Aus der MHH

Gegen das Vergessen: Erinnerung an verfolgte jüdische Ärztinnen und Ärzte

MHH und Gastroenterologische Fachgesellschaft DGVS laden ein zu einer Veranstaltung am 4. März 2024

Gegen das Vergessen: Die MHH und die Gastroenterologische Fachgesellschaft DGVS laden ein zu einer Veranstaltung am 4. März. Copyright: DGVS

Gegen das Vergessen: Die MHH und die Gastroenterologische Fachgesellschaft DGVS laden ein zu einer Veranstaltung am 4. März. Copyright: DGVS

Zu den Millionen in der NS-Zeit verfolgten, entrechteten, deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden gehörten auch viele Ärztinnen und Ärzte. An diese Menschen möchte die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mit dem Projekt „Gegen das Vergessen“ erinnern. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) unterstützt das Projekt. Bei einer Veranstaltung am 4. März in der MHH geht es unter anderem um das Leben und Schicksal von Walter Heinemann, Facharzt für Magen- und Darmkrankheiten. Heinemann wurde 1883 in Braunschweig geboren und war erster Vorsitzender der dortigen Jüdischen Gemeinde.

Professor Dr. Heiner Wedemeyer, Direktor der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie und Präsident der DGVS, lädt alle Interessierten dazu ein. Die Veranstaltung findet statt am

  • Montag, 4. März 2024
  • 17.30 bis 19.30 Uhr
  • Hörsaal G
  • Gebäude J1, Carl-Neuberg-Str.1, 30625 Hannover.

Das Ziel des Projekts „Gegen das Vergessen“ ist es, auf der Grundlage des DGVS-Mitgliederverzeichnisses 1932/33 mehr als 120 jüdische Mitglieder ins Gedächtnis zu rufen, die nach Beginn der NS-Diktatur innerhalb kürzester Zeit aus der Fachgesellschaft ausgeschlossen wurden. Sie alle besuchten die Kongresse, arbeiteten zusammen als niedergelassene oder in der Klinik tätige Ärztinnen und Ärzte und trugen wesentlich zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung des noch jungen Faches Gastroenterologie bei. Bei der Veranstaltung führen Dr. Harro Jenss, Archivar der DGVS, und Dr. Benjamin Kuntz, Museum im Robert Koch-Institut durch die Erinnerungen. Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, widmet sich der Frage, wie die Lehren aus der NS-Zeit auch in der heutigen Zeit weiterleben können. Bei einem anschließenden Round Table, der von der MHH-Ärztin in Weiterbildung Frau Dr. Friederike Klein moderiert werden wird, werden sich Vertreterinnen und Vertreter der MHH und der DGVS mit dem Publikum zu dem Thema austauschen.

An dem Round Table nehmen neben Michael Fürst, Präsident des Landesverbandes der jüdischen Gemeinde, auch Professor Michael Manns, MHH-Präsident, und Frau Professorin Sabine Salloch, Leiterin des Instituts für Geschichte und Philosophie der MHH, teil. Die MHH versteht sich als Ort der Internationalität und Toleranz und spricht sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Rassismus aus. Im Januar dieses Jahres rief sie gemeinsam mit der gesamten deutschen Hochschulmedizin dazu auf, die freiheitliche Gesellschaft gegen Rechtsextremismus und demokratiefeindliche Kräfte zu verteidigen.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Um eine Voranmeldung wird gebeten unter mehr.verena@mh-hannover.de .

Eine Online-Teilnahme ist ebenfalls möglich. Den Link finden Interessierte auf der Webseite

https://www.dgvs.de/dgvs/geschichte/gegen-das-vergessen/ . Dort gibt es auch weitere Informationen über das Projekt „Gegen das Vergessen“.