Aus der MHH

Studierende aus ganz Deutschland lernen an der MHH die Allgemeinmedizin kennen

Summerschool der Deutsche Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) fand erstmals in Hannover statt.

Studierende sitzen im Halbkreis an einer speziellen Übungspuppe, an der sie die Reanimation mit Hilfe eines Defibrillators üben.

Medizinstudierende aus unterschiedlichen Universitäten sitzen beim Stationen-Parcours im SkillsLab Hannover an einer Simulationspuppe und üben die Reanimation mit Hilfe eines Defibrillators. Copyright: Hanna Röwer / MHH

„Allgemeinmedizin – professionell und nah“ – unter diesem Motto kamen in dieser Woche 24 Studierende aus ganz Deutschland zur Summerschool der Deutsche Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zusammen. Von Kiel bis München, von Mannheim bis Greifswald waren insgesamt 16 medizinische Fakultäten vertreten. Das war für die Hochschule und das Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin eine ganz besondere Gelegenheit, den Medizinstudentinnen und -studenten der klinischen Semester die verschiedenen Tätigkeiten des hausärztlichen Berufes näher zu bringen und ihnen Einblick in das Fach Allgemeinmedizin zu geben. „Wir haben uns sehr gefreut, die Summerschool in diesem Jahr ausrichten zu dürfen. Damit können wir einen Beitrag leisten, Medizinstudierende für die Allgemeinmedizin zu begeistern“, erklärt Professor Dr. Nils Schneider, der das Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin leitet. Sein Team hat die DESAM-Summerschool in diesem Jahr in enger Kooperation mit der Stiftung organisiert und ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. „Es macht große Freude, die Studierenden auf ihrem Weg in die ärztliche Tätigkeit zu unterstützen,“ freuen sich Pädagogin Isabel Kitte und Hausärztin Sarah Meissner, die das Programm ausgearbeitet haben und die Studierenden die Woche über begleiten. 

Die angehenden Ärztinnen und Ärzte hatten Gelegenheit, in einem Stationen-Parcours im Skills Lab Hannover verschiedene ärztliche Tätigkeiten zu üben: Von der Wundversorgung im Nahtkurs über eine orthopädische Knieuntersuchung und eine kardiovaskuläre Prävention mithilfe eines Computerprogrammes bis hin zur motivierenden Gesprächsführung mit Simulationspatienten und einer Reanimation. Außerdem gab es Seminare zur interprofessionellen Zusammenarbeit sowie in Kooperation mit der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) zu Früherkennung und Prävention. Die Studentische Poliklinik für Menschen ohne Krankenversicherung stellte sich ebenso vor wie eine Suchtberatung, und einige Hausärztinnen und Hausärzte berichteten den Studierenden über ihren Weg in die Praxis. Zwischendurch gab es genügend Gelegenheit zum Austausch und zur Reflexion. „Ich habe im Laufe des Studiums gemerkt, dass die Allgemeinmedizin ein interessantes Fach ist, das leider im Studium oft zu kurz kommt. Daher freue ich mich über die Gelegenheit, eine Woche lang mehr darüber zu erfahren“, sagt Ulrike Ebert, Medizinstudentin aus Kiel. Auch Julian Schwarting aus Lübeck nahm das Angebot gerne an. Er nimmt bereits an einem Nachwuchsförderprogramm der DESAM teil und nutzte diese Woche schon zum zweiten Mal zum intensiven Austausch: „Hier treffen sich Studierende, die in derselben Lebenslage sind, man lernt andere Universitäten kennen und bekommt einen umfassenden Überblick über das Angebot der Allgemeinmedizin“, kann er aus Erfahrung berichten. Seine Kommilitonin Bernadette Neulinger aus München ist sich schon sicher, dass sie nach dem Studium in die Allgemeinmedizin gehen möchte: „Der Beruf ist sehr vielseitig. Hier habe ich die Möglichkeit, verschiedene Tätigkeiten kennenzulernen und eigene Schwerpunkte zu setzen.“

Die Deutsche Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) bietet neben der einwöchigen Summerschool mit der Nachwuchsakademie Allgemeinmedizin auch ein dreijähriges Förderprogramm für Medizinstudierende an. „Einige Teilnehmende sind sich schon sicher, dass sie später in der Allgemeinmedizin arbeiten möchten, viele noch nicht. Die Angebote dienen dazu, das Fach besser kennenzulernen und sich auszutauschen. Im Miteinander kann eine ganz neue Begeisterung für die Allgemeinmedizin entstehen“, weiß Anke Schmid, stellvertretende Geschäftsführerin und Leiterin der Nachwuchsförderung der DESAM.