Forschung

Ausgezeichnet für hervorragende Forschung

Dr. Alice Rovai erhält den Publikationspreis der Deutschen Leberstiftung.

Professor Dr. Heiner Wedemeyer, Professor Dr. Michael Ott, Dr. Alice Rovai, Dr. Dr. Simon Krooss und MHH-Präsident Professor Dr. Michael Manns stehen nebeneinander. Frau Dr. Rovai hält eine Urkunde in den Händen

Freuen sich mit der Erstautorin über die Auszeichnung: Professor Dr. Heiner Wedemeyer, Professor Dr. Michael Ott, Dr. Dr. Simon Krooss und MHH-Präsident Professor Dr. Michael Manns (von links). Copyright: Jan Schoenfelder / Deutsche Leberstiftung

Jedes Jahr zeichnet die Deutsche Leberstiftung eine wegweisende wissenschaftliche Arbeit aus. 2023 geht der Publikations-Preis an eine MHH-Veröffentlichung. Sie beschäftigt sich mit dem Einsatz der CRISPR/Cas-Technologie, um die Erbkrankheit Hämochromatose zu behandeln. Die Arbeit „In vivo adenine base editing reverts C282Y and improves iron metabolism in hemochromatosis mice“, ist im September vergangenen Jahres in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications erschienen (siehe auch MHHinfo Ausgabe 6/2022). Das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro geht an die Erstautorin Dr. Alice Rovai, die mittlerweile am Institut für Transfusionsmedizin und Transplant Engineering arbeitet.

Die erblich bedingte primäre Hämochromatose gehört zu den häufigsten angeborenen Stoffwechselerkrankungen in Europa. Ursache ist ein Gendefekt, der die Regulierung der Eisenaufnahme über die Dünndarmschleimhaut stört. Ein Forschungsteam um Professor Dr. Michael Ott und Dr. Dr. Simon Krooss aus der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie hat einen Weg gefunden, die Erbkrankheit mit Hilfe einer gezielten Genkorrektur zu behandeln.

„Die Arbeit erschien uns sowohl methodisch als auch mit Blick auf die weite Verbreitung der Hämochromatose als bahnbrechend, hoch innovativ und überaus relevant“, begründete Professor Dr. Felix Stickel, einer der Gutachter, die Entscheidung der Jury. Der Ansatz mache nicht nur Hoffnung auf einen klinischen Ansatz, sondern auch auf die translationale Anwendung bei anderen monogenetischen Erkrankungen und solchen, bei denen genetische Effektoren eine zentrale Rolle spielten. Der Preis wurde am 1. Juli während des 19. HepNet Symposiums verliehen. Das Preisgeld stellt die Gilead Sciences GmbH, ein Partner der Deutschen Leberstiftung, zur Verfügung.

Die Originalarbeit „In vivo base editing reverts C282Y and improves iron metabolism in hemochromatosis mice” finden Sie hier.

Autorin: Kirsten Pötzke