Forschung

Schnell und solide

Ein neues Massenspektrometer – finanziert von RESIST und der MHH – beschleunigt die Forschung

Dr. Jasmin Zischke (links) nutzt für ihre Forschung das von Professor Pich (rechts) geleitete Proteomics-Labor. Doktorandin Theresa Schweitzer (Mitte) zeigt einen Aufsatz des neuen Massenspektrometers. Copyright: Karin Kaiser / MHH

Stand: 26. März 2021

„Es ist ein echtes Arbeitstier: schnell und solide.“ So beschreibt Professor Dr. Andreas Pich das neue Massenspektrometer der MHH-Forschungseinrichtung Proteomics. „Wir können Prozesse zur Erforschung von Zellproteinen jetzt viel zügiger bearbeiten. Dieses neue Gerät ist das fünfte Massenspektrometer im Labor, es kann ungefähr dreimal so schnell Proben analysieren wie ältere Modelle und es ergänzt die Ausstattung des Labors ideal“, sagt der Proteomics-Leiter. Ein weiterer Vorteil: Bei den anderen Massenspektrometern der Forschungseinrichtung, die auch für speziellere Analysen genutzt werden können, stehen nun mehr Messzeiten zur Verfügung.

Das rund eine halbe Million Euro teure „Exploris240 Quadrupol-Orbitrap-Hybrid“ und die Zusatzausstattung haben der Exzellenzcluster RESIST und die MHH finanziert. Die Beschaffung war sehr kurzfristig möglich: Im September 2020 wurde es beim RESIST-Vorstand beantragt, im Dezember war es bereits vor Ort und seit Februar 2021 ist es im Einsatz. Seitdem können Forscherinnen und Forscher es nutzen, um herausfinden, welche Eiweiße sich in Zellextrakten befinden und wie diese mit anderen Substanzen interagieren.

Gesucht: Wirkstoffe gegen Herpesviren

Dr. Jasmin Zischke, Postdokdorantin aus dem Institut für Virologie, nutzt die Massenspektrometrie, um nach neuen Substanzen zu suchen, die gegen das krebserregende Kaposi Sarcoma Herpesvirus (KSHV) wirken. Dazu nimmt sie verschiedene sehr kleine Substanzen – die möglicherweise gegen die Viren wirken könnten – „an die Angel“ und „fischt“ damit in einem Extrakt aus KSHV-infizierten Zellen nach Proteinen, die mit diesen Substanzen interagieren. Mit Hilfe des Massenspektrometers werden diese Proteine identifiziert. „Vor allem interessieren mich dabei die Mechanismen, die den Interaktionen zwischen den niedermolekularen Substanzen und den Zell-Proteinen zugrunde liegen“, erläutert sie.

Die Forschungseinrichtung Proteomics gehört zum MHH-Institut für Toxikologie. Nutzer können MHH-Arbeitsgruppen sein und Forschungsverbünde, an denen die MHH beteiligt ist. Auch Forscherinnen und Forscher anderer akademischer Organisationen sowie Unternehmen können sich bei Interesse melden.
 

Kontakt:
Professor Dr. Andreas Pich
pich.andreas@mh-hannover.de