare Gesundheitsstörungen. Ursächlich für diese Krankheiten ist eine Fehlsteuerung des menschlichen Abwehrsystems, bei der körpereigenes Gewebe angegriffen wird (Autoimmunerkrankung).
Unter dem umgangssprachlichen Begriff “Rheuma” können mehr als 100 verschiedene Erkrankung zusammengefasst werden, die eine Vielzahl von Organen und Organsystemen betreffen können. Die Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa sind den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zuzuordnen. Auch diese sind zurückzuführen auf Autoimmunreaktionen. All diese Krankheiten gehen mit vielfältigen und wechselhaften Beschwerden einher, was die Betroffenen vor ständig neue Probleme stellt.
In der MHH werden schwerpunktmäßig Betroffene mit seltenen entzündlichen Krankheiten und komplizierten Krankheitsverläufen behandelt. In den Abteilungen der Rheumatologie, Nephrologie und Gastroenterologie werden sie zusätzlich von einer APN betreut und zu folgenden Themenbereichen beraten. So soll eine optimale Behandlung sichergestellt werden, die an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert ist.
Themenschwerpunkte
- Beratung zur Krankheitsbewältigung insbesondere nach Diagnosestellung
- Information über Therapie insbesondere Komplikationen, Nebenwirkungen und Medikationsmanagement nach der Entlassung
- Information und Beratung zu komplementären Therapien (z.B. Entspannung, Bewegung, Ernährung)
- Selbstmanagementförderung insbesondere Stressmanagement, Leben im Alltag mit der Erkrankung (Reisen, Hobbies,...)
- Schulung der Betroffenen zu Recherche und Bewertung von Gesundheitsinformationen
- Vermittlung zwischen den an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen und Förderung von gemeinsamer Entscheidungsfindung mit den Betroffenen

Burkhard Sohn
M.Sc. Public Health
APN für Menschen mit Nierenversagen (Station 32)
Tel.: +49 1761 532-2571
E-Mail: Sohn.Burkhard@mh-hannover.de
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung und Studium:
- 2021-2024: Master of Science Public Health, Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
- 2017-2021: Bachelor of Arts Pflege, Hochschule Hannover Fak V – Diakonie, Gesundheit, Soziales
- 2013-2017: Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, Medizinische Hochschule Hannover
2. Berufserfahrung:
- Seit 2024: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2016-2024: Gesundheits- und Krankenpfleger auf Station 32 (NPH/IFK/KAR)
- 2010-2011: Zivildienst MHH
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V.
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP)
- Fachverband nephrologischer Berufsgruppen (fnb)
Projekte/Arbeitsgruppen:
- APN-Netzwerk (MHH) (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
Allgemeine Informationen:
Nierenversagen kann aufgrund eines akuten Ereignisses als Akutes Nierenversagen (ANV) auftreten oder sich progressiv entwickeln und sich als ein chronisches Nierenversagen (CNV) manifestieren. Bei einer frühzeitigen Intervention kann die Nierenfunktion erhalten bleiben, häufig bleibt allerdings nur eine Nierenersatztherapie in Form der Dialyse oder der Nierentransplantation. Die Betroffenen Personen sind in jedem Fall auf eine lebenslange Nachsorge angewiesen.
Aufgrund des aktuellen demographischen Wandels, einer höheren Lebenserwartung und epidemiologischen Entwicklungen von Volkskrankheiten wie Diabetes und Hypertonie ist ein Anstieg des Nierenversagens in Deutschland zu beobachten. Um eine gute Gesundheitsversorgung sicher zu stellen ist eine individuelle Betreuung notwendig.
In der MHH werden schwerpunktmäßig Betroffene mit komplizierten Krankheitsverläufen behandelt. In der Abteilung der Nephrologie werden die Patient:innen und ihre Angehörigen zusätzlich von einer APN betreut. So soll eine optimale Behandlung sichergestellt werden, die an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert ist. Es findet eine Beratung und Betreuung zu folgenden Themenschwerpunkten statt.
Themenschwerpunkte:
- Beratung zur Krankheitsbewältigung insbesondere nach Diagnosestellung
- Information über Therapie insbesondere Komplikationen, Nebenwirkungen und Medikationsmanagement nach der Entlassung
- Information und Beratung zu komplementären Therapien (z.B. Bewegung, Ernährung,…)
- Selbstmanagementförderung insbesondere Stressmanagement, Leben im Alltag mit der Erkrankung (z.B. Reisen, Hobbies,...)
- Schulung der Betroffenen zu Recherche und Bewertung von Gesundheitsinformationen
- Vermittlung zwischen den an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen und Förderung von gemeinsamer Entscheidungsfindung mit den Betroffenen

Katrin Flügge
M.Sc. Pflegewissenschaft
APN für Menschen mit einer Subarachnoidblutung (Station 34)
Tel.: +49 1761 532-2596
E-MAil: Fluegge.Katrin@mh-hannover.de
Beruflicher Werdegang
1. Ausbildung und Studium:
- 2021-2024: Master of Science Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- 2019-2021: Bachelor of Arts Pflege, Hochschule Hannover
- 2014-2017: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, Asklepios Kliniken Schildautal
2. Berufserfahrung:
- Seit 2024: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2017-2024: Gesundheits- und Krankenpflegerin, neurochirurgisch-anästhesiologische Intensivstation, St. 34 MHH
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V.
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V.
- Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
Projekte/Arbeitsgruppen
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
- AFG vaskuläre Neurologie (DNAPN)
Allgemeine Informationen
Eine Subarachnoidalblutung (SAB) ist häufig die Folge eines geplatzten Hirnarterienaneurysmas (Aussackung eines Blutgefäßes). Die SAB ist eine Form des Schlaganfalls und damit ein Notfall. Zu den Leitsymptomen gehören heftigste Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz“), Übelkeit und Nackensteifigkeit. Das Blutungsereignis führt zu einem Anstieg des Hirndrucks und reduziert die Durchblutung des Gehirns. In schweren Fällen können Bewusstseinseintrübungen bin hin zum Koma auftreten. Pro 100.000 Einwohner:innen erleiden jährlich 6 Menschen eine SAB.
Therapeutisch hat die frühzeitige Ausschaltung der Blutungsquelle oberste Priorität. Dafür kommen minimalinvasive Verfahren wie das „Coiling“ oder operative Verfahren wie das „Clipping“ infrage. Beim Coiling werden Platinmikrospiralen über das Blutgefäßsystem in das Aneurysma vorgeschoben. Dadurch wird das Aneurysma nicht mehr durchblutet. Beim Clipping wird im Rahmen einer Operation am Gehirn der Aneurysmahals von außen mithilfe eines Metallclips verschlossen.
In der MHH findet die weitere Versorgung auf einer neurochirurgischen Intensivstation statt. Dort werden Patient:innen mit einer SAB und ihre Angehörigen zusätzlich von einer APN betreut und beraten. Darüber soll eine optimale Versorgung sichergestellt werden, um Komplikationen und Sekundärschäden vorzubeugen.
Themenschwerpunkte
- kontinuierliche Begleitung der SAB-Patient:innen und ihrer Angehörigen
- Informationsgespräche zum Krankheitsbild und der intensivstationären Versorgung
- Unterstützung im Schmerzmanagement (Schmerzerfassung und -therapie)
- Unterstützung im Delirmanagement (Prävention, Screening, Behandlung)
- Beratung zum Umgang mit neurologischen Einschränkungen
(z.B. Halbseitenlähmung) - Angehörigenbetreuung
- Führen eines Intensivtagebuchs
- Vermittlung zwischen den an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen und Förderung von gemeinsamer Entscheidungsfindung mit den Betroffenen und ihren Angehörigen
- Information zum Entlassungsmanagement und der Zeit nach dem Intensivaufenthalt

Lea Kafrouni
M.A. Bildungswissenschaften für Pflege und Gesundheit
APN für Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung (Station 53b)
Tel.: +49 1761 532-8266
E-Mail: Kafrouni.Lea@mh-hannover.de
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung und Studium:
- 2021-2024: Master of Arts Bildungswissenschaften für Gesundheit und Pflegeberufe, Hochschule Hannover
- 2017-2020: Bachelor of Arts Pflegewissenschaften, Hochschule Osnabrück
- 2014-2017: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, Ameos Klinikum Osnabrück
2. Berufserfahrung:
- Seit 2024: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2019-2024: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der offenen akutpsychiatrischen Station 53b in der MHH
- 2017-2019: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer Adoleszenzstation im akutpsychiatrischen Bereich in Osnabrück
Mitgliedschaften in Netzwerken und Verbänden
- Deutsche Fachgesellschaft psychiatrische Pflege (DFPP)
Projekte/Arbeitsgruppen
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
Allgemeine Informationen
Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline sind auf diversen Ebenen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Sie werden vom System stigmatisiert, es mangelt an Hintergrundwissen bei den Anlaufstellen und die Betroffenen selbst, aber auch die Behandelnden geben an mit den facettenreichen Symptomatiken überfordert zu sein.
Die hohen Wiederaufnahmeraten in den stationären psychiatrischen Institutionen sind laut den Leitlinien nicht gesundheitsförderlich, können aber aktuell durch strukturelle Probleme nicht überwunden werden. Außerdem berichten international Pflegende, dass sie sich um Umgang mit den Betroffenen überfordert fühlen und häufig Unsicherheit empfinden. Gleiches wird durch die Betroffenen selbst beschrieben.
Auch in der MHH werden immer wieder Menschen mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung aufgenommen und behandelt. Um den zuvor beschriebenen Punkten zuvorzukommen und den Behandlungsverlauf so förderlich wie möglich für die Betroffenen gestalten benötigt es gut ausgebildetes, erfahrenes pflegerisches Fachpersonal, welches die Komplexität erfassen und bearbeiten kann. Die APN führt folgende Themenschwerpunkte aus.
Themenschwerpunkte
- Empathische Beziehungsgestaltung und Schaffung einer vertrauensvollen, verlässlichen therapeutischen Basis
- Beratung und Begleitung im Umgang mit der Diagnose und dem Krankheitsbild
- Beratung und Begleitung im Umgang mit An- und Zugehörigen
- Alltagspraktisches Training
- Tagesstrukturierung, Medikamententraining und Edukation
- Psychotherapeutische Ansätze mit Skillstraining und Anwendung von funktionalen Kompensationsstrategien

Lisa Drößler
M.Sc. Public Health
APN für Menschen mit einer Erstdiagnose akuten Leukämie (AML) (Station 42)
Tel.: +49 1761 532-2774
E-Mail: droessler.lisa@mh-hannover.de
Beruflicher Werdegang
1. Ausbildung und Studium:
- 2021-2024: Master of Science Public Health, MHH
- 2019-2021: Duales Studium Bachelor of Arts Pflege. Schwerpunkt: Pflegemanagement, Hochschule Hannover
- 2014-2017: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, MHH
2. Berufserfahrung:
- Seit 2024: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2017-2024: Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Hämatologie/Onkologie, MHH
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V.
Projekte/Arbeitsgruppen:
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
Allgemeine Informationen:
Die Blutbildung des Menschen findet hauptsächlich im Knochenmark statt, wo aus den Stammzellen die Erythrozyten, Leukozyten sowie Thrombozyten gebildet werden. Bei einer Leukämie gibt es eine Störung des Reifeprozesses der Leukozyten. Dabei kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung unreifer Vorläuferzellen, sogenannter Blasten. Durch die ungehemmte Vermehrung der Blasten werden die anderen Zellen der normalen Blutbildung verdrängt und können dadurch ihrer Funktionen nicht mehr vollumfänglich nachgehen. Es können Symptome wie Infektionen durch ein geschwächtes Immunsystem, Abgeschlagenheit, Kurzatmigkeit und Blutungen entstehen.
Es gibt zahlreiche Unterformen von Leukämie und so sind auch die Therapieoptionen vielfältig. In den meisten Fällen wird die Behandlung mit einer Chemotherapie in mehreren Einheiten, sogenannten Zyklen, unterteilt. Vor allem zu Beginn der Behandlung können Nebenwirkungen auftreten und längere stationäre Aufenthalte notwendig sein.
Während der Zeit im Krankenhaus wird den Patient:innen eine Begleitung durch eine APN angeboten, die von der Diagnosestellung bis zum Abschluss des letzten Therapiezyklus unterstützend tätig ist. Dabei wird auf das Belastungserleben, Verunsicherungen und Ängste, sowie auf Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Mukositis oder Fatigue individuell eingegangen. Grundlegendes Wissen zur Erkrankung und Therapie wird schrittweise vermittelt und zu prophylaktischen Pflegemaßnahmen angeleitet. Dadurch können die Selbstpflegekompetenz gestärkt und Überforderungen vermieden werden. Gleichzeitig wird eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient:in und APN gefördert, die auch nach der Entlassung als Anlaufstelle für mögliche Rückfragen genutzt werden kann.
Themenschwerpunkte
- Strukturierte Informationsvermittlung
- Informationsgespräche zu der Grunderkrankung und Therapie
- Beratung und kontinuierliche Begleitung zum Nebenwirkungsmanagement
- Beratung zu supportiven Unterstützungsangeboten wie z.B. Psychoonkologie, sozialrechtliche Beratung
- Beratung zum Verhalten im häuslichen Umfeld

Karoline Krüske
M.Sc. Pflege
APN für Kinder mit angeborenen Herzfehlern und deren Eltern (Station 67 + 68b)
Tel.: +49 1761 532-6511
E-Mail: Krueske.Karoline@mh-hannover.de
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung und Studium:
- 2022-2024: Master of Science Pflege, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW)
- 2018-2020: Bachelor of Arts Pflege, Hochschule Hannover Fak. V
- 2015-2018: Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
2. Berufserfahrung:
- Seit 2025: Advanced Practice Nurse, Station 67 (pädiatrische Intensivstation) der MHH
- 2018-2024: Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf Station 67
- 2014-2015: Freiwilliges Soziales Jahr, KRH Nordstadtkrankenhaus
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V.
Projekte/Arbeitsgruppen:
- APN-Netzwerk, MHH (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
Allgemeine Informationen:
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 692.989 Kinder geboren, von denen etwa 8.700 mit einem angeborenen Herzfehler (CHD) zur Welt kamen (Deutsche Herzstiftung 2024). Angeborene Herzfehler sind die häufigsten Organfehlbildungen und können je nach Schweregrad schon kurz nach der Geburt Symptome zeigen (Sattler 2020). Durch medizinische Fortschritte überleben Kinder mit komplexen Herzfehlern wie dem Hypoplastischen Linksherzsyndrom (HLHS) heute häufiger und erreichen in 95 % der Fälle das Erwachsenenalter (Clift, Celermajer 2016; Deutsche Herzstiftung 2024). Trotz dieser Fortschritte besteht weiterhin ein hohes Risiko für Komplikationen und vorzeitigen Tod (Kverneland et al. 2018).
In der pädiatrischen Pflege steigen durch technische und medizinische Entwicklungen die Versorgungsbedarfe, die oft intensivmedizinische Maßnahmen erfordern (Kverneland et al. 2018). Im Vergleich zur Erwachsenen müssen bei Kindern spezielle anatomische und physiologische Aspekte berücksichtigt werden (Tönsfeuerborn et al. 2021). Ein zentrales Merkmal der pädiatrischen Pflege ist die ganzheitliche Betrachtung des Kindes im Familienkontext, bei der Eltern aktiv in den Pflegeprozess eingebunden werden sollten (Shields et al. 2012; Blümel 2020). Besonders bei komplexen evtl. lebensbedrohlichen Erkrankungen wie angeborene Herzfehler sind die Belastungen für Kinder und Familien enorm. Die Kinder benötigen oft eine intensivmedizinische Betreuung, durch die die Eltern-Kind-Bindung beeinträchtigt werden kann (Blum et al. 2016; Roeleveld et al. 2018; Idorn et al. 2013; Lisanti et al. 2023). Eltern stehen vor, während und nach dem Intensivaufenthalt vor emotionalen Herausforderungen wie Angst und Unsicherheit, was den Genesungsprozess des Kindes und die familiäre Dynamik beeinflussen kann (Wei et al. 2016; Martins Faria Faddul Alves et al. 2013). Insbesondere die Wirkungen des Intensivaufenthalts auf das Kind sind von zahlreichen negativen Einflüssen geprägt (Silva et al. 2014). Die Kinder und deren Eltern sind vielzähligen Stressoren ausgesetzt, welche u.a. Unsicherheiten sowie Ängste mit sich bringen. Zudem fühlen sich Eltern oft Handlungsunfähig, wo sie doch mormalerweise diejenigen sind, die über ihr Kind am besten Bescheid wissen (Lisanti et al. 2017). Hier beginnt das Handlungsfeld einer APN. Eine kontinuierliche Begleitung, um Eltern Sicherheit und Gesprächsbereitschaft zu vermitteln und sie handlungsfähig zu machen oder ihre bereits vorhandene Handlungsfähigkeit zu erhalten wird angestrebt. Dies soll insbesondere durch Anleitungssituationen und Beratungsgesprächen erzielt werden.
Themenschwerpunkte:
- Kontinuierliche Begleitung der Patient:innen und deren Eltern während des Intensivaufenthalts und darüber hinaus mittels Erst-, Zwischen-, Verlegungs- und Entlassungsgesprächen
- Anleitung- und Beratung der Eltern während des Intensivaufenthalts entsprechend ihrer Bedarfe und im Hinblick auf die Förderung insbesondere der elterlichen Gesundheitskompetenz für ihr Kind
- Begleitung der Verlegungssituation
- Pränatalberatung
- Vermittlung zwischen den an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen und Förderung von gemeinsamer Entscheidungsfindung mit den Betroffenen
- Bestrebung einer evidenzbasierten Versorgung durch wissenschaftlich begleitete Pflege von Kindern mit angeborenen Herzfehlern und deren Eltern